Schnellstart: Bereitstellen eines Azure Kubernetes Service-Clusters (AKS) mit Azure CLI
Azure Kubernetes Service (AKS) ist ein verwalteter Kubernetes-Dienst, mit dem Sie schnell Cluster bereitstellen und verwalten können. In dieser Schnellstartanleitung wird Folgendes vermittelt:
- Bereitstellen eines AKS-Clusters mithilfe der Azure CLI
- Führen Sie eine Beispielanwendung mit mehreren Containern mit einer Gruppe von Microservices und Web-Front-Ends aus, die ein Einzelhandelsszenario simulieren.
Hinweis
Um schnell mit der Bereitstellung eines AKS-Clusters zu beginnen, enthält dieser Artikel Schritte zum Bereitstellen eines Clusters mit Standardeinstellungen nur zu Evaluierungszwecken. Bevor Sie einen produktionsbereiten Cluster bereitstellen, empfehlen wir Ihnen, sich mit unserer Baselinereferenzarchitektur vertraut zu machen, um zu prüfen, inwiefern sie Ihren Geschäftsanforderungen entspricht.
Voraussetzungen
Für diese Schnellstartanleitung werden Grundkenntnisse in Bezug auf die Kubernetes-Konzepte vorausgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter Grundlegende Kubernetes-Konzepte für Azure Kubernetes Service (AKS).
- Sollten Sie über kein Azure-Abonnement verfügen, können Sie zunächst ein kostenloses Azure-Konto erstellen.
Verwenden Sie die Bash-Umgebung in Azure Cloud Shell. Weitere Informationen finden Sie unter Schnellstart für Bash in Azure Cloud Shell.
Wenn Sie CLI-Referenzbefehle lieber lokal ausführen, installieren Sie die Azure CLI. Wenn Sie Windows oder macOS ausführen, sollten Sie die Azure CLI in einem Docker-Container ausführen. Weitere Informationen finden Sie unter Ausführen der Azure CLI in einem Docker-Container.
Wenn Sie eine lokale Installation verwenden, melden Sie sich mithilfe des Befehls az login bei der Azure CLI an. Führen Sie die in Ihrem Terminal angezeigten Schritte aus, um den Authentifizierungsprozess abzuschließen. Informationen zu anderen Anmeldeoptionen finden Sie unter Anmelden mit der Azure CLI.
Installieren Sie die Azure CLI-Erweiterung beim ersten Einsatz, wenn Sie dazu aufgefordert werden. Weitere Informationen zu Erweiterungen finden Sie unter Verwenden von Erweiterungen mit der Azure CLI.
Führen Sie az version aus, um die installierte Version und die abhängigen Bibliotheken zu ermitteln. Führen Sie az upgrade aus, um das Upgrade auf die aktuelle Version durchzuführen.
- Für diesen Artikel ist mindestens Version 2.0.64 der Azure CLI erforderlich. Bei Verwendung von Azure Cloud Shell ist die aktuelle Version bereits installiert.
- Stellen Sie sicher, dass die Identität, die Sie zum Erstellen Ihres Clusters verwenden, über die erforderlichen Mindestberechtigungen verfügt. Weitere Informationen zu Zugriff und Identität für AKS finden Sie unter Zugriffs- und Identitätsoptionen für Azure Kubernetes Service (AKS).
- Wenn Sie über mehrere Azure-Abonnements verfügen, wählen Sie mithilfe des Befehls az account set die ID des Abonnements aus, in dem die Ressourcen fakturiert werden sollen. Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten von Azure-Abonnementen – Azure CLI.
Definieren von Umgebungsvariablen
Definieren Sie die folgenden Umgebungsvariablen für die Verwendung in dieser Schnellstartanleitung:
export RANDOM_ID="$(openssl rand -hex 3)"
export MY_RESOURCE_GROUP_NAME="myAKSResourceGroup$RANDOM_ID"
export REGION="westeurope"
export MY_AKS_CLUSTER_NAME="myAKSCluster$RANDOM_ID"
export MY_DNS_LABEL="mydnslabel$RANDOM_ID"
Erstellen einer Ressourcengruppe
Eine Azure-Ressourcengruppe ist eine logische Gruppe, in der Azure-Ressourcen bereitgestellt und verwaltet werden. Wenn Sie eine Ressourcengruppe erstellen, werden Sie zur Angabe eines Speicherorts aufgefordert. An diesem Speicherort werden die Metadaten Ihrer Ressourcengruppe gespeichert. Darüber hinaus werden dort die Ressourcen in Azure ausgeführt, wenn Sie während der Ressourcenerstellung keine andere Region angeben.
