Datensatzfeldaustausch: Funktionsweise von RFX
In diesem Thema wird der RFX-Prozess erläutert. Dies ist ein komplexes Thema, das die folgenden Punkte umfasst:
RFX und Recordset
RFX-Prozess
Tipp
Dieses Thema bezieht sich auf von CRecordset abgeleitete Objekte, in denen das gesammelte Abrufen von Zeilen nicht implementiert wurde. Beim gesammelten Abrufen von Zeilen wird der Sammel-Datensatzfeldaustausch (Bulk-RFX) implementiert. Der Bulk-RFX ist mit RFX vergleichbar. Unter Recordset: Abrufen von Datensätzen in einer Sammeloperation (ODBC) werden die Unterschiede erläutert.
RFX und Recordset
Die Felddatenmember des Recordset-Objekts bilden zusammen einen Bearbeitungspuffer, der die ausgewählten Spalten eines Datensatzes enthält. Wenn das Recordset zum ersten Mal geöffnet ist und unmittelbar bevor der erste Datensatz eingelesen wird, bindet (verknüpft) RFX jede ausgewählte Spalte mit der Adresse des zugeordneten Felddatenmembers. Wenn das Recordset einen Datensatz aktualisiert, ruft RFX ODBC-API-Funktionen auf, um die UPDATE-Anweisung oder INSERT-Anweisung von SQL an den Treiber zu übertragen. RFX kann aufgrund der Informationen über die Felddatenmember die Spalten festlegen, die geschrieben werden sollen.
Das Framework sichert den Bearbeitungspuffer an bestimmten Punkten, sodass es seinen Inhalt bei Bedarf wiederherstellen kann. RFX sichert den Bearbeitungspuffer, bevor ein neuer Datensatz hinzugefügt wird und bevor ein vorhandener Datensatz verändert wird. Es stellt den Bearbeitungspuffer in einigen Fällen wieder her, z. B. nach einer Update-Anweisung, die einer AddNew-Anweisung folgt. Der Bearbeitungspuffer wird nicht wiederhergestellt, wenn Sie einen gerade geänderten Bearbeitungspuffer verwerfen, indem Sie z. B. zu einem anderen Datensatz wechseln, bevor Sie Update aufrufen.
Neben dem Austausch von Daten zwischen der Datenquelle und den Felddatenmembern des Recordsets verwaltet RFX die Parameterbindung. Beim Öffnen des nächsten Recordsets werden alle Parameterdatenmember in der Reihenfolge der "?"-Platzhalter in der von CRecordset::Open erstellten SQL-Anweisung gebunden. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Recordset: Parametrisieren eines Recordsets (ODBC).
Die überschriebene DoFieldExchange-Funktion der Recordset-Klasse übernimmt die gesamte Arbeit, sie überträgt Daten in beide Richtungen. Genauso wie der Dialogdatenaustausch (Dialog Data Exchange, DDX) benötigt auch RFX Informationen über die Datenmember der Klasse. Der Assistent stellt die notwendigen Informationen bereit, indem er eine recordsetspezifische DoFieldExchange-Implementierung erstellt, die auf den Namen der Felddatenmember und auf den Datentypen basiert, die Sie mit dem Assistenten angegeben haben.
RFX-Prozess
Dieser Abschnitt beschreibt die Sequenz der RFX-Ereignisse, wenn ein Recordset-Objekt geöffnet wird und Sie Datensätze hinzufügen, aktualisieren oder löschen. Die Tabellen Reihenfolge der RFX-Operationen beim Öffnen eines Recordsets und Reihenfolge der RFX-Operationen beim Scrollen in diesem Thema zeigen den Prozess, in dem RFX einen Move-Befehl im Recordset verarbeitet und eine Aktualisierung verwaltet. Im Verlauf dieser Prozesse wird DoFieldExchange aufgerufen, um diverse Operationen durchzuführen. Durch den Datenmember m_nOperation des CFieldExchange-Objekts wird festgelegt, welche Operation durchgeführt werden soll. Lesen Sie vor diesem Thema möglichst die Themen Recordset: Datensatzauswahl durch Recordsets (ODBC) und Recordset: Datensatzaktualisierung durch Recordsets (ODBC).
