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Sichern beim massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell

Dieses Thema ist für die Optimierung von Massenvorgängen in SQL Server-Datenbanken relevant, für die im Allgemeinen das vollständige Wiederherstellungsmodell verwendet wird.

Bei dem massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell handelt es sich um ein spezielles Wiederherstellungsmodell, das nur vorübergehend bei großen Massenvorgängen, z. B. bei Massenimporten von umfangreichen Datenmengen, verwendet werden sollte. Ein Großteil der Beschreibung zu Sicherungen mithilfe des vollständigen Wiederherstellungsmodells ist auch auf das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell anwendbar. In diesem Thema geht es um Aspekte, die nur für das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell gelten.

HinweisHinweis

Weitere Informationen zu den im massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell minimal protokollierten Vorgängen finden Sie unter Vorgänge, für die eine minimale Protokollierung verfügbar ist.

Es wird empfohlen, die Verwendung des massenprotokollierten Wiederherstellungsmodells zu minimieren. Die bewährte Methode besteht darin, direkt vor einer Reihe von Massenvorgängen auf das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell umzuschalten, die Vorgänge auszuführen und anschließend sofort zurück auf das vollständige Wiederherstellungsmodell umzuschalten. Weitere Informationen finden Sie unter Überlegungen für den Wechsel zwischen vollständigem und massenprotokolliertem Wiederherstellungsmodell.

Funktionsweise des massenprotokollierten Wiederherstellungsmodells

Im Gegensatz zum vollständigen Wiederherstellungsmodell, bei dem alle Transaktionen vollständig protokolliert werden, werden im massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell Massenvorgänge nur minimal protokolliert (obwohl andere Transaktionen vollständig protokolliert werden). Das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell schützt vor Medienausfällen und bietet für Massenvorgänge die beste Leistung bei minimaler Protokollspeicherauslastung.

Jedoch steigt durch das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell auch das Risiko von Datenverlusten bei Massenkopiervorgängen, weil bei massenprotokollierten Vorgänge verhindert wird, dass Änderungen auf Transaktionsbasis entsprechend erfasst werden können. Wenn in einer Protokollsicherung massenprotokollierte Vorgänge enthalten sind, können Sie keine Wiederherstellung bis zu einem bestimmten Zeitpunkt dieser Protokollsicherung ausführen. Sie können nur die vollständige Protokollsicherung wiederherstellen.

Wenn im Modell der massenprotokollierten Wiederherstellung in einer Protokollsicherung massenprotokollierte Vorgänge enthalten sind, enthält die Protokollsicherung neben den Protokolldatensätzen auch die Datenseiten, die durch Massenvorgänge geändert wurden. Dies ist erforderlich, um die Ergebnisse der massenprotokollierten Vorgänge aufzuzeichnen. Durch die aufgenommenen Datenblöcke kann eine Protokollsicherung sehr groß werden. Zusätzlich ist für die Sicherung des Protokolls der Zugriff auf alle Datendateien erforderlich, in denen massenprotokollierte Transaktionen enthalten sind. Wenn der Zugriff auf eine der betroffenen Datenbankdateien nicht möglich ist, kann das Transaktionsprotokoll nicht gesichert werden, und alle Vorgänge in diesem Protokoll, für die ein Commit ausgeführt wurde, gehen verloren.

Damit die Datenseiten nachverfolgt werden können, basiert ein Protokollsicherungsvorgang auf einer Massenänderungsbitmusterseite, in der ein Bit für jeden Block enthalten ist. Für jeden von einem massenprotokollierten Vorgang seit der letzten Protokollsicherung aktualisierten Datenblock wird das Bit im Bitmuster auf 1 festgelegt. Die Datenblöcke werden nach den Protokolldaten in das Protokoll kopiert. In der folgenden Abbildung wird der Aufbau einer Protokollsicherung veranschaulicht.

