Teilen über


Seite "Kompilieren", Projekt-Designer (Visual Basic)

Verwenden Sie die Seite Kompilieren des Projekt-Designers, um Kompilieranweisungen festzulegen. Sie können auch erweiterte Compileroptionen und Präbuild- oder Postbuildereignisse auf dieser Seite angeben.

Um auf die Seite Kompilieren zuzugreifen, wählen Sie einen Projektknoten (nicht den Knoten Projektmappe) im Projektmappen-Explorer. Wählen Sie dann in der Menüleiste die Option Projekt und dann Eigenschaften aus. Sobald der Projekt-Designer angezeigt wird, klicken Sie auf die Registerkarte Veröffentlichen.

Hinweis

Auf Ihrem Computer werden möglicherweise andere Namen oder Speicherorte für die Benutzeroberflächenelemente von Visual Studio angezeigt als die in diesem Artikel. Möglicherweise verwenden Sie eine andere Edition von Visual Studio oder andere Umgebungseinstellungen. Weitere Informationen finden Sie unter Personalisieren der IDE.

Konfiguration und Plattform

Die folgenden Eigenschaften ermöglichen es Ihnen, die anzuzeigende bzw. zu ändernde Konfiguration und Plattform auszuwählen.

Hinweis

Mit vereinfachten Buildkonfigurationen bestimmt das Projektsystem, ob eine Debug- oder eine Releaseversion erstellt werden soll. Deshalb werden die Listen Konfiguration und Plattform nicht angezeigt.

Konfiguration

Gibt an, welche Konfigurationseinstellungen angezeigt oder geändert werden sollen. Die Einstellungen sind Debuggen (Standard), Freigeben oder Alle Konfigurationen. Weitere Informationen finden Sie unter Grundlagen der Buildkonfiguration und Gewusst wie: Erstellen und Bearbeiten von Konfigurationen.

Plattform

Gibt an, welche Plattformeinstellungen angezeigt oder geändert werden sollen. Sie können Beliebige CPU (Standard), x64 oder x86 angeben.

Compilerkonfigurationsoptionen

Mithilfe der folgenden Einstellungen können Sie die Compilerkonfigurationsoptionen festlegen.

Buildausgabepfad

Legt den Speicherort der Ausgabedateien für die Konfiguration des Projekts fest. Geben Sie den Pfad der Buildausgabe in dieses Feld ein, oder klicken Sie auf die Schaltfläche Durchsuchen, um einen Pfad auszuwählen. Beachten Sie, dass der Pfad relativ ist. Bei der Eingabe eines absoluten Pfads wird dieser als relativer Pfad gespeichert. Der Standardpfad lautet bin\Debug\ oder bin\Release\.

Mit vereinfachten Buildkonfigurationen bestimmt das Projektsystem, ob eine Debug- oder eine Releaseversion erstellt werden soll. Mit dem Befehl Erstellen im Menü Debuggen (F5) wird der Build unabhängig vom angegebenen Ausgabepfad am Debugspeicherort abgelegt. Mit dem Befehl Erstellen im Menü Erstellen hingegen wird er an dem Speicherort abgelegt, den Sie angeben.

Option Explicit

Gibt an, ob implizite Deklaration von Variablen zugelassen werden. Wählen Sie Ein, um die explizite Variablendeklaration festzulegen. Dadurch meldet der Compiler Fehler, wenn Variablen nicht deklariert werden, bevor sie verwendet werden. Wählen Sie Aus, um implizite Deklaration von Variablen zuzulassen.

Diese Einstellung entspricht der Compileroption /optionexplicit.

Wenn eine Quellcodedatei eine Option Explicit-Anweisung enthält, setzt der Wert On oder Off in der Anweisung die Einstellung Option Explicit auf der Seite „Kompilieren“ außer Kraft.

Wenn Sie ein neues Projekt erstellen, wird die Option Explicit-Einstellung in der Seite Kompilieren auf den Wert der Option Explicit-Einstellung im Dialogfeld Optionen festgelegt. Um die Einstellung in diesem Dialogfeld anzuzeigen oder zu ändern, klicken Sie im Menü Extras auf Optionen. Erweitern Sie im Dialogfeld OptionenProjekte und Lösungen, und klicken Sie dann auf VB Defaults. Die ursprüngliche Standardeinstellung Option Explicit in VB Defaults ist Ein.

Das Festlegen der Option Explicit auf Off ist eine bewährte Methode. Sie könnten den Namen einer Variable an einem oder mehreren Orten falsch buchstabieren, wodurch unerwartete Ergebnisse auftreten würden, wenn das Programm ausgeführt wird.

Option Strict

Gibt an, ob die strikte Typsemantik erzwungen werden soll. Wenn die Option StrictEin ist, führen die folgenden Bedingungen zu einem Kompilierzeitfehler:

  • Implizite Eingrenzungskonvertierungen

  • Spätes Binden

  • Implizites Typisierung der Ergebnisse in einem Object-Typ

Implizite Eingrenzungskonvertierungsfehler treten auf, wenn eine implizite Datentypkonvertierung vorhanden ist, die eine Eingrenzungskonvertierung ist. Weitere Informationen finden Sie unter Option Strict-Anweisung, Implizite und explizite Konvertierungen und Erweiternde und eingrenzende Konvertierungen.

Ein Objekt wird spät gebunden, wenn es einer Eigenschaft oder Methode einer Variable zugeordnet wird, für die der Typ Object deklariert wurde. Weitere Informationen finden Sie unter Option Strict-Anweisung und Frühes und spätes Binden.

Implizite Objekttypfehler treten auf, wenn ein entsprechender Typ nicht für eine deklarierte Variable hergeleitet werden kann, also wir ein Typ von Object hergeleitet. Dies tritt vorwiegend auf, wenn Sie eine Dim-Anweisung verwenden, um eine Variable ohne die Verwendung einer As-Klausel deklarieren und Option Infer deaktiviert ist. Weitere Informationen finden Sie unter Option Strict-Anweisung, Option Infer-Anweisung und in der Visual Basic-Sprachspezifikation.

Die Option Strict-Einstellung entspricht der /optionstrict-Compileroption.

Wenn eine Quellcodedatei eine Option Strict-Anweisung enthält, setzt der Wert On oder Off in der Anweisung die Einstellung Option Strict auf der Seite „Kompilieren“ außer Kraft.

Wenn Sie ein Projekt erstellen, wird die Option Strict-Einstellung in der Seite Kompilieren auf den Wert der Option Strict-Einstellung im Dialogfeld Optionen festgelegt. Um die Einstellung in diesem Dialogfeld anzuzeigen oder zu ändern, klicken Sie im Menü Extras auf Optionen. Erweitern Sie im Dialogfeld OptionenProjekte und Lösungen, und klicken Sie dann auf VB Defaults. Die ursprüngliche Standardeinstellung Option Strict in VB Defaults ist Ein.

Einzelne Option Strict-Warnungen

Der Abschnitt Warnungskonfigurationen auf der Seite Kompilieren verfügt über Einstellungen, die mit den drei Bedingungen übereinstimmen, die einen Kompilierzeitfehler auslösen, wenn Option Strict aktiviert ist. Die drei Einstellungen sind die folgenden:

  • Implizite Konvertierung

  • Späte Bindung; Aufruf könnte zur Laufzeit einen Fehler verursachen

  • Impliziter Typ; Objekt wird angenommen

Wenn Sie Option Strict auf Ein festlegen, werden alle drei Warnungskonfigurationseinstellungen auf Fehler festgelegt. Wenn Sie Option Strict auf Aus festlegen werden alle drei Einstellungen auf Keine festgelegt.

Sie können individuell jede Warnungskonfigurationseinstellung auf Keine, Warnung oder Fehler festlegen. Wenn alle drei Warnungskonfigurationseinstellungen auf Fehler festgelegt sind, erscheint On im Option strict-Feld. Wenn alle drei Einstellungen auf Keine festgelegt sind, erscheint Off im Feld. Für jede andere Kombination dieser Einstellungen erscheint (benutzerdefiniert).

