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Gelesen auf derStandard.at: Französische Regierung verbietet Blackberrys wegen Spionagegefahr

Wie vor kurzen in der französischen Zeitung Le Monde, und dann auch im Web Standard zu lesen war, wurde die Nutzung von Blackberry Geräten den Mitarbeitern in allen Ministerien, im Regierungssitz Matignon und dem Elysée-Palast des Präsidenten untersagt.

Der Grund ist die drohender Ausspionierung durch angelsächsische Geheimdienste verboten. Der Hintergrund ist die Tatsache, dass alle Blackberry-Daten über Server in den USA und in Großbritannien laufen. Paris fürchte, dass der US-Geheimdienst NSA, der weltweit Kommunikationswege überwacht, damit Zugriff auf geheime Regierungsdaten bekomme.

Auch in Deutschland wurden ja vor einem Jahr von öffentlichen Stellen starke Zweifel an der Sicherheit von Blackberry geräten geäußert. So kam das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik Ende 2005 in einer Studie zu dem Schluss, dass der Blackberry aufgrund einer unsicheren Architektur nicht für den Einsatz in sicherheitsempfindlichen Bereichen der öffentlichen Verwaltung und spionagegefährdeten Unternehmen geeignet sei. Daraufhin verzichtete damals auch die deutsche Bundeswehr auf den Einsatz von Blackberrys. Zusätzlich wurde ein bereits zwischen dem Bundesverteidigungsministerium und T-Mobile abgeschlossener Großauftrag wegen der Sicherheitsbedenken storniert.

In weiterer Folge präsentierten Hacker Anfang 2006 auf dem 22. Chaos Communication Congress dann diverse Schwachstellen in Geräten und der Infrastruktur von RIM.

Das jetzige Verbot der französischen Regierungsstellen ist also nur ein weiterer Puzzlestein, der aufzeigt welche Sicherheitsbedenken man eigentlich bei der Verwendung von Blackberry Geräten haben sollte.