Arbeiten mit Sprachpaket-Farmlösungen
Letzte Änderung: Mittwoch, 2. Februar 2011
Gilt für: SharePoint Foundation 2010
Inhalt dieses Artikels
Was sind benutzerdefinierte Sprachpakete?
Erstellen eines Sprachpakets
Featurebezogene Ressourcen
Hinzufügen und Bereitstellen eines Sprachpakets
In diesem Thema wird beschrieben, wie Sie eine lokalisierte Version einer Microsoft SharePoint Foundation-Farmlösung mithilfe von Lösungspaketen entwickeln und installieren, die als Sprachpakete bezeichnet werden.
Hinweis |
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Der in diesem Thema verwendete Begriff Sprachpaket bezieht sich nicht auf die von Microsoft zur Verfügung gestellten SharePoint Foundation und Microsoft SharePoint Server 2010 Language Packs, die die Lokalisierung der integrierten Benutzeroberfläche von SharePoint Foundation und SharePoint Server 2010 ermöglichen. Bei den von Microsoft zur Verfügung gestellten Language Packs handelt es sich um EXE-Dateien, die Sie vom Microsoft Download Center herunterladen und auf jedem Front-End-Webserver installieren können. Weitere Informationen finden Sie unter Vorbereitung auf das Erstellen lokalisierter SharePoint-Lösungen, Sprachpakete für SharePoint Foundation 2010 und 2010 Server Language Packs für SharePoint Server 2010, Project Server 2010, Search Server 2010 und Office Web Apps 2010. |
Was sind benutzerdefinierte Sprachpakete?
Ein benutzerdefiniertes Sprachpaket ist ein Lösungspaket (WSP-Datei), das nur Ressourcen enthält, mit denen eine zusätzliche Sprache für eine vorhandene Farmlösung unterstützt wird. Es verwendet dieselbe Lösungs-ID (eine GUID) wie die ursprüngliche Lösung. Das Sprachpaket können Sie auch sehr viel später nach dem Hinzufügen und Bereitstellen der ursprünglichen Lösung der Farm hinzufügen und dort bereitstellen. Ein benutzerdefiniertes Sprachpaket ist nicht erforderlich, wenn Lokalisierungsressourcen, wie z. B. Zeichenfolgen, vor der Verteilung eines Lösungspakets verfügbar sind. Solche Ressourcen können in das ursprüngliche Lösungspaket eingebunden werden. Benutzerdefinierte Sprachpakete sollen in erster Linie Entwicklern das Hinzufügen zusätzlicher lokalisierter Sprachversionen nach der Verteilung des ursprünglichen Lösungspakets ermöglichen, ohne dass ein Upgrade des ursprünglichen Lösungspakets erforderlich ist.
Wenn Sie es vorziehen, können Sie Sprachpakete für eine neue Lösung erstellen und der ursprünglichen Lösung hinzufügen. Der Einfachheit halber wird in diesem Artikel jedoch davon ausgegangen, dass Sprachpakete nach der ursprünglichen Lösung verteilt werden.
Hinweis |
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Benutzerdefinierte Sprachpakete werden für Lösungen mit eingeschränkter Sicherheitsstufe nicht unterstützt. Weitere Informationen zum Lokalisieren einer Lösung mit eingeschränkter Sicherheitsstufe finden Sie unter Lokalisierung von Sandkastenlösungen. |
In der WSP-Datei selbst gibt es nichts, wodurch das Sprachpaket als solches ausgewiesen wird. Die Kennzeichnung erfolgt im Konfigurationsdatenbankeintrag für das Sprachpaket. Diese Kennzeichnung wird aufgezeichnet, wenn die Sprachpaketlösung dem Lösungsspeicher der Farm hinzugefügt wird und wenn sie bereitgestellt wird.