RFX: Erstmaliges Binden von Spalten und Parametern
Wenn Sie die Open-Memberfunktion eines Recordset-Objekts aufrufen, löst dies die folgenden RFX-Aktivitäten in der dargestellten Reihenfolge aus:
Falls das Recordset über Parameterdatenmember verfügt, ruft das Framework DoFieldExchange auf, um die Parameter an Parameterplatzhalter in der SQL-Anweisungszeichenfolge des Recordsets zu binden. Für jeden in der SELECT-Anweisung gefundenen Platzhalter wird eine datentypabhängige Repräsentation des Parameterwerts verwendet. Diese Operation wird durchgeführt, nachdem die SQL-Anweisung vorbereitet wurde, aber noch bevor sie ausgeführt wird. (Informationen über die Vorbereitung von Anweisungen finden Sie in der ODBC-Dokumentation der Funktion ::SQLPrepare in ODBC Programmer's Reference.)
Das Framework ruft DoFieldExchange ein zweites Mal auf, um die Werte der ausgewählten Spalten an die zugeordneten Felddatenmember im Recordset zu binden. Dadurch wird das Recordset-Objekt als Bearbeitungspuffer eingerichtet, der die Spalten des ersten Datensatzes enthält.
Das Recordset führt die SQL-Anweisung aus und die Datenquelle wählt den ersten Datensatz aus. Die Spalten des Datensatzes werden in die Felddatenmember des Recordsets geladen.
Die folgende Tabelle zeigt die Reihenfolge der RFX-Operationen beim Öffnen eines Recordsets.
Reihenfolge der RFX-Operationen beim Öffnen eines Recordsets
Operation |
DoFieldExchange-Operation |
Datenbank-/SQL-Operation |
|---|---|---|
1. Recordset öffnen. |
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2. Erstellen einer SQL-Anweisung. |
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3. Senden der SQL-Anweisung. |
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4. Binden der Parameterdatenmember. |
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5. Binden der Felddatenmember an Spalten. |
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6. ODBC führt die Verschiebung aus und trägt die Daten ein. |
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7. Aufbereiten der Daten für C++. |
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Recordsets machen von der vorbereiteten Ausführung von ODBC Gebrauch, damit mit derselben SQL-Anweisung eine schnelle Neuabfrage durchgeführt werden kann. Weitere Informationen über die vorbereitete Ausführung finden Sie in der ODBC SDK Programmer's Reference in der MSDN Library.
RFX: Scrollen
Wenn Sie von einem Datensatz zu einem anderen scrollen, ruft das Framework DoFieldExchange auf, um die vorher in den Felddatenmembern gespeicherten Werte durch die Werte des neuen Datensatzes zu ersetzen.
Die folgende Tabelle zeigt die Reihenfolge der RFX-Operationen, wenn zwischen Datensätzen gewechselt wird.
Reihenfolge der RFX-Operationen beim Scrollen
Operation |
DoFieldExchange-Operation |
Datenbank-/SQL-Operation |
|---|---|---|
1. Aufrufen von MoveNext oder einer anderen Move-Funktion. |
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2. ODBC führt die Verschiebung aus und trägt die Daten ein. |
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3. Aufbereiten der Daten für C++. |
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RFX: Hinzufügen neuer Datensätze und Bearbeiten vorhandener Datensätze
Wenn Sie einen neuen Datensatz hinzufügen, fungiert das Recordset als Bearbeitungspuffer für die Erstellung des Inhalts des neuen Datensatzes. Genauso wie beim Hinzufügen von Datensätzen findet auch beim Bearbeiten von Datensätzen eine Änderung der Werte der Felddatenmember des Recordsets statt. Aus Sicht des RFX gilt die folgende Reihenfolge:
Der Aufruf der AddNew-Memberfunktion bzw. Edit-Memberfunktion des Recordsets veranlasst RFX, den aktuellen Bearbeitungspuffer zu speichern, um ihn später wiederherstellen zu können.
