Windows 10 IoT Core-Wiederherstellung

Die Gerätewiederherstellung ist ein Prozess zur Wiederherstellung nicht funktionsfähiger Geräte aufgrund eines falschen oder schlechten Speicherzustandes. Hierfür wird ein sicheres Betriebssystem gestartet oder das Betriebssystem wiederhergestellt und erneut ein Flash auf dem Speichermedium ausgeführt.

Hinweis

Dieser Prozess korrigiert keine Hardwarefehler des Speichers (z. B. schwerwiegende Medienfehler).

Die wichtigsten Elemente des Wiederherstellungsprozesses sind:

  • Sicheres Betriebssystem: Für Windows ist Windows Preinstallation Environment (WinPE) vorhanden. Dabei handelt es sich um ein minimales Betriebssystem mit grundlegender Grafikunterstützung, das in eine Eingabeaufforderung gestartet wird. Dieses ist um Umfang des Windows ADK enthalten. Für bestimmte Hardwarekonfigurationen und Speichermedientypen müssen möglicherweise bestimmte Treiber zu WinPE hinzugefügt werden, damit der Start erfolgreich ist. Dieses Betriebssystem kann so konfiguriert werden, dass es beim Hochfahren gestartet wird. Für die Flashing-App kann ein vordefinierter Speicherort für die Wiederherstellungsimages festgelegt werden.
  • Wiederherstellungssoftware: Softwareimage, das verwendet wird, um einen erneuten Flash für die Geräte auszuführen.
  • Wiederherstellungsoptionen: Je nach Speicherort des sicheren Betriebssystems und der Wiederherstellungssoftware sind verschiedene Optionen verfügbar. Die Auswahl richtet sich nach der verfügbaren Hardware (z. B. USB-Anschlüsse). Es sind Änderungen im BSP erforderlich, um die vollständige Funktionalität nutzen zu können.

Wiederherstellung mit startbarem USB-Datenträger

Bei dieser Methode wird das Gerät über einen USB-Datenträger (mit startbarem, sicherem Betriebssystem und FFU-Datei) gestartet. Der Flash für das Gerät wird mit der FFU-Datei ausgeführt, die auf dem USB-Datenträger vorhanden ist.

Hardwareanforderungen:

  • Das Gerät muss über einen USB-Anschluss verfügen.
  • Ein Hardwareschlüssel oder eine Schlüsselkombination ist möglicherweise für die Auslösung erforderlich.

BSP-Änderungen:

  • Es sind Änderungen erforderlich, damit auf Hardwaretrigger (Schlüssel oder Schlüsselkombinationen) reagiert wird, um vom USB-Laufwerk zu starten.
  • Alternativ kann die Konfiguration so festgelegt werden, dass der Start vom USB-Laufwerk immer priorisiert wird. Auf diese Weise ist kein explizites Auslösen nötig. Das bedeutet jedoch auch, dass das Gerät immer dann, wenn ein startbarer USB-Datenträger erkannt wird, in diesen Zustand übergeht.

Wiederherstellung mit integriertem sicheren Betriebssystem

Bei dieser Methode enthält das Gerät ein sicheres Betriebssystem auf einer separaten Partition. Je nach Speicherort der Wiederherstellungssoftware gibt es einige Optionen. Sie werden nachfolgend beschrieben.

Wiederherstellungssoftware von USB-Gerät oder SD-Karte

Bei dieser Option wird die Wiederherstellungssoftware vom angeschlossenen USB-Gerät oder der angeschlossenen SD-Karte übernommen.

Hardwareanforderungen:

  • Eine SD-Kartenschnittstelle oder ein USB-Anschluss (Massenspeicher) ist erforderlich.
  • Ein Hardwareschlüssel oder eine Schlüsselkombination ist möglicherweise für die Auslösung erforderlich.

BSP-Änderungen:

  • Es sind Änderungen erforderlich, damit auf Hardwaretrigger (Schlüssel oder Schlüsselkombinationen) reagiert wird, um das sichere Betriebssystem auf einer separaten Partition zu starten.
  • Treiber für USB-Geräte oder SD-Kartenschnittstellen müssen möglicherweise zu sicherem Betriebssystem hinzugefügt werden.
  • Änderungen am Gerätelayout zum Speichern des sicheren Betriebssystem (geringere Größe möglich, damit nur das sichere Betriebssystem gespeichert wird)
  • Ein Flashingtool, um nur das Hauptbetriebssystem und die Datenpartitionen zu aktualisieren und die Aktualisierung der Partition mit dem sicheren Betriebssystem zu überspringen. Dies ist wichtig, um das sichere Betriebssystem zu erhalten, damit die Wiederherstellung wiederholt werden kann, wenn während eines Wiederherstellungsvorgangs ein Stromausfall auftritt.

Wiederherstellungssoftware von der Wiederherstellungspartition

Diese Option ähnelt der zuvor beschriebenen Option. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Wiederherstellungssoftware auf der Wiederherstellungspartition gespeichert wird. Das Gerätelayout für diesen Ansatz kann sich in der Größe der Wiederherstellungspartition unterscheiden (größer, um die Wiederherstellungssoftware und möglicherweise eine Wiederherstellungssoftware für Sicherungen zu speichern).

Wichtig

Ein wichtiger Hinweis zu diesem Ansatz ist, dass die Wiederherstellungssoftware auf dem Gerät mit der Zeit stark veraltet und die Betriebssystemversion nach der Wiederherstellung nicht mehr im Updatezyklus berücksichtigt wird. Eine Möglichkeit, dieses Problem zu umgehen, besteht darin, das Image für die Wiederherstellungssoftware auf dem Gerät über den BSP-Updatepfad jährlich zu aktualisieren.

Wiederherstellungssoftware aus der Cloud

Bei dieser Option wird die Wiederherstellungssoftware aus einem vordefinierten Clouddienst oder Webspeicherort heruntergeladen. Der Clouddienst muss so eingerichtet werden, dass die Wiederherstellungssoftware sicher auf das Gerät heruntergeladen werden kann. Für diese Option muss das sichere Betriebssystem die Netzwerkkonnektivität unterstützen, damit WLAN-Treiber hinzugefügt werden können. Darüber hinaus muss das WLAN-Profil auf dem Hauptbetriebssystem auch für das sichere Betriebssystem zur Verfügung gestellt werden, damit dieses eine Verbindung zum Netzwerk herstellen kann.