Erstellen Sie mit dem Befehl az group create
eine Ressourcengruppe.
az group create --name $MY_RESOURCE_GROUP_NAME --location $REGION
Ergebnisse:
{
"id": "/subscriptions/xxxxxxxx-xxxx-xxxx-xxxx-xxxxxxxxxxxx/resourceGroups/myAKSResourceGroupxxxxxx",
"location": "eastus",
"managedBy": null,
"name": "testResourceGroup",
"properties": {
"provisioningState": "Succeeded"
},
"tags": null,
"type": "Microsoft.Resources/resourceGroups"
}
Erstellen eines AKS-Clusters
Erstellen Sie mit dem Befehl az aks create
einen AKS-Cluster. Im folgenden Beispiel wird ein Cluster mit einem Knoten erstellt und eine systemseitig zugewiesene verwaltete Identität aktiviert.
az aks create \
--resource-group $MY_RESOURCE_GROUP_NAME \
--name $MY_AKS_CLUSTER_NAME \
--node-count 1 \
--generate-ssh-keys
Hinweis
Beim Erstellen eines neuen Clusters erstellt AKS automatisch eine zweite Ressourcengruppe, um die AKS-Ressourcen zu speichern. Weitere Informationen finden Sie unter Warum werden zwei Ressourcengruppen mit AKS erstellt?.
Herstellen einer Verbindung mit dem Cluster
Verwenden Sie zum Verwalten eines Kubernetes-Clusters den Kubernetes-Befehlszeilenclient kubectl. kubectl
ist bei Verwendung von Azure Cloud Shell bereits installiert. Um kubectl
lokal zu installieren, verwenden Sie den Befehl az aks install-cli
.
Mit dem Befehl az aks get-credentials können Sie
kubectl
für die Verbindungsherstellung mit Ihrem Kubernetes-Cluster konfigurieren. Mit diesem Befehl werden die Anmeldeinformationen heruntergeladen, und die Kubernetes-Befehlszeilenschnittstelle wird für deren Verwendung konfiguriert.az aks get-credentials --resource-group $MY_RESOURCE_GROUP_NAME --name $MY_AKS_CLUSTER_NAME
Überprüfen Sie die Verbindung mit dem Cluster mithilfe des Befehls kubectl get. Dieser Befehl gibt eine Liste der Clusterknoten zurück.
kubectl get nodes
Bereitstellen der Anwendung
Zum Bereitstellen der Anwendung verwenden Sie eine Manifestdatei, um alle Objekte zu erstellen, die für die Ausführung der AKS Store-Anwendungerforderlich sind. Eine Kubernetes-Manifestdatei definiert den gewünschten Zustand (Desired State) eines Clusters – also beispielsweise, welche Containerimages ausgeführt werden sollen. Das Manifest umfasst die folgenden Kubernetes-Bereitstellungen und -Dienste:
- Store Front: Webanwendung für Kund*innen zum Anzeigen von Produkten und Aufgeben von Bestellungen
- Product Service: zeigt Produktinformationen an.
- Order Service: dient der Aufgabe von Bestellungen.
- Rabbit MQ: Nachrichtenwarteschlange für eine Bestellwarteschlange
Hinweis
Zustandsbehaftete Container wie Rabbit MQ sollten nicht ohne permanenten Speicher für die Produktion ausgeführt werden. Sie werden hier der Einfachheit halber verwendet, jedoch sollten verwaltete Dienste wie Azure CosmosDB oder Azure Service Bus verwendet werden.
