DirectQuery-Modus (SSAS – tabellarisch)
Mit Analysis Services können Sie tabellarische Modelle und Berichte erstellen, durch die Daten und Aggregate mithilfe des DirectQuery-Modus direkt aus einem relationalen Datenbanksystem abgerufen werden. Zu den häufig erwähnten Vorteilen des DirectQuery-Modus gehört die Möglichkeit, große Datasets abzufragen, die nicht in den Arbeitsspeicher passen, und die Aktualisierung von Daten in Echtzeit auszuführen.
In diesem Thema werden die Unterschiede zwischen standardmäßigen Tabellenmodellen erläutert, die sich nur in Arbeitsspeicher- und Tabellenmodellen befinden, die eine relationale Datenquelle abfragen können. Zudem wird erklärt, wie Sie Modelle für die Verwendung im DirectQuery-Modus entwerfen und bereitstellen können.
Abschnitte in diesem Thema:
Übersicht über den DirectQuery-Modus
Erstellen von Modellen zur Verwendung im DirectQuery-Modus
Datenquellen für DirectQuery-Modelle
Validierungs- und Entwurfsbeschränkungen für den DirectQuery-Modus
Formelkompatibilität
Herstellen einer Verbindung mit DirectQuery-Modellen
Sicherheit
DirectQuery-Eigenschaften
Verwandte Themen und Tasks
Übersicht über den DirectQuery-Modus
Standardmäßig verwenden Tabellenmodelle einen Cache im Arbeitsspeicher, um Daten zu speichern und abzufragen. Da diese Tabellenmodelle Daten verwenden, die sich im Arbeitsspeicher befinden, können auch komplexe Abfragen äußerst schnell ausgeführt werden. Die Verwendung zwischengespeicherter Daten ist jedoch auch mit einigen Nachteilen verbunden:
Daten werden nicht aktualisiert, wenn sich die Quelldaten ändern. Sie müssen das Modell verarbeiten, um die Daten zu aktualisieren.
Wenn Sie den Computer ausschalten, der das Modell hostet, wird der Cache auf der Festplatte gespeichert und muss erneut geöffnet werden, wenn das Modell geladen oder die PowerPivot-Datei geöffnet wird. Die Speicher- und Ladevorgänge können zeitaufwändig sein.
Im Gegensatz dazu greift ein tabellarisches Modell im DirectQuery-Modus auf Daten zu, die in einer SQL Server-Datenbank oder in einem SQL Server PDW Data Warehouse gespeichert sind. Zur Entwurfszeit importieren Sie alle oder einen kleinen Teil der Daten in den Cache und erstellen das Modell wie üblich. Wenn Sie bereit sind, das Modell bereitzustellen, ändern Sie den Betriebsmodus in den DirectQuery-Modus. Nachdem Sie den Betriebsmodus geändert haben, werden alle Abfragen für das Modell anhand der angegebenen relationalen Datenquelle (entweder SQL Server oder SQL Server PDW) und nicht anhand der zwischengespeicherten Daten ausgeführt.
Wenn Sie Berichte oder Abfragen für das Modell erstellen, verwenden Sie DAX; dabei werden die DAX-Abfragen von Analysis Services jedoch in die entsprechenden Transact-SQL-Anweisungen für die angegebene relationale Datenquelle übersetzt.
Es ergeben sich zahlreiche Vorteile aus der Bereitstellung von Modellen mit dem DirectQuery-Modus:
Es kann vorkommen, dass die Datasets für ein Modell zu groß für den Arbeitsspeicher auf dem Analysis Services-Server sind.
Die Daten sind in jedem Fall aktuell, und es entsteht kein zusätzlicher Verwaltungsaufwand für die Verwaltung einer separaten Kopie der Daten. Änderungen an den zugrunde liegenden Quelldaten werden umgehend in Abfragen des Datenmodells sichtbar.
