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Backlog Forecasting in TFS 2013 - kurz erklärt

Seit TFS 2012 gibt es die Möglichkeit in der Backlogansicht einen Forecast einzublenden. Dieser Forcast ergänzt das Backlog um die sogenannten Forecastlines. Die Forecastlines werden für die konfigurierten Iterationen im Backlog eingeblendet und ermöglichen so eine Abschätzung, welche Backlog Items wahrscheinlich in welcher Iteration umgesetzt werden können.

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Als Grundlage für den Forecast wird das “Effort” Feld in den Backlog Items herangezogen. Der “Effort” ist einen Schätzung und beschreibt die Komplexität eines Backlog Items. Im System wird der Effort als Integer hinterlegt. Für die Findung dieses Wertes gibt es unterschiedlichste Konzepte, die das Werkzeug nicht vorgibt.

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Abgeschlosse Backlog Items ergeben dann summiert den Effort als “Velocity” des Teams in einer Iteration. Der Velocity Report zeigt quasi den Durchsatz des Teams per Iteration und erlaub dahingehend eine Abschätzung für künftige Iterationen.

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Der Forecast erfolgt dann über die Definition eines Velocity-wertes für die künftigen Iterationen. Hier kann das Team mit verschieden Werten spielen und so Szenarien durchspielen, z.B. die durch die Annahme eines Wertes von 10 oder 20 für die Velocity. Zum besseren Verständnis, wie die Linien im Backlog gezogen werden, möchte ich hier noch auf die Logik an einem Beispiel eingehen. Es ist eine Velocity von 10 für den Forecast definiert:

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Der Forecast exkludiert Backlog Items, die im State „Committed“ sind, da diese sich in der Ausführung der aktuellen Iteration befinden. Dabei ergibt sich, dass das Backlog Item 7 nicht mehr in die Iteration 4 passt, dazu wäre eine Velocity von 13 nötig. Die 5 Punkte, welche in Iteration 4 nicht verwendet wurden, werden auf Iteration 5 geschoben, also quasi 15 Punkte stehen in Iteration 5 zur Verfügung. Dies hat zur Folge, dass dann die Items 7-9 sich in Iteration 5 befinden. Diese Regel führt natürlich zu einem geringen Fehler, der aber bei einer homogenen Nutzung der Punkte nicht zu stark ins Gewicht fallen sollte. Der Forecast beruht so oder so nur auf einer Schätzung und dient nur zur groben Abschätzung.

Werden im Backlog Parent-Child Relationen verwendet, muss beachtet werden, dass die Velocity des Parents nicht berücksichtigt wird. Es werden nur die Punkte der Kinder einbezogen. Meine Empfehlung ist hier, die Portfolio Backlogs des TFS 2013 zu verwenden, da so ein flaches Backlog entsteht. In diesem Beispiel wird eine Velocity von 8 Punkten angenommen- Item 7 wird ignoriert, so dass Item 8 noch in Iteration 4 liegt.

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Chris