Erstellen Sie eine Datei namens
aks-store-quickstart.yaml
, und fügen Sie das folgende Manifest ein:apiVersion: apps/v1 kind: StatefulSet metadata: name: rabbitmq spec: serviceName: rabbitmq replicas: 1 selector: matchLabels: app: rabbitmq template: metadata: labels: app: rabbitmq spec: nodeSelector: "kubernetes.io/os": linux containers: - name: rabbitmq image: mcr.microsoft.com/mirror/docker/library/rabbitmq:3.10-management-alpine ports: - containerPort: 5672 name: rabbitmq-amqp - containerPort: 15672 name: rabbitmq-http env: - name: RABBITMQ_DEFAULT_USER value: "username" - name: RABBITMQ_DEFAULT_PASS value: "password" resources: requests: cpu: 10m memory: 128Mi limits: cpu: 250m memory: 256Mi volumeMounts: - name: rabbitmq-enabled-plugins mountPath: /etc/rabbitmq/enabled_plugins subPath: enabled_plugins volumes: - name: rabbitmq-enabled-plugins configMap: name: rabbitmq-enabled-plugins items: - key: rabbitmq_enabled_plugins path: enabled_plugins --- apiVersion: v1 data: rabbitmq_enabled_plugins: | [rabbitmq_management,rabbitmq_prometheus,rabbitmq_amqp1_0]. kind: ConfigMap metadata: name: rabbitmq-enabled-plugins --- apiVersion: v1 kind: Service metadata: name: rabbitmq spec: selector: app: rabbitmq ports: - name: rabbitmq-amqp port: 5672 targetPort: 5672 - name: rabbitmq-http port: 15672 targetPort: 15672 type: ClusterIP --- apiVersion: apps/v1 kind: Deployment metadata: name: order-service spec: replicas: 1 selector: matchLabels: app: order-service template: metadata: labels: app: order-service spec: nodeSelector: "kubernetes.io/os": linux containers: - name: order-service image: ghcr.io/azure-samples/aks-store-demo/order-service:latest ports: - containerPort: 3000 env: - name: ORDER_QUEUE_HOSTNAME value: "rabbitmq" - name: ORDER_QUEUE_PORT value: "5672" - name: ORDER_QUEUE_USERNAME value: "username" - name: ORDER_QUEUE_PASSWORD value: "password" - name: ORDER_QUEUE_NAME value: "orders" - name: FASTIFY_ADDRESS value: "0.0.0.0" resources: requests: cpu: 1m memory: 50Mi limits: cpu: 75m memory: 128Mi startupProbe: httpGet: path: /health port: 3000 failureThreshold: 5 initialDelaySeconds: 20 periodSeconds: 10 readinessProbe: httpGet: path: /health port: 3000 failureThreshold: 3 initialDelaySeconds: 3 periodSeconds: 5 livenessProbe: httpGet: path: /health port: 3000 failureThreshold: 5 initialDelaySeconds: 3 periodSeconds: 3 initContainers: - name: wait-for-rabbitmq image: busybox command: ['sh', '-c', 'until nc -zv rabbitmq 5672; do echo waiting for rabbitmq; sleep 2; done;'] resources: requests: cpu: 1m memory: 50Mi limits: cpu: 75m memory: 128Mi --- apiVersion: v1 kind: Service metadata: name: order-service spec: type: ClusterIP ports: - name: http port: 3000 targetPort: 3000 selector: app: order-service --- apiVersion: apps/v1 kind: Deployment metadata: name: product-service spec: replicas: 1 selector: matchLabels: app: product-service template: metadata: labels: app: product-service spec: nodeSelector: "kubernetes.io/os": linux containers: - name: product-service image: ghcr.io/azure-samples/aks-store-demo/product-service:latest ports: - containerPort: 3002 env: - name: AI_SERVICE_URL value: "http://ai-service:5001/" resources: requests: cpu: 1m memory: 1Mi limits: cpu: 2m memory: 20Mi readinessProbe: httpGet: path: /health port: 3002 failureThreshold: 3 initialDelaySeconds: 3 periodSeconds: 5 livenessProbe: httpGet: path: /health port: 3002 failureThreshold: 5 initialDelaySeconds: 3 periodSeconds: 3 --- apiVersion: v1 kind: Service metadata: name: product-service spec: type: ClusterIP ports: - name: http port: 3002 targetPort: 3002 selector: app: product-service --- apiVersion: apps/v1 kind: Deployment metadata: name: store-front spec: replicas: 1 selector: matchLabels: app: store-front template: metadata: labels: app: store-front spec: nodeSelector: "kubernetes.io/os": linux containers: - name: store-front image: ghcr.io/azure-samples/aks-store-demo/store-front:latest ports: - containerPort: 8080 name: store-front env: - name: VUE_APP_ORDER_SERVICE_URL value: "http://order-service:3000/" - name: VUE_APP_PRODUCT_SERVICE_URL value: "http://product-service:3002/" resources: requests: cpu: 1m memory: 200Mi limits: cpu: 1000m memory: 512Mi startupProbe: httpGet: path: /health port: 8080 failureThreshold: 3 initialDelaySeconds: 5 periodSeconds: 5 readinessProbe: httpGet: path: /health port: 8080 failureThreshold: 3 initialDelaySeconds: 3 periodSeconds: 3 livenessProbe: httpGet: path: /health port: 8080 failureThreshold: 5 initialDelaySeconds: 3 periodSeconds: 3 --- apiVersion: v1 kind: Service metadata: name: store-front spec: ports: - port: 80 targetPort: 8080 selector: app: store-front type: LoadBalancer
Eine Aufschlüsselung der YAML-Manifestdateien finden Sie unter Bereitstellungen und YAML-Manifeste.