DirectQuery kann die Abfragebeschleunigung des Anbieters nutzen, z. B. die entsprechende Funktion von speicheroptimierten xVelocity-Spaltenindizes. xVelocity-Columnstore-Indizes werden sowohl in SQL Server 2012 als auch in SQL Server PDW bereitgestellt, um die effizientere DirectQuery-Leistung zu unterstützen.
Jede Sicherheitsmaßnahme, die von der Back-End-Datenbank erzwungen wird, wird in jedem Fall mithilfe von Sicherheit auf Zeilenebene erzwungen. Wenn Sie dagegen zwischengespeicherte Daten verwenden, lässt sich nur schwer sicherstellen, dass der Zwischenspeicher exakt entsprechend dem Server gesichert wird.
Wenn das Modell komplexe Formeln enthält, die unter Umständen mehrere Abfragen erfordern, kann Analysis Services eine Optimierung ausführen, um sicherzustellen, dass der Abfrageplan für die Abfrage, die für die Back-End-Datenbank ausgeführt wird, so effizient wie möglich ist.
Entwerfen von Modellen für den DirectQuery-Modus
Alle tabellarischen Modelle werden in SQL Server-Datentools (SSDT) mit dem Modell-Designer erstellt, der die Modelle standardmäßig im Arbeitsspeicher anlegt. Wenn Sie also mit Daten arbeiten, die zu groß für den Arbeitsspeicher sind, sollten Sie während der Entwurfszeit mit einer kleineren Teilmenge der Daten arbeiten und erst nach Bereitstellung des Modells auf die vollständige Datenquelle zugreifen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Daten auf eine kleinere Teilmenge zu beschränken:
Wenn Sie dem Modell Daten mithilfe des Tabellenimport-Assistenten hinzufügen, verwenden Sie einen Filter, um nur eine Teilmenge der Daten in den Cache zu importieren, der von der Arbeitsbereichsdatenbank verwendet wird. Nach der Bereitstellung des Modells können Sie die Abfragedefinition bearbeiten, um den Filter zu entfernen oder zu ändern.
Verwenden Sie beim Modellentwurf eine Stagingdatenquelle, wobei die Stagingtabellen nur eine Teilmenge von Daten enthalten.
Fügen Sie den Tabellen Partitionen hinzu, um die Datenmenge zu verwalten, die zu einem beliebigen Zeitpunkt verarbeitet werden muss.
Wenn Sie in den DirectQuery-Modus wechseln möchten, können Sie einfach eine Eigenschaft ändern, die den DirectQuery-Modus aktiviert. Weitere Informationen finden Sie unter Aktivieren des DirectQuery-Entwurfsmodus (SSAS – tabellarisch).
Wenn Sie diese Schritte ausführen, konfiguriert der Modell-Designer die Arbeitsbereichsdatenbank automatisch so, dass sie in einem Hybridmodus ausgeführt wird, in dem weiterhin mit den zwischengespeicherten Daten gearbeitet werden kann. Der Modell-Designer benachrichtigt Sie auch über Funktionen im Modell, die mit dem DirectQuery-Modus nicht kompatibel sind. Die folgende Liste fasst die Hauptanforderungen zusammen, die zu berücksichtigen sind:
Datenquellen: DirectQuery-Modelle können nur Daten aus einer einzelnen relationalen Datenquelle verwenden. Die Quelle kann eine Instanz von SQL Server oder eine Instanz von SQL Server PDW sein. Nachdem der DirectQuery-Modus für das Modell aktiviert wurde, können Sie im Modell-Designer keine anderen Datentypen verwenden. Das umfasst auch die durch Kopie-/Einfügevorgänge hinzugefügten Tabellen. Alle anderen Importoptionen werden deaktiviert. Darüber hinaus müssen alle in einer Abfrage enthaltenen Tabellen Teil der angegebenen Datenquelle sein. Weitere Informationen finden Sie unter Datenquellen.