Wichtig |
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Es liegt in der Verantwortung des Farmadministrators, die Lösung mit der SharePoint-Verwaltungsshell oder dem Objektmodell ordnungsgemäß hinzuzufügen und bereitzustellen, sodass sie als Sprachpaket gekennzeichnet wird. Anweisungen hierzu finden Sie weiter unten in diesem Thema. Den Entwicklern wird empfohlen, die Gebietsschema-ID in den WSP-Dateinamen einzubinden, um den Administratoren das Identifizieren der Sprache des jeweiligen Sprachpakets zu erleichtern. |
Beachten Sie beim Entwickeln eines Sprachpakets die folgenden Punkte, und stellen Sie sicher, dass Farmadministratoren, an die Sie die Sprachpakete verteilen, diese Punkte ebenfalls berücksichtigen:
Die ursprüngliche Farmlösung kann Lokalisierungsressourcen für null oder mehr Sprachen enthalten. Mit Sprachpaketen werden Ressourcen für zusätzliche Sprachen hinzugefügt.
Ein Sprachpaket kann nur eine einzige Sprache unterstützen.
Ein Sprachpaket kann nur einer einzigen ursprünglichen Lösung zugeordnet werden.
Ein Sprachpaket kann nur dem Lösungsspeicher hinzugefügt werden, wenn die ursprüngliche Lösung, die damit lokalisiert wird, ebenfalls im Lösungsspeicher vorhanden ist.
Ein Sprachpaket kann nur bereitgestellt werden, wenn die ursprüngliche Lösung, der es zugeordnet ist, bereitgestellt ist.
Eine Lösung kann nur dann zurückgezogen werden, wenn zuvor alle der Lösung zugeordneten Sprachpakete zurückgezogen wurden.
Erstellen eines Sprachpakets
Ein Sprachpaket wird wie jedes andere Lösungspaket (WSP-Datei) erstellt.
So erstellen Sie ein Sprachpaket
Erstellen Sie in Microsoft Visual Studio eine leere SharePoint-Lösung. Geben Sie der Lösung denselben Namen wie der zu lokalisierenden ursprünglichen Lösung, aber fügen Sie "LCID" als Hinweis auf die unterstützte Sprache der neuen Lösung an den Lösungsnamen an. (Ein benutzerdefiniertes Sprachpaket kann nur eine einzige Sprache unterstützen.)
Doppelklicken Sie im Projektmappen-Explorer auf die PACKAGE-Datei, um das Fenster Eigenschaften zu öffnen.
Ändern Sie die automatisch generierte Lösungs-ID in dieselbe Lösungs-ID wie bei der ursprünglichen Lösung.
Fügen Sie der Lösung lokalisierte Dateien hinzu, und beachten Sie dabei Folgendes:
Fügen Sie dem Paket keine Codedateien oder sonstige nicht-lokalisierbare Dateien hinzu.
Die Ordnerstruktur im Projektmappen-Explorer sollte weitgehend mit der Ordnerstruktur in der ursprünglichen Lösung übereinstimmen, wenn sie als Visual Studio-Projekt geöffnet wird (außer, dass Sie keine Ordner duplizieren sollten, die nur nicht-lokalisierbare Dateien enthalten). Wenn z. B. in der ursprünglichen Lösung ein zugeordneter SharePoint-Ordner für %ProgramFiles%\Common Files\Microsoft Shared\web server extensions\14\TEMPLATE\IMAGES vorhanden ist, sollte dies auch bei der Sprachpaketlösung der Fall sein. (Featurebezogene Ressourcen stellen eine Ausnahme zu dieser Regel dar. Siehe Featurebezogene Ressourcen weiter unten in diesem Thema.)
Jede lokalisierbare Ressource kann hinzugefügt werden. Dies sind die gängigsten lokalisierbaren Ressourcen:
Ressourcendateien (RESX), die global, nur für eine bestimmte Webanwendung, nur für ein bestimmtes Feature oder nur für ein bestimmtes Webpart bereitgestellt werden können.
Satellitenassemblys.
Sprachspezifische Websitedefinitionsdateien (webtemp*.xml). Weitere Informationen zu solchen Dateien finden Sie unter Gewusst wie: Erstellen lokalisierter Versionen von benutzerdefinierten Websitedefinitionen.
Sprachspezifische Anwendungsseiten.
Kulturspezifische Bilddateien, CSS-Dateien und HTML-Dateien.
Erstellen Sie die Visual Studio-Lösung, packen Sie sie, und stellen Sie sie in Ihrer Entwicklungsumgebung zu Testzwecken bereit. Die zu lokalisierende ursprüngliche Lösung muss bereits bereitgestellt sein.
Wiederholen Sie dieses Verfahren für jede Sprache. Es muss sich jeweils um ein separates Lösungspaket handeln.
Featurebezogene Ressourcen
Wenn Lokalisierungsdateien nur ein bestimmtes Feature der ursprünglichen Lösung betreffen, müssen Sie von der allgemeinen Regel abweichen, dass die Ordnerstruktur der Sprachpaketlösung mit der Ordnerstruktur der ursprünglichen Lösung übereinstimmen muss. Denn die Ressourcen für die zusätzliche Sprache müssen in einem Unterordner des Ordners %ProgramFiles%\Common Files\Microsoft Shared\web server extensions\14\TEMPLATE\FEATURES\MyOriginalFeature bereitgestellt werden. Beispielsweise würde eine RESX-Datei in der Regel im Ordner %ProgramFiles%\Common Files\Microsoft Shared\web server extensions\14\TEMPLATE\FEATURES\MyOriginalFeature\Resources bereitgestellt werden. Sie können jedoch den Featurenamen und die ID der ursprünglichen Lösung nicht wiederverwenden. (Dadurch würde beim Bereitstellen der Lösung ein Fehler ausgelöst.) Verwenden Sie stattdessen ein RootFile-Element im Manifest Ihres Lösungspakets, um den Bereitstellungspfad für die Datei anzugeben. Der folgende Code ist ein Beispiel dafür.
<Solution ... >
<RootFiles>
<RootFile Location="TEMPLATE\FEATURES\MyOriginalFeature\Resources\Resources.fr-ca.resx" />
</RootFiles>
</Solution>
Hinzufügen und Bereitstellen eines Sprachpakets
Farmadministratoren stellen Sprachpakete im Lösungsspeicher einer Farm mithilfe der SharePoint-Verwaltungsshell (oder durch Ausführen von benutzerdefiniertem Bereitstellungscode mithilfe des SharePoint Foundation-Objektmodells) bereit.
Mit dem Befehl Add-SPSolution wird in der SharePoint-Verwaltungsshell die Lösung dem Lösungsspeicher der Farm hinzugefügt. Der -Language-Parameter muss zum Angeben der Sprache verwendet werden. Beispielsweise wird mit dem folgenden Befehl ein Sprachpaket für Französisch (Kanada) hinzugefügt. Beachten Sie, dass die LCID ebenfalls dem Lösungsdateinamen hinzugefügt wird, um den Administratoren das Identifizieren der Sprache des Sprachpakets zu erleichtern.
Add-SPSolution -LiteralPath C:\MySharePointSolutions\OriginalSolution_3084.wsp -Language 3084
Verwenden Sie zum Bereitstellen der Lösung den Befehl Install-SPSolution. Schließen Sie wiederum den -Language-Parameter ein.
Install-SPSolution -Identity OriginalSolution_3084.wsp -Language 3084
Administratoren müssen ebenfalls den -Language-Parameter verwenden, wenn sie ein Sprachpaket zurückziehen und entfernen, was mit den folgenden beiden Befehlszeilen veranschaulicht wird. Dies spielt eine wichtige Rolle, da das ursprüngliche Lösungspaket und alle zugehörigen Sprachpakete dieselbe Lösungs-ID aufweisen.
Uninstall-SPSolution -Identity OriginalSolution_3084.wsp -Language 3084
Remove-SPSolution -Identity OriginalSolution_3084.wsp -Language 3084
Verwenden Sie zum Programmieren einer benutzerdefinierten Installation und Bereitstellung die folgenden Klassen.
SPSolution – stellt eine Lösung in einer Serverfarm dar.
SPSolutionCollection – stellt eine Sammlung von SPSolution-Objekten dar.
SPSolutionLanguagePack – stellte eine Lösung dar, die beim Installieren als Sprachpaket gekennzeichnet wurde.
SPSolutionLanguagePackCollection – stellt eine Sammlung von SPSolutionLanguagePack-Objekten dar.