Was ist Mixed Reality?

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Der erste Schritt in jedem Lernprozess besteht darin, das Kernkonzept in einfachen Begriffen zu definieren. Im Folgenden wird erläutert, was Mixed Reality im Wesentlichen bedeutet:

Mixed Reality ist ein Spektrum immersiver Erfahrungen, bei denen physische und digitale Welten in Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Anwendungen miteinander verbunden und verschmolzen werden.

Bildlich gesprochen können Sie sich die MR als einen kreativen Raum vorstellen, der zwischen den Extremen der physischen und digitalen Welt existiert. Die Möglichkeiten reichen von der Überlagerung virtueller Inhalte auf Objekte in der physischen Welt, wie in Augmented-Reality-Anwendungen, bis hin zu einem völlig immersiven Erlebnis, bei dem Benutzer*innen keinen Input aus der realen Welt erhalten, wie in Virtual-Reality-Anwendungen.

Diagram of the mixed reality spectrum with the physical world on the left and the digital world on the right.

Da die MR eine solch große Bandbreite von Benutzererlebnissen ermöglicht, umfasst sie eine Reihe von Interaktionstypen, die keine andere Technologie bietet. Diese Interaktionstypen umfassen unter anderem:

  • Umwelteingaben: z. B. das Erfassen der Position eines Benutzers in der Welt durch Zuordnen von Oberflächen und Grenzen in der Umgebung
  • Raumklang: ein 3D-Klang, der in einem virtuellen Raum Position und Tiefe hat, genau wie in der realen Welt
  • Standorte, Positionen und Dauerhaftigkeit von Objekten in realen und virtuellen Räumen

Diese Features sind Teil einer Beziehung zwischen menschlichen Eingaben und Computereingaben, die als Mensch-Computer-Interaktion (Human-Computer Interaction, HCI) bezeichnet wird. Menschliche Eingaben umfassen die vertrauteren Arten der Interaktion mit Technologie, z. B. die Verwendung von Tastatur, Maus, Touchpad oder der eigenen Stimme. Je besser die Sensoren und die Rechenleistung von Computern wurden, desto wichtiger wurde auch dieser neue Bereich der Computereingabe aus der Umwelt. Die Interaktion zwischen Computern und der Umwelt wird als Wahrnehmung bezeichnet.

Die Schnittmenge zwischen der Computerverarbeitung, der menschlichen Eingabe und der Umweltwahrnehmung ist der Ort, an dem die Stärke, die Kreativität und die aufkommenden Funktionen der MR zum Leben erwachen. Bewegung in der physischen Welt kann in Bewegung in der digitalen Wert übersetzt werden. Begrenzungen in der physischen Welt können in der digitalen Welt Einfluss auf das Erleben von Anwendungen haben, beispielsweise in Computerspielen. Ohne Umgebungseinfluss kann keine Mischung aus physischer und digitaler Realität entstehen.

Venn diagram with circles for human, computer, and environment interaction with mixed reality at the intersection.

Als historisches Detail sei angemerkt, dass der Begriff Mixed Reality aus einer 1994 von Paul Milgram und Fumio Kishino verfassten Arbeit mit dem Titel A Taxonomy of Mixed Reality Visual Displays (Eine Taxonomie visueller Darstellungen in der Mixed Reality) stammt. Dieses Paper beschreibt nicht die Version der Mixed Reality, die es heute gibt. Die Autor*innen untersuchen und behandeln das Konzept des Virtualitätskontinuums und wie sich die Kategorisierung der Taxonomie auf Displays anwenden lässt. Am Ende dieses Moduls finden Sie einen Link zu dieser Arbeit.