Unterstützung für berechnete Spalten: Berechnete Spalten werden für DirectQuery-Modelle nicht unterstützt. Sie können jedoch Measures und KPIs erstellen, die für Datensätze verwendet werden können. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt zu Validierung.
Beschränkte Verwendung von DAX-Funktionen: Einige DAX-Funktionen können im DirectQuery-Modus nicht verwendet werden. Deshalb müssen Sie sie durch andere Funktionen ersetzen oder die Werte anhand von abgeleiteten Spalten in der Datenquelle erstellen. Der Modell-Designer bietet Entwurfszeitvalidierung für alle Fehler, die auftreten, wenn Sie Formeln erstellen, die nicht mit dem DirectQuery-Modus kompatibel sind. Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Abschnitten: Validierung.
Formelkompatibilität: In bestimmten bekannten Fällen ergeben sich aus der Anwendung derselben Formel in einem zwischengespeicherten oder Hybridmodell andere Ergebnisse als in einem DirectQuery-Modell, in dem nur der relationale Datenspeicher verwendet wird. Diese Unterschiede sind eine Folge der semantischen Unterschiede zwischen dem xVelocity-Modul für Datenanalyse im Arbeitsspeicher (VertiPaq) und SQL Server. Weitere Informationen zu diesen Unterschieden finden Sie in diesem Abschnitt: Formelkompatibilität.
Sicherheit: Je nach Bereitstellungsform der Modelle können Sie unterschiedliche Methoden zur Sicherung verwenden. Zwischengespeicherte Daten für tabellarische Modelle werden mit dem Sicherheitsmodell der Analysis Services-Instanz gesichert. DirectQuery-Modelle können mit Rollen gesichert werden, aber Sie können auch die im relationalen Datenspeicher definierten Sicherheitsmerkmale verwenden. Das Modell kann so konfiguriert werden, dass Benutzer, die einen auf einem "Nur DirectQuery"-Modell basierenden Bericht öffnen, nur die Daten sehen können, die zu ihnen im Rahmen ihrer Berechtigungen in SQL Server zugewiesen wurden. Weitere Informationen finden Sie im folgenden Abschnitt: Sicherheit.
Clienteinschränkungen: Wenn sich ein Modell im DirectQuery-Modus befindet, kann es nur mit DAX abgefragt werden. Mit MDX können keine Abfragen erstellt werden. Dies bedeutet, dass Sie den Pivot Client in Excel nicht verwenden können, da Excel MDX verwendet.
Sie können jedoch Abfragen eines DirectQuery-Modells in SQL Server Management Studio erstellen, wenn Sie eine DAX-Tabellenabfrage als Teil einer XMLA-Execute-Anweisung verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter DAX-Abfrage-Syntaxverweis.
Wenn Sie alle Entwurfsprobleme behoben und das Modell getestet haben, kann die Bereitstellung beginnen. Nun können Sie die bevorzugte Methode zur Beantwortung von Abfragen des Modells festlegen. Möchten Sie, dass Benutzer Zugriff auf den Cache erhalten oder immer nur die relationale Datenquelle verwenden?
Wenn Sie das Modell in einem Hybridmodus bereitstellen, ist der Cache immer noch verfügbar und kann für Abfragen verwendet werden. Ein Hybridmodus bietet Ihnen zahlreiche Optionen:
Wenn sowohl der Cache als auch die relationale Datenquelle verfügbar sind, können Sie die bevorzugte Verbindungsmethode festlegen, doch letztlich wird die zu verwendende Quelle vom Client bestimmt. Dafür wird die DirectQueryMode-Eigenschaft der Verbindungszeichenfolge verwendet.
Sie können auch Partitionen im Cache so konfigurieren, dass die primäre Partition, die für den DirectQuery-Modus verwendet wird, niemals verarbeitet wird und immer auf die relationale Quelle verweisen muss. Es gibt viele Möglichkeiten, mithilfe von Partitionen den Modellentwurf und die Berichtsfunktionen zu optimieren. Weitere Informationen finden Sie unter Partitionen und DirectQuery-Modus (SSAS – tabellarisch).