Option Compare

Gibt den Typ des Zeichenfolgenvergleichs an, der verwendet werden soll. Wählen Sie Binär aus, um den Compiler anzuweisen, binäre Zeichenfolgenvergleiche mit Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung zu verwenden. Wählen Sie Text aus, um gebietsschemaspezifische Textzeichenfolgenvergleiche ohne Berücksichtigung der Groß- und Kleinschreibung zu verwenden.

Diese Einstellung entspricht der Compileroption /optioncompare.

Wenn eine Quellcodedatei eine Option Compare-Anweisung enthält, setzt der Wert Binary oder Text in der Anweisung die Einstellung Option Compare auf der Seite „Kompilieren“ außer Kraft.

Wenn Sie ein Projekt erstellen, wird die Option Compare-Einstellung in der Seite Kompilieren auf den Wert der Option Compare-Einstellung im Dialogfeld Optionen festgelegt. Um die Einstellung in diesem Dialogfeld anzuzeigen oder zu ändern, klicken Sie im Menü Extras auf Optionen. Erweitern Sie im Dialogfeld OptionenProjekte und Lösungen, und klicken Sie dann auf VB Defaults. Die ursprüngliche Standardeinstellung Option Compare in VB Defaults ist Binär.

Option Infer

Gibt an, ob die Verwendung von lokalem Typrückschluss in Variablendeklarationen zulässig ist. Wählen Sie Ein aus, um die Verwendung des lokalen Typrückschlusses zuzulassen. Wählen Sie Aus aus, um den lokalen Typrückschluss zu blockieren.

Diese Einstellung entspricht der Compileroption /optioninfer.

Wenn eine Quellcodedatei eine Option Infer-Anweisung enthält, setzt der Wert On oder Off in der Anweisung die Einstellung Option Infer auf der Seite „Kompilieren“ außer Kraft.

Wenn Sie ein neues Projekt erstellen, ist die Einstellung Option Infer auf der Registerkarte Kompilieren auf die Einstellung Option Infer im Textfeld Optionen festgelegt. Um die Einstellung in diesem Dialogfeld anzuzeigen oder zu ändern, klicken Sie im Menü Extras auf Optionen. Erweitern Sie im Dialogfeld OptionenProjekte und Lösungen, und klicken Sie dann auf VB Defaults. Die ursprüngliche Standardeinstellung Option Infer in VB Defaults ist Ein.

Ziel-CPU

Gibt den Prozessor an, für den die Ausgabedatei konfiguriert ist. Geben Sie für jeden Intel-kompatiblen 32-Bit-Prozessor x86, für jeden Intel-kompatiblen 64-Bit-Prozessor x64 und für ARM-Prozessoren ARM oder Any CPU ein, um anzugeben, dass jeder Prozessor zulässig ist. Any CPU (Beliebige CPU) ist der Standardwert für neue Projekte, da die Anwendung hiermit auf der größten Anzahl von Hardwaretypen ausgeführt werden kann.

Weitere Informationen finden Sie unter /platform (Visual Basic).

32-Bit bevorzugen

Wenn das Kontrollkästchen 32-Bit bevorzugen ausgewählt wird, wird die Anwendung auf den 32-Bit- und 64-Bit-Versionen von Windows als 32-Bit-Anwendung ausgeführt. Die Anwendung wird andernfalls auf 32-Bit-Versionen von Windows als 32-Bit-Anwendung und auf 64-Bit-Versionen von Windows als 64-Bit-Anwendung ausgeführt.

Die Ausführung als 64-Bit-Anwendung verdoppelt die Zeigergröße und kann zu Kompatibilitätsproblemen mit Bibliotheken führen, die ausschließlich eine 32-Bit-Version sind. Es macht Sinn, eine Anwendung nur als 64-Bit auszuführen, wenn die Anwendung erheblich schneller ist oder mehr als 4 GB Speicherplatz benötigt.

Dieses Kontrollkästchen ist nur verfügbar, wenn die folgenden Bedingungen zutreffen:

  • Auf der Seite Kompilieren ist die Liste Ziel-CPU auf Beliebige CPU festgelegt.

