Ein echtes Netbook – Sony VAIO P-Serie

Gastbeitrag von Georg Binder , selbständiger IT-Dienstleister und Autor von windowsblog.at .

Und wieder durfte ich mit etwas spielen, diesmal mit einem mit einem Sony VAIO VGNP21Z in der weinroten Farbe. Gäbe es auch in anderen Farben, aber vom gelungenen Design her mal abgesehen, interessieren mich mehr die inneren Werte. Mal sehen welche inneren Werte das Teil hat.

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Leistungsdaten:

  • img_2227_r Intel Atom Z520 1.33GHz
  • 2048MB
  • 80GB Festplatte (noch keine SSD)
  • 8" UWXGA glare LED TFT (1600x768)
  • Intel GMA500 (IGP) max.760MB shared memory
  • UMTS/HSDPA/HSUPA/EDGE/GPRS
  • Webcam (0.3 Megapixel)
  • 2x USB 2.0/Gb LAN/WLAN 802.11bgn/Bluetooth
  • SD-Card Slot & Memory Stick (Duo/Pro Duo) Slot
  • 0.64kg
  • Sonstiges: Ethernet und VGA über Adapterstecker, kein optisches Laufwerk

Das erste was bei dem lüfterlosen und ca. 890 EUR teuren Gerät auffällt, ist die nicht vorhandene Größe. Und Gewicht. Irre, dass man in dem Teil dann die geradezu “perverse” Auflösung von 1600x768 unterbekommt. Hab mir direkt überlegt, das DPI Scaling zu aktivieren, und das auf einem 8 Zoll Bildschirm. Dennoch: die hohe Auflösung ist ein großes Plus, denn da kann man wirklich “arbeiten”. Führt allerdings auch dazu, dass man dann wirklich “normal” arbeitet und somit viele Applikationen gleichzeitig laufen hat - dann stößt man irgendwann schon an die Grenzen des Atom-Prozessors.

Meine eh immer gleich lautende Kritik am Spiegeldisplay auch hier: zum Rasieren fein, für einen Laptop nicht so. Vor allem bei einem Netbook wird man ja wohl nicht argumentieren, dass das zum BluRay Video schauen einen besseren Kontrast ergibt. Allerdings: dank hoher Leuchtkraft und LED-Display war das arbeiten im Freien durchaus möglich. Ich find’s trotzdem schade, da wär einfach mehr möglich um das zu einem echten Arbeitsbegleiter zu machen.

Ich mag solche Größenvergleiche: also, wenn man 6x (!) das VAIO P nimmt, dann ergibt das meinen Lenovo T61p ;) Beim Gewicht stimmt die Rechnung nicht ganz, aber die 0,64 Kilo sind schon sehr sexy.

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Zum Glück hat Sony auch beim Netzteil daran gedacht, das ist ebenfalls extrem klein. Und das ist auch gut so, denn die Akkulaufzeit ist nicht berühmt und so muss man das Netzteil besser permanent dabei haben. Der größere Akku hebt das Gerät etwas an und nimmt natürlich etwas vom Prädikat “sexy”. Aber wenn man über zwei Stunden, vielleicht 2:30 mit dem Gerät arbeiten will, dann sollte man dennoch den größeren Akku kaufen. Gerade das WLAN bzw. 3G dürfte unverhältnismäßig viel Strom ziehen, also Tipp: WLAN ausschalten wenn man es nicht braucht, dann kommt man selbst mit dem Normalakku an die 4h. Aber die Erhöhung des größeren Akkus hat auch einen anderen Vorteil: zum Tippen ist es angenehmer.

imageDie Tastatur selbst ist ganz ok, die Sondertaste zum Anzeigen von zwei Fenstern nebeneinander ist eher etwas für Vor-Windows 7 OS, denn da schiebt man die Fenster ja eh schon “automatisch” an die Ecken.