Nach der Bereitstellung des Modells können Sie die bevorzugte Verbindungsmethode ändern. Sie können zum Beispiel einen Hybridmodus für Tests verwenden und den Modus Nur DirectQuery für das Modell erst nach gründlichen Tests von Berichten oder Abfragen, für die das Modell verwendet wird, festlegen. Weitere Informationen finden Sie unter Festlegen oder Ändern der bevorzugten Verbindungsmethode für DirectQuery.
Datenquellen für DirectQuery-Modelle
Sobald Sie die Entwurfsumgebung ändern, um den DirectQuery-Modus zu aktivieren, werden die Datenquellen für die Arbeitsbereichsdatenbank überprüft, um sicherzustellen, dass sie aus einer einzelnen relationalen Datenquelle stammen. Daten aus anderen Quellen, einschließlich kopierter und eingefügter Daten, sind in DirectQuery-Modellen nicht zulässig.
Wenn Sie beabsichtigen, das Modell im DirectQuery-Modus zu verwenden, müssen Sie sicherstellen, dass alle Daten, die Sie zur Berichterstellung benötigen, in der angegebenen Datenquelle gespeichert werden. Wenn die Daten, die Sie für die Modellierung benötigen, in dieser Quelle nicht verfügbar sind, ziehen Sie die Verwendung von Integration Services oder anderer Data Warehousing-Tools in Betracht, um die Daten in die Datenbank oder das Data Warehouse zu importieren, die bzw. das als DirectQuery-Datenquelle dient.
Validierungs- und Entwurfsbeschränkungen für den DirectQuery-Modus
Wenn Sie ein Modell für die Verwendung im DirectQuery-Modus erstellen, müssen Sie zunächst einen Teil der Daten in den Cache laden. Wenn die letztlich verwendete Datenmenge die Kapazität des Arbeitsspeichers übersteigt, können Sie die Option Vorschau & Filter im Tabellenimport-Assistenten verwenden, um eine Teilmenge der Daten auszuwählen, oder ein SQL-Skript schreiben, um die gewünschten Daten abzurufen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine Teilmenge der Daten in einem Data Warehouse bereitzustellen und den Datenspeicher nach Ende der Entwurfsphase zu vergrößern.
Vorsicht |
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Da die Verwendung berechneter Spalten im DirectQuery-Modus nicht unterstützt wird, müssen Sie alle berechneten Spalten entfernen. In manchen Fällen können einige berechnete Spalten in Measures konvertiert werden, aber in anderen Fällen werden abgeleitete Spalten möglicherweise als Teil der Datenimportabfrage oder des Skripts erstellt bzw. der relationalen Datenquelle hinzugefügt. |
Um Überprüfungsfehler anzuzeigen und zu beheben, öffnen Sie die Fehlerliste in SQL Server-Datentools. Schwerwiegende Fehler, die Verwendung des DirectQuery-Modus verhindern, werden auf der Registerkarte Fehler angezeigt. Sie müssen diese Fehler beheben, bevor Sie in den DirectQuery-Modus wechseln. Die Validierungsfehler, die schwieriger zu beseitigen sind, beziehen sich in der Regel auf Formeln, die im DirectQuery-Modus nicht unterstützt werden. Im Abschnitt Formelkompatibilität finden Sie eine Übersicht über Fehler in Zusammenhang mit Formeln und berechneten Spalten.
Die folgende Liste beschreibt weitere Aspekte, die beim Erstellen eines Modells für DirectQuery-Zugriff zu berücksichtigen sind:
Im Modus Nur DirectQuery können sich die Ergebnisse in einem Bericht abhängig vom Sicherheitskontext des Benutzers, der die Ergebnisse anzeigt, unterscheiden. Testen Sie Modelle mit unterschiedlichen Anmeldeinformationen, um sicherzustellen, dass Benutzer die erwarteten Ergebnisse erhalten.
