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Inkrementelles Erstellen

Wenn Sie ein großes Projekt erstellen, dann ist es sehr wichtig, dass zuvor erstellte Komponenten, die noch immer auf dem neuesten Stand sind, nicht neu erstellt werden. Wenn alle Ziele jedes mal neu erstellt werden, braucht jeder Build sehr lange, bis er abgeschlossen wird. Um inkrementelle Builds zu aktivieren (Builds, in denen nur diejenigen Ziele neu erstellt werden, die zuvor noch nicht erstellt wurden oder nicht mehr aktuell sind), kann die Microsoft-Build-Engine (MSBuild) die Zeitstempel der Eingabedateien mit jenen der Ausgabedateien vergleichen und bestimmen, ob ein Ziel übersprungen, erstellt oder teilweise neu erstellt wird. Es muss jedoch eine 1:1-Zuordnung zwischen Eingaben und Ausgaben bestehen. Sie können Transformationen verwenden, damit Ziele diese direkte Zuordnung identifizieren können. Weitere Informationen zu Transformationen finden Sie unter MSBuild Transforms (Transformationen).

Angeben von Eingaben und Ausgaben

Ein Ziel kann inkrementell erstellt werden, wenn die Eingaben und Ausgaben in der Projektdatei angegeben werden.

So geben Sie Eingaben und Ausgaben für ein Ziel an

  • Verwenden Sie die Inputs- und Outputs-Attribute des Target-Elements an. Beispiel:

    <Target Name="Build"
        Inputs="@(CSFile)"
        Outputs="hello.exe">
    

MSBuild kann die Zeitstempel der Eingabedatei mit den Zeitstempeln der Ausgabedateien vergleichen und bestimmen, ob ein Ziel übersprungen, erstellt oder teilweise neu erstellt wird. Wenn im folgenden Beispiel eine Datei in der @(CSFile)-Elementauflistung neuer als die hello.exe-Datei ist, führt MSBuild das Ziel aus; andernfalls wird es übersprungen:

<Target Name="Build"
    Inputs="@(CSFile)"
    Outputs="hello.exe">

    <Csc
        Sources="@(CSFile)"
        OutputAssembly="hello.exe"/>
</Target>

Wenn Eingaben und Ausgaben in einem Ziel angegeben sind, kann entweder jede Ausgabe nur einer Eingabe zugeordnet werden, oder es entsteht keine Zuordnung zwischen Aus- und Eingaben. In der vorherigen Csc-Aufgabe kann z.B. die Ausgabedatei hello.exe keiner einzelnen Eingabe zugeordnet werden – sie hängt von allen Eingaben ab.

Hinweis

Ein Ziel, in dem keine direkte Zuordnung zwischen den Ein- und Ausgaben besteht, wird häufiger erstellt als ein Ziel, in dem jede Ausgabe nur einer Eingabe zugeordnet werden kann, da MSBuild nicht bestimmen kann, welche Ausgaben neu erstellt werden müssen, wenn sich einige der Eingaben verändert haben.

Aufgaben, in denen Sie eine direkte Zuordnung zwischen den Aus- und Eingaben erkennen können, z.B. die LC-Aufgabe, sind am besten für inkrementelle Builds geeignet, im Gegensatz zu Aufgaben wie Csc und Vbc, die nur eine Ausgabeassembly aus einer Reihe von Eingaben erstellen.

Beispiel

Das folgende Beispiel verwendet ein Projekt, das Hilfedateien für ein hypothetisches Hilfesystem erstellt. Das Projekt arbeitet, indem TXT-Quelldateien in CONTENT-Zwischendateien konvertiert werden, die dann mit XML-Metadatendateien kombiniert werden, um die finale HELP-Datei zu erstellen, die vom Hilfesystem verwendet wird. Das Projekt verwendet die folgenden hypothetischen Aufgaben:

  • GenerateContentFiles: Konvertiert TXT-Dateien in CONTENT-Dateien.

  • BuildHelp: Kombiniert CONTENT-Dateien und XML-Metadatendateien, um die finale HELP-Datei zu erstellen.

Das Projekt verwendet Transformationen, um eine 1:1-Zuordnung zwischen Eingaben und Ausgaben in der GenerateContentFiles-Ausgabe zu erstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Transformationen. Es wird ebenso festgelegt, dass das Output-Element automatisch die Ausgaben der GenerateContentFiles-Aufgabe als Eingaben für die BuildHelp-Aufgabe verwendet.

Diese Projektdatei enthält jeweils die Ziele Convert und Build. Die GenerateContentFiles- und BuildHelp-Aufgaben sind jeweils in den Zielen Convert und Build platziert, sodass jedes Ziel inkrementell erstellt werden kann. Indem das Output-Element verwendet wird, werden die Ausgaben der GenerateContentFiles-Aufgabe in der ContentFile-Elementauflistung platziert, wo sie als Eingaben für die BuildHelp-Aufgabe verwendet werden können. Wenn Sie das Output-Element so nutzen, werden automatisch die Ausgaben aus einer Aufgabe als Eingaben für eine andere Aufgabe verwendet, sodass Sie nicht die einzelnen Elemente oder Elementauflistungen manuell in jeder Aufgabe eingeben müssen.

Hinweis

Obwohl das Convert-Ziel eine inkrementelle Erstellung vornehmen kann, werden alle Ausgaben aus diesem Ziel immer als Eingaben für das Build-Ziel benötigt. MSBuild stellt automatisch alle Ausgaben von einem Ziel als Eingaben für ein anderes Ziel bereit, wenn Sie das Output-Element verwenden.

<Project DefaultTargets="Build"
    xmlns="http://schemas.microsoft.com/developer/msbuild/2003" >

    <ItemGroup>
        <TXTFile Include="*.txt"/>
        <XMLFiles Include="\metadata\*.xml"/>
    </ItemGroup>

    <Target Name = "Convert"
        Inputs="@(TXTFile)"
        Outputs="@(TXTFile->'%(Filename).content')">

        <GenerateContentFiles
            Sources = "@(TXTFile)">
            <Output TaskParameter = "OutputContentFiles"
                ItemName = "ContentFiles"/>
        </GenerateContentFiles>
    </Target>

    <Target Name = "Build" DependsOnTargets = "Convert"
        Inputs="@(ContentFiles);@(XMLFiles)"
        Outputs="$(MSBuildProjectName).help">

        <BuildHelp
            ContentFiles = "@(ContentFiles)"
            MetadataFiles = "@(XMLFiles)"
            OutputFileName = "$(MSBuildProjectName).help"/>
    </Target>
</Project>