  • Auf der Seite Anwendung wird in der Liste Anwendungstyp angegeben, dass das Projekt eine Anwendung ist.

  • Auf der Seite Anwendung ist in der Liste Zielframework „.NET Framework 4.5“ angegeben.

Warnungskonfigurationen

In dieser Tabelle sind Buildbedingungen und die jeweils entsprechenden Benachrichtigungsstufen Keine, Warnung oder Fehler aufgeführt.

Während der Kompilierung werden standardmäßig alle Compilerwarnungen der Aufgabenliste hinzugefügt. Wählen Sie Alle Warnungen deaktivieren aus, um den Compiler anzuweisen, keine Warnungen oder Fehler auszugeben. Wählen Sie Alle Warnungen als Fehler behandeln, wenn Sie möchten, dass der Compiler Warnungen als Fehler behandelt, die behoben werden müssen.

Alle Warnungen deaktivieren

Gibt an, ob der Compiler Benachrichtigungen ausgeben darf, sowie in der vorher in diesem Dokument beschriebenen Tabelle Bedingung und Benachrichtigung angegeben. Standardmäßig ist dieses Kontrollkästchen deaktiviert. Aktivieren Sie dieses Kontrollkästchen, um den Compiler anzuweisen, keine Warnungen oder Fehler auszugeben.

Diese Einstellung entspricht der Compileroption /nowarn.

Alle Warnungen als Fehler behandeln.

Gibt an, wie Warnungen behandelt werden müssen. In der Standardeinstellung ist dieses Kontrollkästchen deaktiviert, damit alle Warnungsbenachrichtigungen auf Warnung festgelegt bleiben. Aktivieren Sie dieses Kontrollkästchen, um alle Warnungsbenachrichtigungen in Fehler zu ändern.

Diese Option ist nur verfügbar, wenn Alle Warnungen deaktivieren deaktiviert ist.

XML-Dokumentationsdatei generieren

Gibt an, ob Dokumentationsiformationen generiert werden sollen. Standardmäßig ist dieses Kontrollkästchen ausgewählt und weist den Compiler an, Dokumentationsinformationen zu generieren und diese in einer XML-Datei einzuschließen. Deaktivieren Sie dieses Kontrollkästchen, um den Compiler anzuweisen, keine Dokumentation zu erstellen.

Diese Einstellung entspricht der Compileroption /doc.

Für COM-Interop registrieren

Gibt an, ob Ihre verwaltete Anwendung ein COM-Objekt (einen COM Callable Wrapper) verfügbar macht, der einem COM-Objekt die Interaktion mit der verwalteten Anwendung ermöglicht.

Dieses Kontrollkästchen ist standardmäßig deaktiviert, was angibt, dass die Anwendung COM-Interop nicht zulässt. Aktivieren Sie dieses Kontrollkästchen, um COM-Interop zuzulassen.

Diese Option ist nicht für Windows-Anwendungs- und Konsolenanwendungsprojekte verfügbar.

Buildereignisse

Klicken Sie auf diese Schaltfläche, um auf das Dialogfeld Buildereignisse zuzugreifen. Verwenden Sie dieses Dialogfeld, um die Präbuild- und Postbuild-Konfigurationsanweisungen für das Projekt anzugeben. Dieses Dialogfeld gilt nur für Visual Basic-Projekte. Weitere Informationen finden Sie unter Dialogfeld „Buildereignisse“ (Visual Basic).

Erweiterte Kompilierungsoptionen

Klicken Sie auf diese Schaltfläche, um auf das Dialogfeld Erweiterte Compileroptionen zuzugreifen. Verwenden Sie das Dialogfeld Erweiterte Compilereinstellungen, um die erweiterten Buildkonfigurationseigenschaften des Projekts anzugeben. Dieses Dialogfeld gilt nur für Visual Basic-Projekte. Weitere Informationen finden Sie im Dialogfeld „Erweiterte Compilereinstellungen“ (Visual Basic).

Siehe auch