Hardwareleistung
Veröffentlicht: Juli 2016
Gilt für: System Center 2012 SP1 - Service Manager, System Center 2012 R2 Service Manager, System Center 2012 - Service Manager
Die System Center 2012 – Service Manager -Leistung hängt zu einem wesentlichen Teil von der Hardwarekonfiguration ab sowie von der Bereitstellungstopologie, die für die Handhabung Ihrer unternehmensspezifischen Anforderungen geplant ist. Die nachfolgenden Abschnitte enthalten allgemeine Richtlinien, die bei der Planung einer adäquaten Hardwareleistung zu berücksichtigen sind.
Hardwareleistung
Diese Hardwareengpässe machen sich in Service Manageram deutlichsten bei signifikanter Last und einem hohen Datenaufkommen in der Service Manager -Datenbank bemerkbar:
Von Engpässen am häufigsten betroffen sind der Speicher und die E/A-Aktivitäten auf dem Computer, auf dem Microsoft SQL Server ausgeführt wird. Wenn Sie über entsprechende Ressourcen verfügen, lässt sich durch Investitionen in eine Speichererweiterung sowie ein schnelleres E/A-Subsystem die E/A-Leistung von SQL Server verbessern.
Werden voraussichtlich viele Konsolen mit einem Verwaltungsserver verbunden, können Sie die Leistung bei Spitzenlast verbessern, indem Sie in zusätzliche CPUs und mehr Speicher für den Verwaltungsserver investieren oder einen sekundären Service Manager -Verwaltungsserver installieren.
Beachten Sie die empfohlene Mindesthardwarekonfiguration für jede Rolle (siehe hierzu die entsprechenden Abschnitte in diesem Dokument).
Die Rolle von virtuellen Maschinen
Viele Unternehmen verwenden virtuelle Maschinen für das Hosten von Windows Server-Anwendungen, Service Manager -Serverrollen wie der Verwaltungsserver und der Data Warehouse-Server bilden hier keine Ausnahme. Die diesbezüglichen Verwendungsmöglichkeiten reichen von der Virtualisierung aller Serverrollen bis hin zu anderen Kombinationen von virtuellen und physischen Computern.
Es wird kein bestimmtes Verhältnis von virtuellen und physischen Computern empfohlen, da die Anforderungen Ihres Unternehmens zwangsläufig sehr individuell sind. Die Mindesthardwareanforderungen für die einzelnen Softwarerollen beziehen sich jedoch auf physische Computer. Wenn Sie die Virtualisierung von Softwarerollen planen, dann achten Sie darauf, dass für die virtuellen Computer zusätzliche Hardwareressourcen verfügbar sind.
Datenbankserver reagieren empfindlich auf eine schwache Leistung virtueller Maschinen, wenn die nachfolgenden Planungsleitlinien nicht befolgt werden:
Ausführung von SQL Server 2008 in einer Hyper-V-Umgebung („SQL2008inHyperV2008.docx“).
Verzichten Sie bei virtuellen Maschinen, auf denen SQL Server gehostet werden soll, unbedingt auf dynamische Datenträger. Verwenden Sie stattdessen Datenträger mit fester Größe oder Pass-Through-Datenträger.
Hyper-V unterstützt nur vier virtuelle CPUs pro Gast, was Einschränkungen für den Service Manager -Server zur Folge haben kann, wenn Sie über zahlreiche Konsolen verfügen.
Baseline-Testberichte zu Service Manager
Service Manager hat Baseline-Tests bezüglich Leistung und Skalierbarkeit durchlaufen; hierbei wurden verschiedene Bereitstellungsszenarien mit der empfohlenen Mindesthardwarekonfiguration in Form physischer Computer berücksichtigt. Konkret wurden die Szenarien mit vorab aufgefüllten Datenbanken sowie mit Service Manager-Konsolen getestet, die Incidents und Änderungsanforderungen im Schleifenmodus erstellen und aktualisieren.
Die Datenbank wurde für zwei Tests vorab mit Informationen aufgefüllt:
Test 1 umfasste je 20.000 Computer und Benutzer sowie alle erforderlichen Konfigurationselemente (ca. 250.000 Elemente), was insgesamt ungefähr 2,5 Millionen Datenbankzeilen entsprach. Daneben umfasste Test 1 auch 40 aktive Service Manager-Konsolen.