Wenn Sie die YAML-Datei lokal erstellen und speichern, können Sie die Manifestdatei in Ihr Standardverzeichnis in CloudShell hochladen, indem Sie die Schaltfläche Dateien hochladen/herunterladen auswählen und die Datei aus Ihrem lokalen Dateisystem auswählen.
Stellen Sie die Anwendung über den Befehl „
kubectl apply
“ bereit, und geben Sie den Namen Ihres YAML-Manifests an.kubectl apply -f aks-store-quickstart.yaml
Testen der App
Sie können überprüfen, ob die Anwendung ausgeführt wird, indem Sie die öffentliche IP-Adresse oder die Anwendungs-URL aufrufen.
Rufen Sie die Anwendungs-URL mit den folgenden Befehlen ab:
runtime="5 minutes"
endtime=$(date -ud "$runtime" +%s)
while [[ $(date -u +%s) -le $endtime ]]
do
STATUS=$(kubectl get pods -l app=store-front -o 'jsonpath={..status.conditions[?(@.type=="Ready")].status}')
echo $STATUS
if [ "$STATUS" == 'True' ]
then
export IP_ADDRESS=$(kubectl get service store-front --output 'jsonpath={..status.loadBalancer.ingress[0].ip}')
echo "Service IP Address: $IP_ADDRESS"
break
else
sleep 10
fi
done
curl $IP_ADDRESS
Ergebnisse:
<!doctype html>
<html lang="">
<head>
<meta charset="utf-8">
<meta http-equiv="X-UA-Compatible" content="IE=edge">
<meta name="viewport" content="width=device-width,initial-scale=1">
<link rel="icon" href="/favicon.ico">
<title>store-front</title>
<script defer="defer" src="/js/chunk-vendors.df69ae47.js"></script>
<script defer="defer" src="/js/app.7e8cfbb2.js"></script>
<link href="/css/app.a5dc49f6.css" rel="stylesheet">
</head>
<body>
<div id="app"></div>
</body>
</html>
echo "You can now visit your web server at $IP_ADDRESS"
Löschen des Clusters
Wenn Sie nicht planen, das AKS-Tutorial zu durchlaufen, bereinigen Sie unnötige Ressourcen, um Azure-Gebühren zu vermeiden. Sie können die Ressourcengruppe, den Containerdienst und alle zugehörigen Ressourcen mithilfe des Befehls az group delete
entfernen.
Hinweis
Der AKS-Cluster wurde mit einer systemseitig zugewiesenen verwalteten Identität erstellt. Dies ist die Standardidentitätsoption, die in dieser Schnellstartanleitung verwendet wird. Die Plattform verwaltet diese Identität, sodass Sie sie nicht manuell entfernen müssen.
Nächste Schritte
In dieser Schnellstartanleitung haben Sie einen Kubernetes-Cluster und eine Beispielanwendung mit mehreren Containern dafür bereitgestellt. Diese Beispielanwendung dient nur zu Demozwecken und stellt nicht alle bewährten Methoden für Kubernetes-Anwendungen dar. Anleitungen zum Erstellen vollständiger Lösungen mit AKS für die Produktion finden Sie unter AKS-Lösungsleitfaden.
Weitere Informationen zu Azure Kubernetes Service (AKS) sowie ein vollständiges Beispiel vom Code bis zur Bereitstellung finden Sie im Tutorial zu Kubernetes-Clustern.
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