MultiPoint-Stationen

In einer MultiPoint Services-Systemumgebung sind Stationen die Benutzerendpunkte für die Verbindung mit dem Computer, auf dem MultiPoint Services ausgeführt wird. Jede Station bietet dem Benutzer seine ganz eigene Erfahrung mit Windows 10. Die folgenden Stationtypen werden unterstützt:

  • Stationen mit direkter Videoverbindung

  • USB verbundene Stationen ohne Client (einschließlich USB-over-Ethernet-Stationen ohne Client)

  • RDP-über-LAN-verbundene Stationen (für Rich-Client- oder Thin-Client-Computer)

Vollständige PCs, auf denen der MultiPoint-Connector installiert ist, können auch über das MultiPoint-Dashboard überwacht und gesteuert werden. Auf Windows 10 kann der MultiPoint-Connector über die Systemsteuerung für Windows-Features aktiviert werden.

Multipoint Services unterstützt eine beliebige Kombination dieser Stationstypen; es wird jedoch empfohlen, dass eine Station eine Station mit direkter Videoverbindung sein sollte, die als primäre Station fungieren kann. Der Grund für diese Empfehlung besteht darin, Supportszenarien antizipieren zu können. Beispielsweise, um mit dem BIOS des Systems zu interagieren, bevor MultiPoint Services ausgeführt wird.

Primäre Stationen und Standardstationen

Eine Station mit direkter Videoverbindung wird als die primäre Station definiert. Die übrigen Stationen werden als Standardstationen bezeichnet.

Auf der primären Station werden die Startbildschirme angezeigt, wenn der Computer eingeschaltet wird. Sie bietet Zugriff auf Systemkonfigurations- und Problembehandlungsinformationen, die nur beim Start verfügbar sind. Bei der primären Station muss es sich um eine Station mit direkter Videoverbindung handeln. Nach dem Start können Sie die primäre Station wie jede andere MultiPoint-Station verwenden.

Stationen mit direkter Videoverbindung

Der Computer, auf dem MultiPoint Services ausgeführt wird, kann mehrere Grafikkarten enthalten, von denen jede über einen oder mehrere Videoports verfügen kann. Dadurch können Sie Monitore für mehrere Stationen direkt an den Computer anschließen. Tastaturen und Mäuse werden über USB-Hubs verbunden, die den einzelnen Monitoren zugeordnet sind. Diese Hubs werden als Stationshubs bezeichnet. Andere Peripheriegeräte, wie z. B. Lautsprecher, Kopfhörer oder USB-Speichergeräte, können ebenfalls an einen Stationshub angeschlossen werden und stehen nur dem Benutzer der betreffenden Station zur Verfügung.

Wichtig

Pro Server sollte mindestens eine direkt per Video verbundene Station vorhanden sein, die als primäre Station fungiert, um den Startvorgang anzuzeigen, wenn der Computer eingeschaltet wird.

Image of MultiPoint Services USB-based system layout

Abbildung 1 MultiPoint Services-System mit vier Stationen mit direkter Videoverbindung

PS/2-Stationen

Mit MultiPoint Services können Sie die PS/2-Tastatur und -Maus auf dem Motherboard einem direkt per Video verbundenen Monitor zuordnen, um eine PS/2-Station zu erstellen. Analoges High-Definition-Audio auf dem Motherboard ist das Audio, das dieser Art von Station zugeordnet ist. Dies gilt nicht für Computer, auf denen keine PS/2-Buchsen auf dem Motherboard vorhanden sind.

Per USB verbundene Stationen ohne Clients

Per USB verbundene Stationen ohne Client verwenden einen USB Zero-Client als Stationshub. USB Zero-Clients werden zuweilen auch als Multifunktionshub mit Video bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen Hub, der über ein USB-Kabel mit dem Computer verbunden wird; diese Hubs unterstützen in der Regel einen Videomonitor, eine Maus, eine Tastatur (PS/2 oder USB), Audio und zusätzliche USB-Geräte. In diesem Leitfaden werden spezialisierten Hubs als USB Zero-Clients bezeichnet.

Das folgende Diagramm zeigt ein MultiPoint-Serversystem mit einer primären Station (Station mit direkter Videoverbindung) und zwei zusätzlichen per USB Zero-Client verbundenen Stationen.

USB zero-client connected stations

Abbildung 2 MultiPoint Services-System mit einer primären Station und zwei per USB verbundene Stationen ohne Client

USB-over-Ethernet-Zero-Clients

Per USB über Ethernet verbundene Stationen ohne Client sind eine Variante von USB Zero-Clients, die USB über LAN an das MultiPoint Services-System senden. Diese Arten von USB Zero-Clients funktionieren ähnlich wie andere USB Zero-Clients, sind aber nicht durch die maximale Länge der USB-Kabel begrenzt. Per USB büer das Ethernet verbundene Stationen ohne Client sind keine herkömmlichen Thin Clients und werden im MultiPoint Services-System als virtuelle USB-Geräte angezeigt. Wenn Sie diese Geräte verwenden, wenden Sie sich an den Gerätehersteller, um spezifische Empfehlungen zur Leistung und Standortplanung zu erhalten. Die meisten Geräte verfügen über ein Drittanbieter-Plug-In für MultiPoint Manager, mit dem Sie dem MultiPoint Services-System Geräte zuordnen und mit ihm verbinden können.

Stationen mit RDP-over-LAN-Verbindung

Thin Clients und herkömmliche Desktop-, Laptop- oder Tablet-Computer können über das Local Area Network (LAN) oder ein proprietäres Protokoll und den Remotedesktopprotokollanbieter (RDP) eine Verbindung mit dem Computer herstellen, auf dem MultiPoint Services ausgeführt wird. RDP-Verbindungen bieten eine Endbenutzererfahrung, die jeder anderen MultiPoint-Station sehr ähnlich ist, aber die Hardware des lokalen Clientcomputers nutzt. Erfahren Sie mehr über unsere Remotedesktopanwendungen, die für Android, iOS, Mac und Windows auf Remotedesktopclients verfügbar sind.

Clients und Geräte, auf denen Microsoft RemoteFX ausgeführt werden, können ein umfassendes Multimedia-Erlebnis bieten, indem sie die Prozessor- und Videohardwarefunktionen des lokalen Thin Clients oder Computers nutzen, um High-Definition-Video über das Netzwerk bereitzustellen.

Wenn Sie über vorhandene LAN-Clients verfügen, bietet MultiPoint Services eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, alle Benutzer gleichzeitig auf Windows 10 zu aktualisieren.

Aus Sicht der Bereitstellung und Verwaltung bestehen die folgenden Unterschiede, wenn Sie per RDP über LAN verbundene Stationen verwenden:

  • Nicht begrenzt auf physische USB-Verbindungsabstände

  • Möglichkeit der Wiederverwendung älterer Computerhardware als Stationen

  • Einfacher auf eine höhere Anzahl von Stationen zu skalieren. Jeder Client in Ihrem Netzwerk kann potenziell als Remotestation verwendet werden.

  • Keine Hardwareproblembehandlung über die MultiPoint Manager-Konsole

  • Keine Funktion für geteilte Bildschirme.

    Weitere Informationen finden Sie unter Stationen mit geteilten Bildschirmen weiter unten in diesem Thema.

  • Keine Stationsumbenennung oder Konfiguration der automatischen Anmeldung über die MultiPoint Manager-Konsole

USB zero client connected station

Abbildung 3 MultiPoint Services-System mit per RDP über LAN verbundenen Stationen

Zusätzliche Konfigurationsoptionen

Stationen mit geteilten Bildschirmen

MultiPoint Services bietet eine Option für geteilte Bildschirme auf Computern mit direkt per Video verbundenen Stationen oder per USB verbundenen Stationen ohne Client. Ein geteilter Bildschirm bietet die Möglichkeit, pro Monitor eine zusätzliche Station zu erstellen. Statt zwei Monitore zu benötigen, können Sie einen Monitor mit zwei Stationshub-Setups verwenden, um zwei Stationen mit einem Monitor zu erstellen. Sie können die Anzahl der verfügbaren Stationen schnell erhöhen, ohne zusätzliche Monitore, USB Zero-Clients oder Grafikkarten zu kaufen.

Die Vorteile einer Station mit geteiltem Bildschirm sind z. B.:

  • Verringerung von Kosten und Raumbedarf durch Unterbringung einer größeren Benutzerzahl auf einem MultiPoint Server-System.

  • Möglichkeit der parallelen Zusammenarbeit zweier Benutzer an einem Projekt.

  • Möglichkeit für einen Lehrer, ein Verfahren auf einer Station vorzuführen, während ein Kurzsteilnehmer die Aktionen auf der anderen Station nachvollzieht.

Alle Monitore der MultiPoint Services-Stationen mit einer Auflösung von mindestens 1024 x 768 können auf zwei Stationsbildschirme aufgeteilt werden. Für eine optimale Benutzererfahrung mit geteiltem Bildschirm wird ein Breitbildmonitor mit einer Auflösung von mindestens 1.600 × 900 empfohlen. Darüber hinaus wird eine Minitastatatur ohne Nummernpad empfohlen, damit die beiden Tastaturen vor den Monitor passen.

Um Stationen mit geteiltem Bildschirm zu erstellen, richten Sie eine Direktvideo- oder per USB verbundene Station ohne Client ein. Anschließend fügen Sie einen zusätzlichen Stationshub hinzu, indem Sie eine Tastatur und eine Maus an einen USB-Hub anschließen, der mit dem Server verbunden ist. Dann können Sie die Station in zwei Stationen konvertieren, indem Sie den Bildschirm mithilfe des MultiPoint-Managers aufteilen und den neuen Hub der Hälfte des Monitors zuordnen. Die linke Hälfte des Bildschirms wird zu einer Station und die rechte Hälfte zu einer zweiten Station.

Nach dem Teilen einer Station kann sich ein*e Benutzer*in auf der linken Station anmelden, während sich ein*e andere*r Benutzer*in auf der rechten Station anmeldet.

Split-screen stations

Abbildung 4 MultiPoint Services-System mit Stationen mit geteiltem Bildschirm

Vergleich der Stationstypen

BESCHREIBUNG Mit direkter Videoverbindung Mit Verbindung per USB ohne Client Mit verbindung per RDP über LAN
Videoleistung Empfohlen für optimale Videoleistung Verwendung von Thin Clients, die RemoteFX unterstützen, zur Verbesserung der Videoqualität bei geringerer Netzwerkbandbreite
Physische Einschränkungen Begrenzt durch die Länge der Videokabel und die Länge der USB-Hubs und Kabel (empfohlene maximale Länge von 15 Metern) Begrenzt durch die Länge der USB-Hubs und der Kabel (empfohlene maximale Länge von 15 Metern) Begrenzt durch LAN-Verteilung
Anzahl der zulässigen Stationen Begrenzt durch die Anzahl der verfügbaren PCIe-Steckplätze auf dem Motherboard mal die Videoanschlüsse pro Grafikkarte Die Gesamtzahl kann vom Hersteller des USB Zero-Clients begrenzt werden (weitere Informationen finden Sie im Hinweis, der auf diese Tabelle folgt.) Begrenzt durch verfügbare Ports am Netzwerkswitch
Geteilter Bildschirm Ja Ja Nein
Peripheriestatus der MultiPoint Manager-Station, Konfiguration der automatischen Anmeldung, Stationsumbenennung Ja Ja Nein
Zugriff auf Serverstartmenüs Ja Nein Nein

Hinweis

Die Gesamtanzahl der USB Zero-Clients, die mit dem Server verbunden sind, kann vom Hersteller oder von der Hardwarefunktion des Computers, auf dem MultiPoint Services ausgeführt wird, begrenzt werden.