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Recordset: Abrufen von Datensätzen in einer Sammeloperation (ODBC)

Aktualisiert: November 2007

Dieses Thema bezieht sich auf die MFC-ODBC-Klassen.

Die CRecordset-Klasse unterstützt das gesammelte Abrufen von Zeilen. Bei diesem Prozess können in einer einzigen Abrufoperation mehrere Datensätze und nicht nur ein einziger Datensatz von der Datenquelle abgerufen werden. Sie können das gesammelte Abrufen von Zeilen nur in einer von CRecordset abgeleiteten Klasse implementieren. Der Prozess des Datentransfers von der Datenquelle in das Recordset-Objekt wird als Sammel-Datensatzfeldaustausch (Bulk-RFX) bezeichnet. Wenn Sie das gesammelte Abrufen von Zeilen in einer von CRecordset abgeleiteten Klasse nicht verwenden, werden die Daten per Datensatzfeldaustausch (RFX) übertragen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Datensatzfeldaustausch (RFX).

In diesem Thema wird Folgendes erläutert:

  • Wie CRecordset das gesammelte Abrufen von Zeilen unterstützt.

  • Was Sie beim gesammelten Abrufen von Zeilen beachten müssen.

  • Wie Sie den Sammel-Datensatzfeldaustausch implementieren.

Wie CRecordset das gesammelte Abrufen von Zeilen unterstützt

Vor dem Öffnen des Recordset-Objekts können Sie mit der SetRowsetSize-Memberfunktion die Größe eines Rowsets festlegen. Die Größe des Rowsets gibt an, wie viele Datensätze während einer einzigen Abfrage abgerufen werden. Wenn das gesammelte Abrufen von Zeilen implementiert ist, beträgt die Standardgröße des Rowsets 25. Wenn das gesammelte Abrufen von Zeilen dagegen nicht implementiert ist, beträgt die Größe des Rowsets immer 1.

Nachdem Sie die Größe des Rowsets initialisiert haben, rufen Sie die Open-Memberfunktion auf. Übergeben Sie dabei im Parameter dwOptions den Wert CRecordset::useMultiRowFetch, damit das gesammelte Abrufen von Zeilen implementiert wird. Sie können außerdem die Option CRecordset::userAllocMultiRowBuffers angeben. Der Mechanismus für den Sammel-Datensatzaustausch verwendet Arrays zum Speichern der abgefragten Datenzeilen. Diese Speicherpuffer kann das Framework automatisch reservieren. Sie können sie jedoch auch von Hand reservieren. Wenn Sie die Option CRecordset::userAllocMultiRowBuffers angeben, teilen Sie dem Framework mit, dass Sie den Speicher selbst reservieren möchten.

Die folgende Tabelle führt die Memberfunktionen auf, die CRecordset für die Unterstützung des gesammelten Abrufens von Zeilen zur Verfügung stellt.

Memberfunktion

Beschreibung

CheckRowsetError

Virtuelle Funktion zur Verarbeitung aller Fehler, die während des Abrufens auftreten.

DoBulkFieldExchange

Implementiert den Sammel-Datensatzfeldaustausch. Wird automatisch aufgerufen, um mehrere Datenzeilen von der Datenquelle in das Recordset-Objekt zu übertragen.

GetRowsetSize

Ruft die aktuelle Einstellung für die Größe des Rowsets ab.

GetRowsFetched

Gibt darüber Auskunft, wie viele Zeilen bei einem Abrufvorgang tatsächlich abgefragt wurden. In den meisten Fällen ist dies die Größe des Rowsets, sofern kein unvollständiges Rowset abgerufen wurde.

GetRowStatus

Gibt den Abrufstatus für eine bestimmte Zeile innerhalb eines Rowsets zurück.

RefreshRowset

Aktualisiert die Daten und den Status einer bestimmten Zeile innerhalb eines Rowsets.

SetRowsetCursorPosition

Bewegt den Cursor auf eine bestimmte Zeile innerhalb eines Rowsets.