AddNew oder Edit bereitet die Felder im Bearbeitungspuffer vor, damit RFX veränderte Felddatenmember ermitteln kann.
Da bei einem neuen Datensatz keine alten Werte mit den neuen Werten verglichen werden können, stellt AddNew den Wert aller Felddatenmember auf den Wert PSEUDO_NULL ein. Wenn Sie später Update aufrufen, vergleicht RFX den Wert jedes Datenmembers mit dem Wert PSEUDO_NULL. Falls der Datenmember einen anderen Wert enthält, wurde dieser eingestellt. (PSEUDO_NULL ist ein anderer Wert als der echte NULL-Wert einer Datensatzspalte; er entspricht auch nicht NULL in C++.)
Im Gegensatz zu dem Update-Aufruf für AddNew werden aktualisierte Werte beim Update-Aufruf für Edit mit den vorher gespeicherten Werten verglichen, anstatt PSEUDO_NULL zu verwenden. Der Unterschied besteht darin, dass AddNew über keine vorher gespeicherten Werte verfügt, mit denen die neuen Werte verglichen werden könnten.
Sie legen direkt die Felddatenmember fest, deren Werte Sie bearbeiten möchten oder die in einem neuen Datensatz eingeschrieben werden sollen. Dazu kann auch der Aufruf von SetFieldNull gehören.
Beim Aufruf von Update wird nach geänderten Felddatenmembern gesucht, wie in Schritt 2 beschrieben (siehe die Tabelle Reihenfolge der RFX-Operationen beim Scrollen). Wurden keine Werte geändert, gibt Update 0 zurück. Falls sich einige Felddatenmember geändert haben, bereitet Update eine SQL-INSERT-Anweisung vor, die für alle aktualisierten Felder des Datensatzes Werte enthält, und führt diese Anweisung aus.
Für AddNew beendet Update seine Arbeit mit der Wiederherstellung der vorher gespeicherten Werte des Datensatzes, der vor dem AddNew-Aufruf der aktuelle Datensatz war. Für Edit bleiben die neuen, geänderten Werte bestehen.
Die folgende Tabelle zeigt die Reihenfolge der RFX-Operationen beim Hinzufügen eines neuen Datensatzes oder beim Verändern eines bereits vorhandenen Datensatzes.
Reihenfolge der RFX-Operationen bei AddNew und Edit
Operation |
DoFieldExchange-Operation |
Datenbank-/SQL-Operation |
|---|---|---|
1. Aufrufen von AddNew oder Edit. |
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2. Sichern des Bearbeitungspuffers. |
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3. Für AddNew: Markieren der Felddatenmember als "leer" und NULL. |
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4. Zuweisen von Werten zu den Felddatenmembern des Recordsets. |
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5. Aufrufen von Update. |
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6. Suchen nach veränderten Feldern. |
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7. Erstellen einer SQL-INSERT-Anweisung für AddNew bzw. einer UPDATE-Anweisung für Edit. |
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8. Senden der SQL-Anweisung. |
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9. Für AddNew Wiederherstellen des Bearbeitungspuffers mit dem vorher gesicherten Inhalt. Für Edit Löschen der gesicherten Werte. |
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RFX: Löschen vorhandener Datensätze
Wenn Sie einen Datensatz löschen, legt RFX für alle Felder NULL fest, um zu markieren, dass der Datensatz gelöscht ist und dass Sie einen anderen Datensatz auswählen müssen. Weitere Informationen zur RFX-Reihenfolge sind in diesem Fall nicht erforderlich.
Siehe auch
Aufgaben
Hinzufügen eines MFC-ODBC-Consumers
Referenz
Macros, Global Functions, and Global Variables