Wenn Sie ein Modell für die Ausführung im Hybridmodus konfigurieren, was entweder die Verwendung des Caches oder der Daten aus der relationalen Quelle ermöglicht, beachten Sie, dass für Clients möglicherweise andere Ergebnisse angezeigt werden. Dies hängt von dem Modus ab, der in der Verbindungszeichenfolge angegeben ist. Wenn Sie sicherstellen müssen, dass den Berichtbenutzern nur Daten aus der relationalen Quelle angezeigt werden, müssen Sie den Cache löschen oder für das Modell den Modus DirectQueryOnly festlegen.
Formelkompatibilität für DirectQuery-Modelle
Einige Modelle können Formeln enthalten, die im DirectQuery-Modus nicht unterstützt werden, und das Modell muss neu konzipiert werden, um Validierungsfehler zu verhindern. Für Formeln, die im DirectQuery Modus unterstützt werden, gelten die folgenden Einschränkungen:
Berechnete Spalten werden in keinem Tabellenmodell unterstützt, für das der DirectQuery-Modus aktiviert ist, auch nicht in Hybridmodellen. Wenn Sie berechnete Spalten für ein Modell benötigen, konvertieren Sie sie mithilfe von Transact-SQL in der Importdefinition ggf. in abgeleitete Spalten.
DirectQuery-Modelle unterstützen die Verwendung von DAX-Formeln zur Verwendung in Measures, die in satzbasierte Vorgänge für den relationalen Datenspeicher konvertiert werden. Darüber hinaus werden auch Measures unterstützt, die mit impliziten Measures erstellt werden können.
Nicht alle Funktionen werden unterstützt. Da Analysis Services alle DAX-Formeln und Measuredefinitionen in SQL-Anweisungen konvertiert, wenn Sie ein DirectQuery-Modell abfragen, verursacht jede Formel, die Elemente enthält, die nicht in Transact-SQL konvertiert werden können, Überprüfungsfehler für das Modell. Zum Beispiel werden Zeitintelligenzfunktionen nicht unterstützt. Auch Funktionen, die unterstützt werden, zeigen möglicherweise ein anderes Verhalten, z. B. statistische Funktionen. Eine vollständige Liste von Kompatibilitätsproblemen finden Sie unter Formelkompatibilität im DirectQuery-Modus.
Von einigen Formeln im Modell wird möglicherweise eine Validierung ausgeführt, wenn das Modell auf den DirectQuery-Modus umgestellt wird. Dabei werden jedoch andere Ergebnisse zurückgegeben werden, wenn die Ausführung unter Verwendung des Caches und nicht mit dem relationalen Datenspeicher stattfindet. Dies liegt daran, dass bei Berechnungen für den Cache die Semantik des xVelocity-Moduls für Datenanalyse im Arbeitsspeicher (VertiPaq) verwendet wird, das zahlreiche Funktionen zum Emulieren des Verhalten von Excel enthält, wohingegen bei Abfragen für Daten, die im relationalen Datenspeicher gespeichert sind, verbindlich die Semantik von SQL Server verwendet werden muss. Eine Liste der DAX-Funktionen, die möglicherweise andere Ergebnisse zurückgeben, wenn das Modell in Echtzeit bereitgestellt wird, finden Sie unter Formelkompatibilität im DirectQuery-Modus.
Herstellen einer Verbindung mit DirectQuery-Modellen
Clients, die MDX als Abfragesprache verwenden, können keine Verbindung mit Modellen herstellen, die den DirectQuery-Modus verwenden. Wenn Sie versuchen, eine MDX-Abfrage anhand eines DirectQuery-Modells zu erstellen, erhalten Sie einen Fehler aufgrund eines nicht gefundenen oder nicht verarbeiteten Cubes. Abfragen für DirectQuery-Modelle können Sie mithilfe von Power View, DAX-Formeln oder XMLA-Abfragen erstellen. Weitere Informationen zur Ausführung von Ad-hoc-Abfragen anhand von tabellarischen Modellen finden Sie unter Zugriff auf Daten im tabellarischen Modell.
