Verbessern der Verfügbarkeit

Die Replikation kann verwendet werden, um Daten auf einen Standbyserver zu replizieren. Hierdurch wird die Verfügbarkeit bei geplanten und ungeplanten Systemausfällen gesteigert. Die Replikation sollte verwendet werden, um einen betriebsbereiten Standbystatus zu ermöglichen, falls die im Standbystatus erforderlichen Daten eine Teilmenge der auf dem primären Server erforderlichen Daten darstellen. Berücksichtigen Sie dabei außerdem Folgendes:

  • Falls Ihre Anwendung Daten an mehreren Standorten benötigt, um die Skalierbarkeit und Verfügbarkeit zu erhöhen, finden Sie weitere Informationen unter Verbessern der Verfügbarkeit und der Skalierbarkeit.

  • Falls Ihre Anwendung erfordert, dass eine gesamte Datenbank auf dem Standbyserver verfügbar ist, verwenden Sie die Datenbankspiegelung anstelle der Replikation. Die Datenbankspiegelung ist effizienter, wenn die ganze Datenbank synchronisiert werden muss, und der sekundäre Server muss nicht für Abfragen verwendet werden. Weitere Informationen finden Sie unter Verwaltung der Datenbankspiegelung.

Das folgende Diagramm zeigt einen primären Server und einen einzelnen Standbyserver, wobei eine Teilmenge der Daten auf dem primären Server auf dem sekundären Server verfügbar ist.

Replizieren von Daten auf einen Standbyserver

HinweisHinweis

Die Replikation stellt keinen Mechanismus zur Verfügung, der ein Failover von einem Server auf einen anderen Standbyserver ermöglicht. Sämtliche Anwendungen, die auf einen bestimmten Server zugreifen, müssen so programmiert werden, dass sie, falls der erste Server nicht verfügbar ist, einen anderen Server verwenden.

Beispiel mit Adventure Works Cycles

Adventure Works Cycles ist eine zum Demonstrieren von Datenbankkonzepten und -szenarien erfundene Produktionsfirma. Weitere Informationen finden Sie unter AdventureWorks2008R2-Beispieldatenbanken.

Adventure Works Cycles verfügt in seiner gesamten Herstellungsanlage über mehrere Server, die Daten zu Mängeln in den Fertigungslinien sammeln. Mithilfe der Replikation wird die Verfügbarkeit für diese Server ermöglicht. Es wird ein geschriebener Code eingesetzt, um bei geplanten und ungeplanten Ausfällen Abfragen an einen betriebsbereiten Standbyserver umzuleiten.

Allgemeine Anforderungen für dieses Szenario

Anwendungen, die aus Gründen der Verfügbarkeit die Replikation verwenden, haben folgende Anforderungen, die eine geeignete Replikationslösung erfüllen muss:

  • Das System muss die Transaktionskonsistenz aufrechterhalten.

  • Das System sollte geringe Latenzzeiten bieten: Aktualisierungen an einem Server müssen die anderen Server schnell erreichen.

  • Das System sollte einen hohen Durchsatz sicherstellen: Es sollte in der Lage sein, die Replikation vieler Transaktionen durchzuführen.

  • Die Replikationsverarbeitung sollte nur einen minimalen Aufwand mit sich bringen.

  • Die auf dem sekundären Server erforderlichen Daten können eine Teilmenge der auf dem primären Server verfügbaren Daten darstellen (siehe Diagramm weiter oben).

Typ der für dieses Szenario zu verwendenden Replikation

Microsoft SQL Server verwendet ein Modell, das sich auf Abläufe aus dem Verlagswesen stützt, um die Komponenten des Replikationssystems zu beschreiben. Zu den Komponenten zählen der Verleger, der Abonnent, Veröffentlichungen und Artikel sowie Abonnements.

In dem oben stehenden Diagramm fungiert der primäre Server als Verleger. Einige oder sämtliche Daten des primären Servers sind in der Veröffentlichung enthalten, wobei jede Datentabelle einen Artikel darstellt (Artikel können auch andere Datenbankobjekte sein, z. B. gespeicherte Prozeduren). Der Standbyserver ist ein Abonnent der Veröffentlichung, der das Schema und Daten als Abonnement erhält. Weitere Informationen zu den Komponenten des Systems finden Sie unter Das Replikationsveröffentlichungsmodell (Übersicht).

SQL Server bietet verschiedenen Replikationstypen für unterschiedliche Anwendungsanforderungen: die Snapshotreplikation, die Transaktionsreplikation und die Mergereplikation. Für dieses Szenario wird am besten die Transaktionsreplikation implementiert, da hiermit die im vorherigen Abschnitt aufgeführten Anforderungen am besten erfüllt werden. Weitere Informationen zur Transaktionsreplikation finden Sie unter Transaktionsreplikation (Übersicht) and Funktionsweise der Transaktionsreplikation.

Die Transaktionsreplikation erfüllt die Hauptanforderungen für dieses Szenario programmbedingt:

  • Transaktionskonsistenz

  • Geringe Latenzzeit

  • Hoher Durchsatz

  • Minimaler Aufwand

Die wichtigste Option, die bei diesem Szenario berücksichtigt werden muss, ist die Filterung. Bei der Transaktionsreplikation können Sie Spalten und Zeilen filtern, sodass die Tabellen der Abonnenten nur die für Ihre Anwendung erforderlichen Daten enthalten. Weitere Informationen finden Sie unter Filtern von veröffentlichten Daten.

Schritte für die Implementierung dieses Szenarios

Für die Implementierung dieses Szenarios müssen Sie zunächst eine Veröffentlichung und Abonnements erstellen und anschließend die einzelnen Abonnements initialisieren. Klicken Sie auf die folgenden Links, um weitere Informationen zu den einzelnen Schritten zu erhalten:

Nachdem das Abonnement initialisiert wurde und Daten zwischen dem Verleger und den Abonnenten fließen, müssen Sie möglicherweise folgende Themen zurate ziehen, um Informationen zu allgemeinen Verwaltungs- und Überwachungsaufgaben zu erhalten: