TechEd Europe 2009: Tag 5 – oder besser: Fazit
Am Tag 5 habe ich keine Sessions mehr besucht, es gab andere Dinge zu erledigen. Ich hoffe, daß ein, zwei der verpaßten Sessions früher oder später noch für TechEd Teilnehmer online verfügbar sein werden – dann kann ich das noch nachholen.
Daher bleibt an dieser Stelle etwas Platz für ein ganz persönliches (technisches) Fazit. Für mich gab es vier Hauptpunkte, die ich als “Botschaft” aus den Sessions mitgenommen habe:
Es wurde immer wieder angekündigt, auch ich persönlich spreche schon eine ganze Zeit lang mit unseren Kunden darüber, doch jetzt führt kein Weg mehr daran vorbei – die PowerShell. Ein Sprecher eines der PowerShell Vorträge auf der TechEd sagte dazu:
“In Windows Server 2003 konnten 97% der Aufgaben mit der Kommandozeile erledigt werden, der Rest nur mittels GUI – heute können 85% der Aufgaben über die GUI erledigt werden, den Rest erreicht man nur noch per PowerShell. ”
Viel ist dem nicht mehr hinzuzufügen. Ohne Kenntnisse mit der PowerShell wird man in Zukunft kaum noch alle administrativen Aufgaben auf einem Windows System und dessen Applikationen und Diensten durchführen können – und das ist meiner Meinung nach auch gut so. Zumal sich mit der PowerShell so einiges einfacher gestalten läßt, was bisher mühsam "zusammengescripted" werden mußte. Wer sich also mit dem Thema noch nicht weiter beschäftigt hat, wird nun allerspätestens ab Windows 7 und Windows Server 2008 R2 nicht mehr daran vorbei kommen. JETZT ist es Zeit, sich intensiv damit zu beschäftigen!
Thema Sicherheit: Kaum einer der von mir besuchten Sessions hatte nicht auf die ein oder andere Art und Weise das weite Thema “Sicherheit” im Programm. Es ging um Datensicherheit (Datenschutz als auch Datensicherung), es ging um Verschlüsselung (z.B. der Festplatte, auf Dateiebene, des Datentransports, der Kommunikation) und nicht zuletzt ging es um das Bewußtsein rund um dieses Thema im Management von Unternehmen, den Administratoren als auch den Mitarbeitern.
Mit der rapide wachsenden Anzahl vernetzter Systeme wächst auch dieser Themenkomplex immer weiter – so schnell, daß man kaum noch umhin kommt, sich jedem der daran angrenzenden Themen tiefgreifend zu widmen. Es reicht eben nicht, nur einen Virenscanner und eine Firewall auf einem Client zu installieren und danach zu resümieren, jetzt sei alles “gesichert”. Das Thema ist technisch als auch organisatorisch weit komplexer und man tut gut daran, auf dem Laufenden zu bleiben. In allerseitigem Interesse.
Spätestens seit der Umstellung des IP-Stacks von IPv4 auf IPv6 in Vista / 2008 sollte klar sein, daß man sich vor einer Umstellung nicht mehr “drücken” kann. Wer sich nun in der Produktpalette unserer Produkte umschaut wird unschwer feststellen können, daß nicht nur die IPv4 Adressknappheit hier Pate stand, sondern daß sich einige Features sehr elegant mit IPv6 lösen lassen oder überhaupt erst mit IPv6 möglich werden. Komponenten wie die neue Windows 7 Remote Assistance, Home Groups, Direct Access etc. werden neben anderen Faktoren direkt durch IPv6 ermöglicht.
Jedem Netzwerk-, Server- und Applikationsadministrator als auch den Softwareherstellern muß klar sein, daß eine Umstellung auf IPv6 nicht mehr aufzuhalten ist – im Gegenteil, die “große Umstellung” steht direkt bevor. Wer sich also bis heute vor dem (durchaus komplexen) Bereich IPv6 gedrückt hat sollte sich nun zeitnah diesem Thema nähern. Es wird keinen (NAT-)Aufschub wie im Jahr 1995 mehr geben.
Features, Features, Features: Die “Wave 14” schwirrt nun seit einiger Zeit in meinem Kopf herum – eine Menge Produkte werden 2009 / 2010 veröffentlicht, viele davon mit Meilensteinen in Ihrer Entwicklung. Was mir persönlich jedoch vor der TechEd nicht so stark bewußt war ist die Tatsache, wie viele neue Features rund um die gesamte Produktpalette damit einhergehen – und wie viele Funktionen im Zusammenspiel mit anderen Funktionen anderer Produkte Ihre Kraft erst richtig entfalten.
Die Betreiber bzw. Verwalter (=Administratoren) dieser Funktionen werden eine Menge dazu lernen müssen, vieles ist anders (aber vieles auch besser), sehr vieles ist neu. Aber was dort teilweise direkt mit dem Betriebssystem zusammen ausgeliefert wird, ist meiner Meinung nach wirklich “atemberaubend”.
Ja – einige der Funktionen sind nur nutzbar, wenn man als Basis Windows 7 und Windows Server 2008 R2 einsetzt. Aber wer sich mit der Entwicklung von Software beschäftigt weiß, daß man irgendwann einmal “alte Zöpfe” abschneiden muß. Das Design von Windows Vista unterscheidet sich maßgeblich vom Windows XP Design, rein technisch ist es also an einigen Stellen gar nicht in vertretbarem Zeitrahmen möglich, Funktionen zurück zu portieren. Wer also den Schritt macht und auf Windows 7 und Windows Server 2008 R2 umstellt, hat mittelfristig eine ungeheure Menge an neuen Möglichkeiten dazugewonnen, seine IT effizient zu betreiben, den Nutzern und Kunden wertvolle neue Funktionen zu liefern und vor allen Dingen damit Kosten zu sparen. Die Investition lohnt sich also!
Ich hoffe Euch hat die kleine Beitragsserie “TechEd Europe 2009” gefallen – wir freuen uns wie immer auf ehrliches Feedback.
Viele Grüße
Fabian
Comments
- Anonymous
January 01, 2003
Vielen Dank für die super Berichterstattung, die vielen Tipps und das gelungene Fazit! Gruß; Kuno