Wenn Sie ein Hybridmodell verwenden, können Sie angeben, ob die Benutzer eine Verbindung mit dem Cache herstellen oder DirectQuery-Daten verwenden, indem Sie die Verbindungszeichenfolgen-Eigenschaft DirectQueryMode angeben.
Sicherheit im DirectQuery-Modus
Während des Modellerstellungsprozesses geben Sie die Berechtigungen für das Abrufen der Quelldaten an. Dies sind oft Ihre eigenen Anmeldeinformationen, oder ein zur Entwicklung verwendetes Konto. Wenn Sie das Modell jedoch auf den DirectQuery-Modus umstellen, ist der Sicherheitskontext komplexer:
Berücksichtigen Sie, ob Benutzer die notwendigen Zugriffsrechte für die Daten im relationalen Datenspeicher besitzen.
Benutzer, die das gleiche Modell oder den gleichen Bericht anzeigen, sehen abhängig vom Sicherheitskontext des Benutzers möglicherweise verschiedene Daten.
Wenn der Modellcache beibehalten wurde, wird der Cache anhand des Analysis Services-Sicherheitsmodells (Rollen) gesichert. Der Cache kann Daten enthalten, die der Modell-Designer, jedoch nicht der Benutzer anzeigen darf. Modell- und Berichts-Designer sollten entweder den Cache löschen oder die Daten durch Steuern des Zugriffs über Rollen sichern.
Beim Herstellen einer Verbindung mit der Datenquelle kann ein Modell, das Abfragen vom Cache beantwortet, nicht die Identität des aktuellen Benutzers annehmen. Wenn Sie beim Herstellen einer Verbindung mit der Datenquelle die Identität des aktuellen Benutzers annehmen möchten, müssen Sie den DirectQuery-Modus verwenden.
Wenn das Berichtsmodell Sicherheit erfordert, haben Sie zwei Optionen: Sie können entweder Analysis Services-Rollen verwenden, oder Sie können für die Datenquelle Berechtigungen auf Zeilenebene festlegen. Sicherheit in der relationalen Datenquelle dient zur Steuerung des Zugriffs auf Tabellen. Sicherheit auf Spaltenebene wird nicht unterstützt. Wenn Benutzer in einem Bereich nicht über die Berechtigung zum Anzeigen von Umsatzzahlen aus anderen Bereichen verfügen, werden in einem Bericht, der ein auf der Umsatztabelle basierendes Measure enthält, daher Leerzeichen oder ein Fehler zurückgegeben.
Die Eigenschaft für Identitätswechseleinstellungen gibt die Anmeldeinformationen an, die verwendet werden, wenn Sie eine Verbindung mit einem Modell mit DirectQuery herstellen, und zwar entweder für ein "Nur DirectQuery"-Modell oder für ein Hybridmodell, das Abfragen mit DirectQuery beantwortet. Die Eigenschaft verfügt über die folgenden Werte:
Standardwert
Verwendet die im Import-Assistenten angegebenen Anmeldeinformationen, um eine Verbindung mit der Datenquelle herzustellen. Dies kann ein bestimmter Windows-Benutzer oder das Dienstkonto sein.ImpersonateCurrentUser
Verwendet die Anmeldeinformationen des aktuellen Benutzers für die Verbindung mit der Datenquelle.
Informationen zum Festlegen dieser Eigenschaften finden Sie unter DirectQuery-Bereitstellungsszenarien (SSAS – tabellarisch).
DirectQuery-Eigenschaften
In der folgenden Tabelle werden die Eigenschaften aufgelistet, die Sie in SQL Server-Datentools und in SQL Server Management Studio festlegen können, um DirectQuery zu aktivieren und die Quelle der Daten zu steuern, die für Abfragen des Modells verwendet werden.
