Open Source auf Windows

Ein Mythos, der von der FSF, der Free Software Foundation, gerne erzählt wird lautet: Open Source sei der Antagonist zu Microsoft, und Microsoft würde alles tun um Open Source zu verhindern oder gar zu vernichten.

Fast hätte ich jetzt geschrieben, dass das natürlich völliger Blödsinn ist. Aber in einer so emotionellen Debatte ist ein "das sehen wir etwas anders" sicher vernünftiger.

Klar ist: Wir bei Microsoft haben ein kommerzielles Business Modell. Wir bezahlen Programmierer dafür, dass sie neue Software schreiben. Wir verkaufen diese Software, und bezahlen aus diesen Erlösen die Programierer und weitere Forschung.

Das Business Modell bei Open Source ist ein anderes. Da die Sources Codes offen gelegt werden (MÜSSEN!), wird man hier eher über Dienstleistungen und Anpassungen sein Geld verdienen.

Wie schaut aber jetzt die Kombination aus? Verträgt sich Open Source Software mit Kommerzieller Software und umgekehrt?

Schauen wir uns doch einfach nur die Fakten an:  Von allen Open Source Projekten auf Sourceforge sind ca. 22% rein auf Windows basierend, also exklusive Windows Programme. Und ca. 80% aller Open Source Projekte auf Sourceforge laufen auch auf Windows, sprich auch auf anderen Betriebssystemen.

Dass ca. 80% aller Open Source Projekte direkt auf der Windows Plattform lauffähig ist, zeigt, denke ich, sehr gut, dass die Aussagen der FSF wirklich nur ein Mythos sind.

Ein Beispiel von vielen Open Source Projekten auf Windows wurde letzte Woche vom Webstandard aufgegriffen: https://derstandard.at/?url=/?id=2960783

Unter SourceForge.net ist nun ein weiteres Open-Source-Programm für den Windows-Betrieb verfügbar geworden.

Die Finanzsoftware GnuCash wird seit dem Wochenende in der Version 2.2.0 zum Download für Windows angeboten. Zuvor lief die Gratis-Software lediglich unter Betriebssystem der "Unix-Sparte" wie zum Beispiel Linux, Solaris, Mac OS X oder BSD. Neu an GnuCash ist das Dateiformat, terminierte Buchungen älterer Versionen werden selbstständig vom Programm umgewandelt.

GnuCash 2.2.0 unterstützt auch den Homebanking-Standard "Home Banking Computer Interface" (HBCI), ebenso kann die Software Dateien im QIF-Format jederzeit importieren und ist somit kompatibel mit anderen Finanzverwaltungsprogrammen unter Windows.

Die Frage: Kann ich auch Open Source Software für Windows programmieren lässt sich also eindeutig mit "Ja, natürlich!" beantworten.

PS: Weitere Details zu diesem Projekt finden sich auf: https://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=192