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Organisation von Anforderungen in Tabellen

Das Festlegen der Tabellen für Ihre Datenbank ist möglicherweise der schwierigste Schritt im Prozess des Datenbankentwurfs. Denn die von der Datenbank zu liefernden Ergebnisse (die zu druckenden Berichte, die zu verwendenden Formulare und die zu beantwortenden Fragen) geben nicht unbedingt Aufschluss über die Struktur der Tabellen, aus denen sie erstellt werden. Sie zeigen Ihnen zwar, was Sie wissen möchten, jedoch nicht, wie diese Informationen in Tabellen untergliedert werden sollen.

Als Beispiel hierfür dient das Auftragsformular im Abschnitt Analyse von Datenanforderungen. Es enthält Daten über den Kunden, seine Adresse und Telefonnummer, sowie Daten über den Auftrag. Dieses Formular liefert Ihnen einige Informationen, die Sie in Ihrer Datenbank speichern möchten. Diese Daten befinden sich zwar alle auf einem Formular, aber um allgemeine Probleme mit der Datenintegrität zu vermeiden, sollten sie in verschiedenen Tabellen gespeichert werden.

Durch einmaliges Speichern von Informationen treten weniger Fehler auf   Angenommen, die gesamten Daten eines Auftrags sind in einer Tabelle gespeichert, und ein Kunde erteilt drei verschiedene Aufträge. In diesem Fall könnten Sie die Adresse und Telefonnummer des Kunden dreimal in Ihre Datenbank eingeben (einmal pro Bestellung). Dies erhöht jedoch das Risiko, dass Fehler bei der Dateneingabe auftreten.

Die "Customer"-Tabelle speichert Adressinformationen einmal

Falls der Kunde umzieht, enthält Ihre Datenbank außerdem entweder widersprüchliche Informationen, oder Sie müssten jeden einzelnen Datensatz der Tabelle über die Verkäufe an diesen Kunden auffinden und ändern. Es ist daher wesentlich vorteilhafter, eine Kundentabelle (Customer) zu erstellen und so die Adresse des Kunden an nur einer Stelle in der Datenbank zu speichern. Wenn die Daten dann geändert werden müssen, muss diese Änderung nur ein einziges Mal vorgenommen werden.

Kein unbeabsichtigtes Löschen wichtiger Informationen   Angenommen, ein neuer Kunde erteilt einen Auftrag und storniert diesen anschließend. Wenn Sie den Auftrag aus der Tabelle löschen, der Informationen sowohl über den Kunden als auch über dessen Aufträge enthält, werden auch der Name und die Adresse des Kunden gelöscht. Sie möchten diesen neuen Kunden jedoch in Ihrer Datenbank behalten und ihm Ihren neuen Katalog zuschicken. Auch hier ist es vorteilhaft, Informationen über den Kunden in einer separaten Kundentabelle zu speichern. Dann können Sie den Auftrag löschen, ohne gleichzeitig die Informationen über den Kunden zu verlieren.

Überlegen Sie sich, welche Informationen Sie aus der Datenbank abrufen möchten, und unterteilen Sie diese in mehrere Hauptthemen, über die die Datenbank Sie auf dem Laufenden halten soll. Beispiele für solche Themen sind Ihre Kunden oder Angestellten, die von Ihnen angebotenen Artikel und Dienstleistungen usw. Für jedes dieser Themen sollte eine eigene Tabelle angelegt werden.

Tipp   Ein Verfahren für das Unterteilen von Informationen in Tabellen besteht darin, sich zunächst die einzelnen Fakten anzusehen und sich Klarheit darüber zu verschaffen, was diese Fakten genau aussagen. Auf dem Auftragsformular der Tasmanischen Handelsgesellschaft beispielsweise bildet die Kundenadresse kein Detail des Auftrags, sondern eine ergänzende Information über den Kunden. Dies legt nahe, dass eine separate Tabelle für die Kunden erforderlich ist. Im Bericht Bestellte Artikel hat die Telefonnummer des Lieferanten direkt nichts mit dem Lagerbestand zu tun, sondern sie stellt nur den Bezug zum Lieferanten her. Dies legt nahe, dass eine separate Tabelle für die Lieferanten erforderlich ist.

Beispiel:

Das Auftragsformular der Tasmanischen Handelsgesellschaft und der Bericht Bestellte Artikel enthalten Informationen über die folgenden Themen:

  • Mitarbeiter (Employees)
  • Kunden (Customers)
  • Lieferanten (Suppliers)
  • Artikel (Products)
  • Aufträge (Orders)

Mit Hilfe dieser Liste können Sie nun einen groben Entwurf der Tabellen und einige der Felder jeder Tabelle erstellen, die die Datenbank enthalten soll.

Grober Entwurf der für die Datenbank der Tasmanischen Handelsgesellschaft benötigten Tabellen und Felder

Die fertige Datenbank der Tasmanischen Handelsgesellschaft enthält zwar noch andere Tabellen, dieser Entwurf ist jedoch ein guter Ausgangspunkt. In anderen Abschnitten erfahren Sie, wie Sie weitere Tabellen hinzufügen können, um Ihren Entwurf zu verbessern.

Siehe auch

Analyse von Datenanforderungen | Festlegung der erforderlichen Felder | Entwerfen von Datenbanken | Erstellen von Datenbanken | Arbeiten mit Tabellen