Eigenschaftsname |
Beschreibung |
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DirectQueryMode-Eigenschaft |
Diese Eigenschaft ermöglicht die Verwendung des DirectQuery-Modus im Modell-Designer. Sie müssen diese Eigenschaft auf On festlegen, um eine der anderen DirectQuery-Eigenschaften zu ändern. Weitere Informationen finden Sie unter Aktivieren des DirectQuery-Entwurfsmodus (SSAS – tabellarisch). |
QueryMode-Eigenschaft |
Diese Eigenschaft gibt die Standardabfragemethode für ein DirectQuery-Modell an. Sie legen die Eigenschaft bei der Modellbereitstellung im Modell-Designer fest, sie kann jedoch später überschrieben werden. Die Eigenschaft verfügt über die folgenden Werte:
Weitere Informationen finden Sie unter Festlegen oder Ändern der bevorzugten Verbindungsmethode für DirectQuery. |
DirectQueryMode-Eigenschaft |
Nachdem das Modell bereitgestellt wurde, können Sie die bevorzugte Abfragedatenquelle für ein DirectQuery-Modell durch Ändern dieser Eigenschaft in SQL Server Management Studio ändern. Ebenso wie die vorherige Eigenschaft gibt diese Eigenschaft die Standarddatenquelle für das Modell an. Sie besitzt die folgenden Werte:
Weitere Informationen finden Sie unter Festlegen oder Ändern der bevorzugten Verbindungsmethode für DirectQuery. |
Eigenschaft "Identitätswechseleinstellungen" |
Mit dieser Eigenschaft werden die Anmeldeinformationen definiert, die zum Herstellen einer Verbindung mit der relationalen Datenquelle zur Abfragezeit verwendet werden. Sie können diese Eigenschaft im Modell-Designer festlegen und den Wert später nach der Bereitstellung des Modells ändern. Diese Anmeldeinformationen werden nur zum Beantworten von Abfragen des relationalen Datenspeichers verwendet. Sie sind nicht mit den Anmeldeinformationen für die Verarbeitung des Caches eines Hybridmodells identisch. Identitätswechsel kann nicht verwendet werden, wenn das Modell nur innerhalb des Arbeitsspeichers verwendet wird. Die Einstellung ImpersonateCurrentUser ist ungültig, sofern das Modell nicht den DirectQuery-Modus verwendet. |
Wenn das Modell Partitionen enthält, müssen Sie zudem eine Partition auswählen, die im DirectQuery-Modus als Quelle für Abfragen verwendet werden soll. Weitere Informationen finden Sie unter Partitionen und DirectQuery-Modus (SSAS – tabellarisch).
Verwandte Themen und Tasks
Thema |
Beschreibung |
---|---|
Beschreibt, wie Partitionen in Modellen verwendet werden, die für den DirectQuery-Modus konfiguriert wurden. |
|
Beschreibt Einschränkungen und Kompatibilitätsanforderungen für die Formeln, die Sie in Modellen verwenden können, die für den DirectQuery-Modus konfiguriert wurden. |
|
Aktivieren des DirectQuery-Entwurfsmodus (SSAS – tabellarisch) |
Beschreibt, wie Sie die Entwurfszeitumgebung ändern können, damit die Verwendung des DirectQuery-Modus unterstützt wird. |
Beschreibt, wie die DirectQuery-Partition geändert wird. |
|
Festlegen oder Ändern der bevorzugten Verbindungsmethode für DirectQuery |
Beschreibt, wie die Verbindungsmethode für Modelle, die für DirectQuery konfiguriert wurden, festgelegt oder geändert wird. |
Beschreibt DirectQuery-Bereitstellungsszenarien. |
|
Konfigurieren von speicherinternem oder DirectQuery-Zugriff für eine tabellarische Modelldatenbank |
Beschreibt einige allgemeine DirectQuery-Konfigurationen. |
Beschreibt, wie der Cache des tabellarischen Modells gelöscht wird. |
Siehe auch
Konzepte
Partitionen (SSAS – tabellarisch)