SetRowsetSize

Virtuelle Funktion, mit der die Größeneinstellung des Rowsets in den angegebenen Wert geändert wird.

Spezielle Überlegungen

Das gesammelte Abrufen von Zeilen erhöht zwar die Leistung, einige Funktionen arbeiten dabei aber anders. Bevor Sie sich dafür entscheiden, das gesammelte Abrufen von Zeilen zu implementieren, sollten Sie folgende Überlegungen anstellen:

  • Das Framework ruft die DoBulkFieldExchange-Memberfunktion automatisch auf, um Daten von der Datenquelle in das Recordset-Objekt zu übertragen. Es werden allerdings keine Daten vom Recordset zurück in die Datenquelle übertragen. Ein Aufruf der Memberfunktion AddNew, Edit, Delete oder Update löst eine Assertionsmeldung aus. CRecordset unterstützt derzeit keinen Mechanismus zur gesammelten Aktualisierung von Datenzeilen. Sie können jedoch unter Verwendung der ODBC-API-Funktion SQLSetPos eigene Funktionen schreiben. Weitere Informationen zu SQLSetPos finden Sie in ODBC SDK Programmer's Reference in der MSDN-Dokumentation.

  • Die Memberfunktionen IsDeleted, IsFieldDirty, IsFieldNull, IsFieldNullable, SetFieldDirty und SetFieldNull können nicht in Recordsets eingesetzt werden, bei denen das gesammelte Abrufen von Zeilen implementiert ist. Sie können statt IsDeleted allerdings GetRowStatus aufrufen und GetODBCFieldInfo statt IsFieldNullable.

  • Die Move-Operationen verschieben das Recordset nach Rowsets. Angenommen, Sie öffnen ein Recordset, das 100 Datensätze enthält, deren ursprüngliche Rowsetgröße 10 beträgt. Open ruft nun die Zeilen 1 bis 10 ab, der aktuelle Datensatz ist auf Zeile 1 eingestellt. Bei einem Aufruf von MoveNext wird das nächste Rowset abgerufen und nicht die nächste Zeile. Dieses Rowset besteht aus den Zeilen 11 bis 20, wobei der aktuelle Datensatz auf Zeile 11 positioniert ist. Beachten Sie, dass MoveNext und Move( 1 ) nicht äquivalent sind, wenn das gesammelte Abrufen von Zeilen implementiert ist. Move( 1 ) ruft das Rowset ab, das 1 Zeile nach dem aktuellen Datensatz beginnt. Wenn Sie in diesem Beispiel gleich nach dem Open-Aufruf Move( 1 ) aufrufen, wird das Rowset abgerufen, das aus den Zeilen 2 bis 11 besteht. Der aktuelle Datensatz ist hierbei auf Zeile 2 positioniert. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Dokumentation der Move-Memberfunktion.

  • Anders als beim Datensatzfeldaustausch bieten Assistenten keine Unterstützung für den Sammel-Datensatzfeldaustausch. Dies bedeutet, dass Sie die Felddatenmember explizit deklarieren müssen. Sie müssen auch DoBulkFieldExchange manuell überschreiben, indem Sie Aufrufe der Bulk-RFX-Funktionen schreiben. Weitere Informationen finden Sie unter Datensatzfeldaustausch-Funktionen in der Class Library Reference.

Implementieren des Sammel-Datensatzfeldaustauschs

Der Sammel-Datensatzfeldaustausch überträgt die Daten eines Rowsets von der Datenquelle in das Recordset-Objekt. Die Sammel-RFX-Funktionen verwenden Arrays, um diese Daten sowie die Länge jedes Datenelements im Rowset zu speichern. In der Klassendefinition müssen Sie die Felddatenmember als Zeiger definieren, um Zugriff auf die Datenarrays zu erhalten. Zusätzlich müssen Sie eine Gruppe von Zeigern für den Zugriff auf die Arrays mit den Längenangaben definieren. Parameterdatenmember dürfen Sie nicht als Zeiger deklarieren. Wenn Sie den Sammel-Datensatzfeldaustausch verwenden, deklarieren Sie Parameterdatenmember genauso wie beim normalen Datensatzfeldaustausch. Der folgende Code zeigt ein einfaches Beispiel:

class MultiRowSet : public CRecordset
{
public:
   // Field/Param Data
      // field data members
      long* m_rgID;
      LPSTR m_rgName;

