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Entwicklungsaufgaben für die Bereitstellung einer BizTalk-Anwendung

Im Folgenden werden die Schritte zum Bereitstellen von BizTalk-Assemblys aus Visual Studio in einer BizTalk-Anwendung, zum Abschließen der Anwendung und zum Vorbereiten für die Bereitstellung in der Testumgebung beschrieben. Dieses Bereitstellungsszenario tritt häufig in Entwicklungsumgebungen auf, in denen Programmierer eine spezielle BizTalk-Geschäftslösung entwickeln und debuggen.

Wichtig

Die in diesem Thema beschriebenen Aufgaben sollten auf keinen Fall auf einem Produktionscomputer ausgeführt werden. Während des Entwicklungsprozesses muss der Entwickler häufig Assemblys aus Visual Studio erneut bereitstellen. Um die erneute Bereitstellung zu ermöglichen, kann Visual Studio die Bereitstellung, Bindung, Ausführung und Eintragung von Assemblys in der gleichen oder in anderen Anwendungen aufheben. In der Entwicklungsumgebung ist dies zwar notwendig und zweckmäßig, in einer Produktionsumgebung können diese Vorgänge jedoch unerwartete und unerwünschte Folgen haben. Um zu vermeiden, dass der Versuch unternommen wird, eine Assembly aus Visual Studio auf einem Produktionscomputer bereitzustellen, wird empfohlen, Visual Studio nicht auf Produktionscomputern zu installieren.

  1. Entwickeln und Erstellen der BizTalk-Assemblys. Sie beginnen mit dem Erstellen Ihrer BizTalk-Geschäftslösung in Visual Studio unter Verwendung von Orchestrierungen, Schemas, Zuordnungen und Pipelines. Beim Entwickeln der Lösung integrieren Sie diese in eine oder mehrere BizTalk-Assemblys. Weitere Informationen finden Sie unter Entwickeln BizTalk Server Anwendungen. Außerdem entwickeln und erstellen Sie alle BizTalk-fremden .NET-Assemblys, die für die Funktionsweise Ihrer Lösung erforderlich sind.

  2. Festlegen der Bereitstellungseigenschaften. Wenn Ihre BizTalk-Assemblys fertig für die Bereitstellung sind, legen Sie die Bereitstellungseigenschaften für jedes Visual Studio-Projekt in der Lösung fest. Zusätzlich zu den BizTalk Server-Eigenschaften (Server, Konfiguration, Datenbank, Erneut bereitstellen, Hostinstanzen neu starten und Im globalen Assemblycache installieren) können Sie die Eigenschaft Anwendungsname festlegen. Mit dieser Eigenschaft wird für jede Assembly festgelegt, in welcher BizTalk-Anwendung sie bereitgestellt wird. Wenn Anwendungsname leer ist, wird die Assembly in der Standardanwendung bereitgestellt. Weitere Informationen finden Sie unter Festlegen von Bereitstellungseigenschaften in Visual Studio. Um Ihre BizTalk-fremden .NET-Assemblys bereitzustellen, müssen Sie sie der BizTalk-Anwendung hinzufügen. Dabei handelt es sich um einen separaten Schritt, der später unter Schritt 4 erläutert wird.

  3. Bereitstellen der BizTalk-Assemblys in BizTalk Server auf dem lokalen Computer. Sie können die BizTalk-Assemblys über eine Menüoption bereitstellen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf eine Visual Studio-Lösung klicken und den Befehl Bereitstellen auswählen. Hierdurch werden die BizTalk-Assemblys in die Projekte innerhalb der Lösung integriert und zur BizTalk-Anwendung hinzugefügt, die in den Bereitstellungseigenschaften für jedes Projekt festgelegt wurde. Wenn die Anwendung noch nicht vorhanden ist, wird sie erstellt. Die Assemblys und zugehörige Ressourcen, auch als "Elemente" bezeichnet, werden ebenfalls in der BizTalk-Verwaltungsdatenbank für die Gruppe bereitgestellt und können mithilfe der BizTalk Server-Verwaltungskonsole oder anderer Tools angezeigt und verwaltet werden. Weitere Informationen zu diesem Schritt finden Sie unter Bereitstellen einer BizTalk-Assembly in Visual Studio.

  4. Hinzufügen der Elemente, die für die ordnungsgemäße Funktionsweise der Anwendung erforderlich sind. Über die BizTalk Server-Verwaltungskonsole können Sie eine Anwendung auf einfache Weise abschließend bearbeiten, z. B. durch Hinzufügen und Entfernen von Elementen wie Sende- und Empfangsports, Skripts, Richtlinien, BizTalk-fremde .NET-Assemblys usw. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen und Ändern von BizTalk-Anwendungen.

  5. Einbeziehen der Elemente in mehrere Anwendungen. Während des Entwicklungsprozesses sind Ihre Assemblys der Einfachheit halber möglicherweise in einer einzigen Anwendung bereitgestellt. Aus verschiedenen Gründen kann es erforderlich sein, die Elemente in mehrere Anwendungen einzubeziehen, bevor diese für die Produktion bereitgestellt werden. Weitere Informationen zu bewährten Methoden für factoring-Anwendungen finden Sie unter Bewährte Methoden für die Bereitstellung einer BizTalk-Anwendung.

  6. Erstellen und lokales Installieren von MSI-Dateien für alle Anwendungen in der Lösung. Sie können mit dem Export-Assistenten der BizTalk Server-Verwaltungskonsole oder mit dem Befehlszeilenprogramm BTSTask eine MSI-Datei erstellen, die die Elemente der jeweiligen Anwendung enthält. Weitere Informationen finden Sie unter Exportieren von BizTalk-Anwendungen, -Bindungen und -Richtlinien. Wenn Sie die Lösung auf dem lokalen Computer ausführen möchten, um ihre Funktionsweise zu überprüfen, können Sie als zusätzlichen Schritt die Elemente von den MSI-Dateien installieren. Weitere Informationen finden Sie unter Installieren einer BizTalk-Anwendung. Überprüfen Sie, ob die Lösung erwartungsgemäß funktioniert.

  7. Erneutes Bereitstellen der BizTalk-Assemblys nach Bedarf. Beim Entwickeln und Debuggen Ihrer BizTalk-Assemblys müssen Sie sie möglicherweise mehrmals erneut bereitstellen. BizTalk Server bietet einen einfachen Mechanismus für die erneute Bereitstellung. Weitere Informationen finden Sie unter Erneutes Bereitstellen einer BizTalk-Assembly aus Visual Studio.

  8. Exportieren von Bindungsdateien und Wiedereinfügen in die Anwendungen (optional). Damit Anwendungen später leichter erneut in die Entwicklungsumgebung importiert werden können, um Änderungen oder Zusätze vorzunehmen, können Sie die Bindungen für jede Anwendung exportieren und sie anschließend unter Angabe einer Zielumgebung für die Entwicklung wieder in die Anwendungen einfügen. Wenn Sie zu einem späteren Zeitpunkt die MSI-Dateien der Anwendung auf Ihrem Entwicklungscomputer erneut in BizTalk Server importieren, können Sie festlegen, dass diese Bindungen angewendet werden sollen. Weitere Informationen finden Sie unter Bindungsdateien und Anwendungsbereitstellung.

  9. Generieren Sie eine .msi datei für jede Anwendung, die Sie an Ihr Testteam übergeben können. Nachdem Sie die Entwicklung und das Debuggen Ihrer BizTalk-Lösung abgeschlossen haben, können Sie den Export-Assistenten oder BTSTask verwenden, um die Anwendung .msi Dateien zu generieren, wie weiter oben in Schritt 6 beschrieben. Sie sollten diese Dateien in eine andere BizTalk-Gruppe in Ihrer Entwicklungsumgebung importieren, sie installieren und dann überprüfen, ob die Lösung wie erwartet funktioniert. Anschließend können Sie die .msi Dateien an Ihr Testteam übergeben, mit denen sie die Anwendungen in BizTalk Server importieren können, die auf Testcomputern ausgeführt werden, sowie um sie zu installieren, wie unter Testen von Aufgaben für die BizTalk-Anwendungsbereitstellung beschrieben.

Weitere Informationen

Aufgaben zur Anwendungsbereitstellung