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Minimieren von Deadlocks

Obwohl Deadlocks nicht vollständig vermieden werden können, kann das Risiko eines Deadlocks durch das Befolgen bestimmter Codierungskonventionen minimiert werden. Wenn die Anzahl der Deadlocks minimiert wird, können der Transaktionsdurchsatz erhöht und der Aufwand des Systems reduziert werden, und zwar aus folgenden Gründen:

  • Die Anzahl der Transaktionen, für die ein Rollback ausgeführt wird, durch den die von einer Transaktion ausgeführte Arbeit rückgängig gemacht wird, ist geringer.

  • Die Anzahl der Transaktionen, die von den Anwendungen erneut abgesendet werden, da für sie aufgrund des Deadlocks ein Rollback ausgeführt wurde, ist geringer.

So kann das Risiko von Deadlocks minimiert werden:

  • Greifen Sie in derselben Reihenfolge auf Objekte zu.

  • Vermeiden Sie Benutzerinteraktionen in Transaktionen.

  • Verwenden Sie kurze Transaktionen in einem einzigen Batch.

  • Verwenden Sie eine niedrigere Isolationsstufe.

  • Verwenden Sie eine auf der Zeilenversionsverwaltung basierende Isolationsstufe.

    • Legen Sie die Datenbankoption READ_COMMITTED_SNAPSHOT auf ON fest, um die Verwendung der Zeilenversionsverwaltung für READ COMMITTED-Transaktionen zu aktivieren.

    • Verwenden Sie die Snapshotisolation.

  • Verwenden Sie gebundene Verbindungen.

Zugreifen auf Objekte in derselben Reihenfolge

Wenn alle gleichzeitigen Transaktionen in derselben Reihenfolge auf Objekte zugreifen, treten Deadlocks seltener auf. Wenn beispielsweise zwei gleichzeitige Transaktionen jeweils zuerst die Supplier-Tabelle und anschließend die Part-Tabelle mit einer Sperre belegen, wird eine für die Supplier-Tabelle blockiert, bis die andere Transaktion abgeschlossen ist. Nachdem für die erste Transaktion ein Commit- oder Rollback-Vorgang ausgeführt wurde, wird die Ausführung der zweiten Transaktion fortgesetzt, und es tritt kein Deadlock auf. Durch das Verwenden von gespeicherten Prozeduren für alle Datenänderungen kann die Reihenfolge, in der auf Objekte zugegriffen wird, standardisiert werden.

Diagramm zur Deadlockvermeidung

Vermeiden der Benutzerinteraktion in Transaktionen

Vermeiden Sie es, Transaktionen zu schreiben, die Benutzerinteraktionen enthalten, da die Geschwindigkeit von Batches, die ohne Benutzereingriffe ausgeführt werden, bedeutend höher ist als die Geschwindigkeit, mit der ein Benutzer manuell auf Abfragen reagieren muss (z. B. beim Antworten auf eine Eingabeaufforderung, wenn eine Anwendung einen Parameter anfordert). Wenn eine Transaktion z. B. auf eine Benutzereingabe wartet, der jeweilige Benutzer jedoch zum Essen oder sogar für das Wochenende nach Hause geht, verzögert der Benutzer die Fertigstellung der Transaktion. Dadurch wird der Durchsatz des Systems beeinträchtigt, da Sperren, die von der Transaktion aufrechterhalten werden, erst dann aufgehoben werden, wenn ein Commit oder Rollback für die Transaktion ausgeführt wird. Selbst wenn es nicht zu einem Deadlock kommt, werden andere Transaktionen blockiert, die auf dieselben Ressourcen zugreifen, da sie darauf warten, dass die Transaktion beendet wird.

Verwenden kurzer Transaktionen in einem einzigen Batch

Ein Deadlock tritt in der Regel dann auf, wenn mehrere Transaktionen mit langer Ausführungszeit gleichzeitig in derselben Datenbank ausgeführt werden. Je länger die Transaktion dauert, desto länger werden die exklusiven Sperren oder Aktualisierungssperren aufrechterhalten, wodurch andere Aktivitäten blockiert werden und es möglicherweise zu Deadlocks kommt.

Wenn die Transaktionen in einem einzigen Batch enthalten sind, wird die Anzahl der Netzwerkroundtrips während einer Transaktion minimiert, wodurch mögliche Verzögerungen beim Beenden der Transaktion und Aufheben der Sperren reduziert werden.

Verwenden einer niedrigeren Isolationsstufe

Ermitteln Sie, ob eine Transaktion auf einer niedrigeren Isolationsstufe ausgeführt werden kann. Durch die READ COMMITTED-Implementierung kann eine Transaktion Daten, die zuvor von einer anderen Transaktion gelesen (nicht geändert) wurden, lesen, ohne warten zu müssen, bis die erste Transaktion abgeschlossen ist. Wenn eine niedrigere Isolationsstufe verwendet wird, beispielsweise READ COMMITTED, werden freigegebene Sperren kürzer aufrechterhalten als bei einer höheren Isolationsstufe, beispielsweise der serialisierbaren. Hierdurch werden Sperrkonflikte reduziert.

Verwenden einer auf der Zeilenversionsverwaltung basierenden Isolationsstufe

Wenn die Datenbankoption READ_COMMITTED_SNAPSHOT auf ON festgelegt ist, verwendet eine Transaktion, die gemäß der READ COMMITTED-Isolationsstufe ausgeführt wird, bei Lesevorgängen die Zeilenversionsverwaltung anstelle freigegebener Sperren.

HinweisHinweis

Einige Anwendungen sind auf das Sperr- und Blockierverhalten der READ COMMITTED-Isolation angewiesen. Für diese Anwendungen sind Änderungen erforderlich, bevor diese Option aktiviert werden kann.

Die Snapshotisolation verwendet auch die Zeilenversionsverwaltung, die bei Lesevorgängen keine freigegebenen Sperren verwenden. Bevor eine Transaktion gemäß der Snapshotisolation ausgeführt werden kann, muss die Datenbankoption ALLOW_SNAPSHOT_ISOLATION auf ON festgelegt werden.

Implementieren Sie diese Isolationsstufen, um die Wahrscheinlichkeit von Deadlocks zu minimieren, die zwischen Lese- und Schreibvorgängen auftreten können.

Verwenden gebundener Verbindungen

Beim Verwenden gebundener Verbindungen können zwei oder mehr Verbindungen, die von derselben Anwendung geöffnet wurden, zusammenarbeiten. Sperren, die von den sekundären Verbindungen eingerichtet wurden, werden so aufrechterhalten, als ob sie von der primären Verbindung eingerichtet wurden, und umgekehrt. Folglich blockieren sie sich nicht gegenseitig.