Windows 7
A pro pos Windows 7: ich gestehe, dass ich die Vista Vorinstallation nur sehr kurz angeschaut habe (weil gerade beim Booten das Telefon geläutet hat und ich so nicht gleich die Windows 7 Installation anwerfen konnte,..). Dank 2 GB RAM ist Vista bedienbar. Aber Windows 7 macht mehr Spaß ;)

Die Installation von Windows 7 habe ich wie oft bewährt von USB Stick ausgeführt, ging auch recht flott. Allerdings war ich mit dem Treibern noch nicht sonderlich happy. Die Grafikkarte (Intel) hat offenbar noch ein Problem mit dem Refresh, sodass oft Teile des Bildschirms (meist bis auf das aktive Fenster) schwarz werden und das UMTS Modem bzw. die “Smart Connect” Software von Sony, die das UMTS Modem aktiv schaltet,.. nun ja. Nach Installation einiger Sony (Vista) Treiber ging es dann. Die Modem Software von Sony hat sich allerdings mal gleich gar nicht installieren lassen, da hat wie immer geholfen, auf die eigentliche Herstellerseite (Option) zu gehen und durch Eingabe der IMEI Nummer die Originalsoftware herunterzuladen. Gut letztlich hat dann alles funktioniert, war aber eben nicht ganz derart problemlos, wie bei den vielen anderen Windows 7 Installationen, die ich durchgeführt habe.

Positiv:

  • Bildschirm/Bildschirmauflösung
  • Design
  • 3G/UMTS integriert
  • Gewicht
  • Verarbeitung/Qualität der Hardware

Negativ:

  • Spiegeldisplay, Fingerabdruckanziehende Oberfläche
  • Akkulaufzeit, der größere Akku ist schwer empfehlenswert
  • Treiberqualität

Fazit:
Die eierlegende Wollmilchsau ist auch das nicht. Aber – und das will was heißen, denn ich bin wirklich kein Netbook-Fan – das wär das erste Ding in dem Formfaktor, das ich mir zulegen würde. Wenn Sony offiziell Windows 7 auf diesem Gerät unterstützt, dann ist das eine Kaufempfehlung für alle, die Netbooks prinzipiell nicht abgeneigt sind.

Mehr Info zum Gerät: Sony VAIO P-Serie

Update von Daniel Melanchthon am 24.09.2009

Zur Einrichtung der UMTS-Karte im Sony Vaio P braucht man ein paar Hintergrundinformationen. Die Installationsreihenfolge ist dabei extrem wichtig. Man braucht vor allem den Sony Firmware Extension Parser, damit man mit den Network Tools das UMTS-Interface einschalten kann.

  1. Sony Shared Library 5.3 – Download
  2. VAIO Setting Utility Series 4.3 – Download
  3. VAIO Control Center 3.3 – Download
  4. VAIO Event Service 4.3 – Download
  5. Sony Firmware Extension Parser 8.0 – Download
  6. VAIO Power Management 3.3 – Download
  7. VAIO Smart Network 2.3 - Download

Möglicherweise finden sich auf den Sony Vaio Supportseiten auch aktuellere Treiber und Software. Bei meinem Vaio P haben obige Treiber auf jeden Fall genau so funktioniert. Die Installationsreihenfolge ist:

  1. Sony Shared Library
  2. Setting Utility Series
  3. VAIO Control Center
  4. VAIO Event Service
  5. Firmware Extension Parser (manuelles Updaten des unbekanten Geräts im Gerätemanager)
  6. VAIO Power Management
  7. VAIO Smart Network

Die restlichen Treiber für die eingebaute Hardeware bekommt man über Windows Update. Danach kann man das UMTS- und/oder GPS-Interface im Vaio Setting Utility aktivieren. Wichtig: Während die anderen Vaio-Modelle eine Gobi-Karte einsetzen, ist die UMTS-Karte im Vaio P von Opton.  Man braucht daher die IMEI, die sich als Aufkleber unter dem Akku befindet und kann dann die Globetrotter Treiber und den Connection Manager herunterladen und einrichten.

Beim Connection manager MSI-Setup hatte ich noch eine Eigenart bemerkt: Ich musste die UAC komplett ausschalten, rebooten und erst dann ging der Installer. Nach der Installation sollte man UAC dann wieder einschalten.

Mein Dank für die Hilfe bei der Einrichtung geht an Georg Binder, Martin Spona, drsky und G.Incog.

Ich habe übrigens die Festplatte noch durch eine PHOTOFAST G-Monster V2-1,8“32GB ZIF2 ersetzt. Jetzt rennt das Vaio förmlich. Geholfen dabei haben folgende Artikel: