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Handle für Objekt (^) (Komponentenerweiterungen für C++)

Der Handledeklarator (^) modifiziert den Typbezeichner so, dass das deklarierte Objekt automatisch gelöscht wird, wenn das System feststellt, dass das Objekt nicht mehr zugänglich ist.

Zugreifen auf das deklarierte Objekt

Eine Variable, die mit dem Handledeklarator deklariert wird, verhält sich wie ein Zeiger auf das Objekt. Allerdings verweist die Variable auf das gesamte Objekt, kann also nicht auf einen Member des Objekts verweisen, und unterstützt keine Zeigerarithmetik. Verwenden Sie den Dereferenzierungsoperator (*), um auf das Objekt zuzugreifen, und den Pfeil-Memberzugriffsoperator (->), um auf einen Member des Objekts zuzugreifen.

Windows-Runtime

Der Compiler verwendet den Mechanismus der COM-Verweiszählung, um zu bestimmen, wann das Objekt nicht mehr verwendet wird und gelöscht werden kann. Dies ist möglich, da es sich bei einem Objekt, das von einer Windows Runtime-Schnittstelle abgeleitet wird, um ein COM-Objekt handelt. Der Verweiszähler wird inkrementiert, wenn das Objekt erstellt oder kopiert wird, und dekrementiert, wenn das Objekt auf NULL festgelegt wird oder den gültigen Bereichs verlässt. Wenn der Verweiszähler den Wert 0 erreicht, wird das Objekt automatisch und sofort gelöscht.

Der Vorteil des Handledeklarators ist, dass Sie in COM den Verweiszählerwert für ein Objekt nicht mehr explizit verwalten müssen, was ein langwieriger und fehleranfälliger Prozess ist. Dabei müssen Sie alle AddRef()- bzw. Release()-Methoden des Objekts aufrufen, um den Verweiszähler zu inkrementieren bzw. zu dekrementieren. Wenn Sie dagegen ein Objekt mit dem Handledeklarator deklarieren, generiert der Visual C++-Compiler Code, der den Verweiszähler automatisch anpasst.

Weitere Informationen über die Instanziierung eines Objekts finden Sie unter ref new.

Voraussetzungen

Compileroption: /ZW

Common Language Runtime

Das System verwendet den CLR-Garbage Collector-Mechanismus, um zu bestimmen, wann das Objekt nicht mehr verwendet wird und gelöscht werden kann. Die Common Language Runtime verwaltet einen Heap, auf dem sie Objekten Arbeitsspeicher zuordnet, und verwendet im Programm verwaltete Verweise (Variablen), die den Speicherort von Objekten auf dem Heap angeben. Wenn ein Objekt nicht mehr verwendet wird, wird der Arbeitsspeicher freigegeben, den das Objekt auf dem Heap belegt. In regelmäßigen Abständen komprimiert der Garbage Collector den Heap, damit der freigegebene Arbeitsspeicher optimal verwendet werden kann. Das Komprimieren des Heaps kann Objekte auf dem Heap verschieben, wodurch die von den verwalteten Verweisen bezeichneten Speicherorte ungültig werden. Deshalb berücksichtigt der Garbage Collector die Positionen in allen verwalteten Verweisen und aktualisiert sie automatisch, damit sie weiterhin die aktuellen Positionen der Objekte auf dem Heap angeben.

Weil aber systemeigene C++-Zeiger (*) und Verweise (&) keine verwalteten Verweise sind, kann der Garbage Collector die Adressen, auf die sie zeigen, nicht automatisch aktualisieren. Zur Umgehung dieses Problems verwenden Sie den Handledeklarator, um für eine Variable festzulegen, dass sie vom Garbage Collector verwaltet und automatisch aktualisiert werden soll.

In Visual C++ 2002 und Visual C++ 2003 wurde __gc * verwendet, um ein Objekt auf dem verwalteten Heap zu deklarieren. ^ ersetzt __gc * in der neuen Syntax.

Weitere Informationen finden Sie unter Gewusst wie: Deklarieren von Handles in systemeigenen Typen.

Beispiele

Beispiel

Dieses Beispiel zeigt, wie eine Instanz eines Referenztyps auf dem verwalteten Heap erstellt wird. In diesem Beispiel wird außerdem gezeigt, dass Sie ein Handle mit einem anderen initialisieren können, wodurch Sie zwei Verweise auf dasselbe Objekt auf dem verwaltetem Heap mit Garbage Collection erhalten. Beachten Sie, dass die Zuweisung von nullptr (Komponentenerweiterungen für C++) zu einem Handle das Objekt nicht für die Garbage Collection markiert.

// mcppv2_handle.cpp
// compile with: /clr
ref class MyClass {
public:
   MyClass() : i(){}
   int i;
   void Test() {
      i++;
      System::Console::WriteLine(i);
   }
};

int main() {
   MyClass ^ p_MyClass = gcnew MyClass;
   p_MyClass->Test();

   MyClass ^ p_MyClass2;
   p_MyClass2 = p_MyClass;

   p_MyClass = nullptr;
   p_MyClass2->Test();   
}

Ausgabe

12

Beispiel

Das folgende Beispiel zeigt, wie ein Handle für ein Objekt auf dem verwalteten Heap deklariert wird, wobei der Objekttyp ein geschachtelter Werttyp ist. Das Beispiel zeigt auch, wie Sie den Werttyp des geschachtelten Objekts abrufen.

// mcppv2_handle_2.cpp
// compile with: /clr
using namespace System;

void Test(Object^ o) {
   Int32^ i = dynamic_cast<Int32^>(o);

   if(i)
      Console::WriteLine(i);
   else
      Console::WriteLine("Not a boxed int");
}

int main() {
   String^ str = "test";
   Test(str);

   int n = 100;
   Test(n);
}

Ausgabe

  
  

Beispiel

Dieses Beispiel zeigt, dass das allgemeine C++-Idiom zur Anwendung eines void*-Zeigers für den Verweis auf ein beliebiges Objekt durch Object^ ersetzt wird, das ein Handle zu einer beliebigen Verweisklasse enthalten kann. Es zeigt auch, dass sämtliche Typen, auch Arrays und Delegaten, in ein Objekthandle konvertiert werden können.

// mcppv2_handle_3.cpp
// compile with: /clr
using namespace System;
using namespace System::Collections;
public delegate void MyDel();
ref class MyClass {
public:
   void Test() {}
};

void Test(Object ^ x) {
   Console::WriteLine("Type is {0}", x->GetType());
}

int main() {
   // handle to Object can hold any ref type
   Object ^ h_MyClass = gcnew MyClass;

   ArrayList ^ arr = gcnew ArrayList();
   arr->Add(gcnew MyClass);

   h_MyClass = dynamic_cast<MyClass ^>(arr[0]);
   Test(arr);

   Int32 ^ bi = 1;
   Test(bi);

   MyClass ^ h_MyClass2 = gcnew MyClass;

   MyDel^ DelInst = gcnew MyDel(h_MyClass2, &MyClass::Test);
   Test(DelInst);
}

Ausgabe

  
  
  

Beispiel

Dieses Beispiel zeigt, dass ein Handle dereferenzierbar ist, und dass auf einen Member mit einem dereferenzierten Handle zugegriffen werden kann.

// mcppv2_handle_4.cpp
// compile with: /clr
using namespace System;
value struct DataCollection {
private:
   int Size;
   array<String^>^ x;

public:
   DataCollection(int i) : Size(i) {
      x = gcnew array<String^>(Size);
      for (int i = 0 ; i < Size ; i++)
         x[i] = i.ToString();
   }

   void f(int Item) {
      if (Item >= Size)
      {
         System::Console::WriteLine("Cannot access array element {0}, size is {1}", Item, Size);
         return;
      }
      else
         System::Console::WriteLine("Array value: {0}", x[Item]);
   }
};

void f(DataCollection y, int Item) {
   y.f(Item);
}

int main() {
   DataCollection ^ a = gcnew DataCollection(10);
   f(*a, 7);   // dereference a handle, return handle's object
   (*a).f(11);   // access member via dereferenced handle
}

Ausgabe

  
  

Beispiel

Dieses Beispiel zeigt, dass ein systemeigener Verweis (&) nicht an einen int-Member eines verwalteten Typs binden kann, da int möglicherweise in dem von der Garbage Collection bearbeiteten Heap gespeichert wird und systemeigene Verweise nicht an Objektverschiebungen im verwalteten Heap angepasst werden. Zur Behebung dieses Problems können Sie eine lokale Variable verwenden, oder ändern Sie & in %, um einen Nachverfolgungsverweis zu erhalten.

// mcppv2_handle_5.cpp
// compile with: /clr
ref struct A {
   void Test(unsigned int &){}
   void Test2(unsigned int %){}
   unsigned int i;
};

int main() {
   A a;
   a.i = 9;
   a.Test(a.i);   // C2664
   a.Test2(a.i);   // OK

   unsigned int j = 0;
   a.Test(j);   // OK
}

Voraussetzungen

Compileroption: /clr

Siehe auch

Referenz

Nachverfolgungsverweisoperator (Komponentenerweiterungen für C++)

Konzepte

Komponentenerweiterungen für Laufzeitplattformen