Test 2 umfasste je 50.000 Computer und Benutzer sowie alle zugehörigen Konfigurationselemente (ca. 700.000 Elemente), was insgesamt ungefähr 6 Millionen Datenbankzeilen entsprach. Daneben umfasste Test 2 auch 80 aktive Service Manager-Konsolen.
Aus den Tests ergab sich Folgendes:
Um die angestrebten Antwortzeiten für die Konfiguration mit 50.000 Computern zu erreichen, musste der SQL Server-Speicher von 8 GB auf 32 GB erweitert werden.
Während der Tests wurden stündlich 200 Incidents und 50 Änderungsanforderungen für die Konfiguration mit 20.000 Computern sowie 500 Incidents und 125 Änderungsanforderungen für die Konfiguration mit 50.000 Computern generiert, wobei für jeden Incident und jede Änderungsanforderung drei bis vier Benachrichtigungsabonnements und Vorlagen verarbeitet wurden.
Typischerweise wurden bei den Baseline-Tests Workflows wie die Benachrichtigungsabonnementverarbeitung und die Vorlagenanwendung innerhalb von 60 Sekunden nach Generierung der Arbeitsaufgabe ausgeführt.
Falls für Ihr Unternehmen weniger als 20.000 unterstützte Computer und Konsolen und weniger Workflows geplant sind, sollten Sie normalerweise auch dann eine akzeptable Service Manager -Leistung erzielen, wenn ein Teil der Service Manager -Rollen auf virtuellen Computern gehostet wird.
Wenn Sie jedoch vorhaben, zusätzliche unterstützte Computer in die Service Manager -Datenbank aufzunehmen, sollten Sie eine Erweiterung der RAM-Kapazitäten für den Service Manager -Datenbankserver einplanen, die über die in diesem Dokument aufgeführten Mindestanforderungen hinausgeht. Beispielsweise wurden im Rahmen des Baseline-Tests auf dem Service Manager -Datenbankserver, der Datensätze für 20.000 Computer beinhaltet, 8 GB RAM installiert. Danach sollten Sie für jede Erweiterung um 10.000 Computer, die zusätzlich unterstützt werden sollen, weitere 8 GB RAM installieren. Planen Sie beispielsweise für 50.000 Computer 32 GB RAM ein. Beim Testen der 50.000-Computer-Konfiguration mit 32 GB RAM auf dem SQL Server-Computer konnte die Leistung so verbessert werden, dass gegenüber dem früheren Zustand (sprich vor der Integration zusätzlicher Computer) keine Leistungseinbußen mehr auftraten.
Auch die Netzwerklatenz wurde im Rahmen der Baseline-Tests getestet. Eine Netzwerklatenz wurde zwischen der Service Manager-Konsole und dem Service Manager Verwaltungsserver eingeführt.
Hinweis |
---|
|
Aus den Tests ergab sich außerdem Folgendes:
Bei einer Netzwerklatenz von weniger als 100 Millisekunden (ms) waren die Antwortzeiten der Service Manager-Konsole n insgesamt gut.
Bei einer Netzwerklatenz von 150-200 ms wurde eine akzeptable Leistung festgestellt; in einigen Szenarien brachen die Antwortzeiten jedoch um bis zu 40 % ein. Bei einer Latenz zwischen 150 und 200 ms sollten Sie eine Analyse der wichtigsten Szenarien für Ihr Unternehmen einplanen und prüfen, ob eine Remotedesktopverbindung (RDC) eine bessere Option darstellt.
Hinweis
Das Erweitern der Dienstzuordnungen in der Service Manager-Konsole ging – unabhängig von der jeweiligen Latenz – langsam vonstatten.Bei einer Netzwerklatenz von mehr als 200 ms wurden allgemein schwache Antwortzeiten der Service Manager-Konsole n festgestellt. Falls die Latenz in Ihrer Umgebung 200 ms überschreitet, sollten Sie für Betriebsaufgaben den Einsatz einer Remotedesktopverbindung oder einer vergleichbaren Remotezugriffslösung einplanen. Da gelegentliche administrative Aufgaben jedoch seltener vorkommen, benötigen Sie hierfür unter Umständen keinen Fernzugang.