      // pointers for the lengths
      // of the field data
      long* m_rgIDLengths;
      long* m_rgNameLengths;

      // input parameter data member
      CString m_strNameParam;

   .
   .
   .
}

Sie können diese Speicherpuffer entweder manuell reservieren oder diese Aufgabe vom Framework erledigen lassen. Wenn Sie die Puffer selbst reservieren möchten, müssen Sie im Parameter dwOptions der Open-Memberfunktion die CRecordset::userAllocMultiRowBuffers-Option angeben. Stellen Sie sicher, dass die Arrays mindestens so groß sind wie das Rowset. Wenn Sie möchten, dass das Framework den Speicher reserviert, müssen Sie die Zeiger mit dem Wert NULL initialisieren. Hierfür wird normalerweise der Konstruktor des Recordset-Objekts verwendet:

MultiRowSet::MultiRowSet( CDatabase* pDB )
   : CRecordset( pDB )
{
   m_rgID = NULL;
   m_rgName = NULL;
   m_rgIDLengths = NULL;
   m_rgNameLengths = NULL;
   m_strNameParam = "";

   m_nFields = 2;
   m_nParams = 1;

   .
   .
   .
}

Schließlich müssen Sie noch die DoBulkFieldExchange-Memberfunktion überschreiben. Rufen Sie für alle Felddatenmember die Sammel-RFX-Funktionen auf. Rufen Sie für Parameterdatenmember die RFX-Funktionen auf. Wenn Sie beim Öffnen des Recordsets eine SQL-Anweisung oder eine gespeicherte Prozedur an Open übergeben haben, muss die Reihenfolge, in der Sie die Sammel-RFX-Funktionen aufrufen, der Reihenfolge der Spalten im Recordset entsprechen. Ebenso muss die Reihenfolge der RFX-Parameteraufrufe der Reihenfolge der Parameter der SQL-Anweisung oder der gespeicherten Prozedur entsprechen.

void MultiRowSet::DoBulkFieldExchange( CFieldExchange* pFX )
{
   // call the Bulk RFX functions
   // for field data members
   pFX->SetFieldType( CFieldExchange::outputColumn );
   RFX_Long_Bulk( pFX, _T( "[colRecID]" ),
                  &m_rgID, &m_rgIDLengths );
   RFX_Text_Bulk( pFX, _T( "[colName]" ),
                  &m_rgName, &m_rgNameLengths, 30 );


   // call the RFX functions for
   // for parameter data members
   pFX->SetFieldType( CFieldExchange::inputParam );
   RFX_Text( pFX, "NameParam", m_strNameParam );
}
Hinweis:

Sie müssen die Close-Memberfunktion aufrufen, bevor die von CRecordset abgeleitete Klasse den aktuellen Gültigkeitsbereich verlässt. So stellen Sie sicher, dass der gesamte vom Framework reservierte Speicher freigegeben wird. Es empfiehlt sich, Close immer explizit aufzurufen, ob Sie nun das gesammelte Abrufen von Zeilen implementiert haben oder nicht.

Weitere Informationen über Datensatzfeldaustausch (RFX) finden Sie unter Datensatzfeldaustausch: Funktionsweise von RFX. Weitere Informationen über den Einsatz von Parametern finden Sie unter CFieldExchange::SetFieldType und Recordset: Parametrisieren eines Recordsets (ODBC).

Siehe auch

Konzepte

Recordset (ODBC)

Referenz

CRecordset::m_nFields

CRecordset::m_nParams