Vom Massenänderungsbitmuster werden geänderte Blöcke identifiziert

Wichtiger HinweisWichtig

Im vollständigen Wiederherstellungsmodell oder im massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell wird bis zur ersten vollständigen Sicherung der inaktive Teil des Transaktionsprotokolls nach jedem automatischen Prüfpunkt abgeschnitten, sofern die Protokolldatensätze nicht durch andere Faktoren aktiv gehalten werden. Nach der ersten vollständigen Sicherung ist durch das Abschneiden eine Sicherung des Transaktionsprotokolls erforderlich. Weitere Informationen zu Faktoren, durch die das Abschneiden verzögert wird, finden Sie unter Faktoren, die das Abschneiden des Protokolls verzögern können..

Sicherungseinschränkungen beim massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell

Beim massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell gelten die folgenden Sicherungseinschränkungen:

  • Wenn eine Dateigruppe, die massenprotokollierte Änderungen enthält, schreibgeschützt wird, bevor eine Protokollsicherung ausgeführt wird, enthalten alle nachfolgenden Protokollsicherungen die von den massenprotokollierten Vorgängen geänderten Datenblöcke, vorausgesetzt, die Dateigruppe ist weiterhin schreibgeschützt. Solche Protokollsicherungen sind im Vergleich zum vollständigen Wiederherstellungsmodell umfangreicher und dauern länger.

    Damit dies vermieden wird, stellen Sie die Datenbank auf das vollständige Wiederherstellungsmodell um, bevor Sie die Dateigruppe mit einem Schreibschutz versehen, und sichern Sie das Protokoll. Kennzeichnen Sie dann die Dateigruppe als schreibgeschützt.

  • Falls seit der letzten Protokollsicherung Massenvorgänge ausgeführt wurden, sind in der Datenbank Massenänderungen vorhanden. In diesem Fall müssen alle Dateien entweder online oder außer Kraft gesetzt sein, wenn die Protokollsicherungen ausgeführt werden. Dies ist erforderlich, weil für die Sicherung eines Protokolls, in dem massenprotokollierte Vorgänge enthalten sind, Zugriff auf die Datendateien erforderlich ist, die die massenprotokollierten Transaktionen enthalten.

Informationen zu Einschränkungen bei der Wiederherstellung finden Sie unter Wiederherstellen mit dem massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell.

Festlegen einer Datenbank als schreibgeschützt nach massenprotokollierten Transaktionen

Beim massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell werden Protokollsicherungen ordnungsgemäß ausgeführt, wenn in einer Datenbank massenprotokollierte Änderungen enthalten sind. Wenn jedoch eine Datenbank mit Lese-/Schreibzugriff nach einem massenprotokollierten Vorgang in eine schreibgeschützte Datenbank geändert wird, können mit nachfolgenden Protokollsicherungen mehr Daten als erforderlich aufgezeichnet werden. Die Datendatei kann nämlich nicht aktualisiert werden, um nachzuverfolgen, welche Datenblöcke von einem massenprotokollierten Vorgang geändert wurden. In allen späteren Protokollsicherungen sind dieselben Informationen enthalten.

Bewährte Methode Bevor Sie die Datenbank in eine schreibgeschützte Datenbank ändern, wechseln Sie zum vollständigen Wiederherstellungsmodell, und erstellen Sie die Protokollsicherung. Kennzeichnen Sie dann die Datenbank als schreibgeschützt. In der Praxis macht das Erstellen von Protokollsicherungen einer schreibgeschützten Datenbank keinen Sinn. Erstellen Sie stattdessen von einer schreibgeschützten Datenbank eine vollständige Datenbanksicherung oder einen vollständigen Dateisicherungssatz. Weitere Informationen zum Wechseln des Wiederherstellungsmodells finden Sie unter Überlegungen für den Wechsel zwischen vollständigem und massenprotokolliertem Wiederherstellungsmodell.

HinweisHinweis

Weitere Informationen zum Sichern einer schreibgeschützten Datenbank finden Sie unter Sichern schreibgeschützter Datenbanken.

Wiederherstellen von Sicherungen beim massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell

Weitere Informationen zum Wiederherstellen von Sicherungen einer Datenbank des Modells für massenprotokollierte Wiederherstellung finden Sie unter Wiederherstellen mit dem massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell.