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Verarbeitungsoptionen und -einstellungen

Beim Verarbeiten von Objekten in Microsoft SQL Server Analysis Services können Sie eine Verarbeitungsoption auswählen, die den Verarbeitungstyp der einzelnen Objekte steuert.Sie können den geeigneten Verarbeitungstyp jedoch auch von Analysis Services bestimmen lassen. Die Verarbeitungsmethoden unterscheiden sich von Objekt zu Objekt und basieren auf dem Objekttyp und auf der Änderung, die seit der letzten Verarbeitung im Objekt aufgetreten ist. Wenn Sie Analysis Services verwenden, um die Verarbeitungsmethode automatisch auszuwählen, wird die Methode verwendet, die das Objekt in der kürzesten Zeit in einem vollständig verarbeiteten Status zurückgibt.

Mit den Aufbereitungseinstellungen können Sie steuern, welche Objekte verarbeitet werden, und welche Methoden zum Verarbeiten der Objekte verwendet werden. Bestimmte Aufbereitungseinstellungen werden vor allem für Batchverarbeitungsaufträge verwendet. Weitere Informationen zur Batchverarbeitung finden Sie unter Batchverarbeitung in Analysis Services.

Verarbeitungsoptionen

In der folgenden Tabelle werden die in Analysis Services verfügbaren Verarbeitungsmethoden beschrieben und die Objekte identifiziert, für die jede Methode unterstützt wird.

  • Standard verarbeiten
    Erkennt den Verarbeitungsstatus eines Objekts und führt die Verarbeitung durch, die nicht verarbeitete oder teilweise verarbeitete Objekte in den Status Vollständig verarbeitet bringt. Diese Verarbeitungsoption wird für Cubes, Datenbanken, Dimensionen, Measuregruppen, Miningmodelle, Miningstrukturen und Partitionen unterstützt.

  • Vollständig verarbeiten
    Verarbeitet ein Analysis Services-Objekt und alle in ihm enthaltenen Objekte. Wenn die Verarbeitungsmethode Vollständig verarbeiten für ein bereits verarbeitetes Objekt ausgeführt wird, löscht Analysis Services alle Daten im Objekt und verarbeitet anschließend das Objekt. Dieser Verarbeitungstyp ist erforderlich, wenn eine strukturelle Änderung am Objekt vorgenommen wurde, z. B. wenn eine Attributhierarchie hinzugefügt, gelöscht oder umbenannt wurde. Diese Verarbeitungsoption wird für Cubes, Datenbanken, Dimensionen, Measuregruppen, Miningmodelle, Miningstrukturen und Partitionen unterstützt.

  • Inkrementell verarbeiten
    Fügt neue Faktendaten hinzu und verarbeitet nur die relevanten Partitionen. Diese Verarbeitungsoption wird für Measuregruppen und Partitionen unterstützt.

  • Update verarbeiten
    Erzwingt das erneute Lesen von Daten und eine Aktualisierung der Dimensionsattribute. Flexible Aggregationen und Indizes in verknüpften Partitionen werden gelöscht. Mit dieser Verarbeitungsoption können z. B. einer Dimension neue Mitglieder hinzugefügt werden. Des Weiteren kann das erneute Lesen aller Daten zur Aktualisierung von Objektattributen erzwungen werden. Diese Verarbeitungsoption wird für Dimensionen unterstützt.

  • Index verarbeiten
    Erstellt Indizes und Aggregationen für alle verarbeiteten Partitionen oder erstellt diese neu. Diese Option verursacht einen Fehler, wenn sie auf nicht verarbeitete Objekte angewendet wird. Diese Verarbeitungsoption wird für Cubes, Dimensionen, Measuregruppen und Partitionen unterstützt.

  • Daten verarbeiten
    Verarbeitet Daten ohne die Erstellung von Aggregationen oder Indizes. Wenn in den Partitionen Daten enthalten sind, wird die Partition gelöscht, bevor sie mit Quelldaten neu aufgefüllt wird. Diese Verarbeitungsoption wird für Cubes, Dimensionen, Measuregruppen und Partitionen unterstützt.

  • Nicht verarbeiten
    Löscht die Daten im angegebenen Objekt und sämtliche untergeordneten Komponentenobjekte. Nach dem Löschen der Daten wird das Objekt nicht erneut geladen. Diese Verarbeitungsoption wird für Cubes, Datenbanken, Dimensionen, Measuregruppen, Miningmodelle, Miningstrukturen und Partitionen unterstützt.

  • Struktur verarbeiten
    Wenn der Cube nicht verarbeitet ist, verarbeitet Analysis Services gegebenenfalls alle Dimensionen des Cubes. Danach erstellt Analysis Services lediglich Cubedefinitionen. Wenn diese Option für eine Mininingstruktur angewendet wird, wird die Mininingstruktur mit Quelldaten aufgefüllt. Der Unterschied zwischen dieser Option und der Option Vollständig verarbeiten liegt darin, dass mit dieser Option nicht die Iteration der Verarbeitung auf die Miningmodelle selbst erfolgt. Diese Verarbeitungsoption wird für Cubes und Miningstrukturen unterstützt.

  • Klarstruktur verarbeiten
    Entfernt alle Trainingsdaten aus einer Miningstruktur. Diese Verarbeitungsoption wird nur für Miningstrukturen unterstützt.

  • Skriptcache verarbeiten
    Diese Funktion wird in der nächsten Version von Microsoft SQL Server entfernt. Verwenden Sie diese Funktion beim Entwickeln neuer Anwendungen nicht, und planen Sie so bald wie möglich das Ändern von Anwendungen, in denen es zurzeit verwendet wird..

Aufbereitungseinstellungen

In der folgenden Tabelle werden die Aufbereitungseinstellungen beschrieben, die beim Erstellen von Verarbeitungsvorgängen zur Verfügung stehen.

Verarbeitungsoption

Beschreibung

Parallel

Wird zu Batchverarbeitungszwecken genutzt. Veranlasst Analysis Services, Verarbeitungstasks abzuzweigen, damit sie parallel als Teil einer einzigen Transaktion ausgeführt werden. Gibt es einen Systemausfall, so wird als Ergebnis ein Rollback aller Änderungen ausgeführt. Sie können die maximale Anzahl von parallel auszuführenden Tasks explizit festlegen oder dem Server die Entscheidung über die optimale Verteilung überlassen. Die Paralleloption ist beim Beschleunigen des Verarbeitungsvorgangs hilfreich.

Sequenziell (Transaktionsmodus)

Steuert das Ausführungsverhalten des Verarbeitungsauftrags. Es stehen zwei Optionen zur Verfügung:

  • Eine Transaktion. Der Verarbeitungsauftrag wird als eine einzige Transaktion ausgeführt. Wenn alle Prozesse im Verarbeitungsauftrag erfolgreich ausgeführt werden, wird für alle Änderungen durch den Verarbeitungsauftrag ein Commit ausgeführt.Wenn bei einem Verarbeitungsvorgang ein Fehler auftritt, erfolgt ein Rollback aller Änderungen. Eine Transaktion ist der Standardwert.

  • Separate Transaktionen. Jeder Verarbeitungsvorgang des Verarbeitungsauftrags wird als eigenständiger Auftrag ausgeführt. Wenn bei einem Verarbeitungsvorgang ein Fehler auftritt, erfolgt nur für diesen Vorgang ein Rollback, und die Ausführung des Verarbeitungsauftrags wird fortgesetzt. Für jeden Auftrag wird bei Auftragsende ein Commit aller Änderungen durchgeführt.

Bei der Verarbeitung mit der Option Eine Transaktion erfolgt ein Commit aller Änderungen nach erfolgreichem Abschluss des Verarbeitungsauftrags. Dies bedeutet, dass alle von einem bestimmten Verarbeitungsauftrag betroffenen Analysis Services-Objekte für eventuelle Abfragen verfügbar sind, bis das Commit erfolgt. Während des Commitvorgangs sind die Objekte vorübergehend nicht verfügbar. Bei der Verarbeitung mit der Option Separate Transaktionen sind alle von einem bestimmten Vorgang in einem Verarbeitungsauftrag betroffenen Objekte nicht verfügbar, sobald der entsprechende Vorgang erfolgreich abgeschlossen ist.

Rückschreibetabellenoption

Steuert die Behandlung von Rückschreibetabellen während der Verarbeitung. Diese Option betrifft Rückschreibepartitionen in einem Cube und bietet folgende Optionen:

  • Vorhandene verwenden. Verwendet die vorhandene Rückschreibetabelle. Dies ist der Standardwert.

  • Erstellen. Erstellt eine neue Rückschreibetabelle. Der Vorgang generiert einen Fehler, wenn bereits eine Tabelle vorhanden ist.

  • Immer erstellen. Erstellt auch dann eine Rückschreibetabelle, wenn bereits eine vorhanden ist. Eventuell vorhandene Tabellen werden gelöscht und ersetzt.

Betroffene Objekte verarbeiten

Steuert den Objektbereich des Verarbeitungsauftrags. Betroffene Objekte werden über die Objektabhängigkeit definiert. Beispielsweise sind Partitionen von den Dimensionen abhängig, die die Aggregation bestimmen, aber Dimensionen sind nicht abhängig von Partitionen. Sie können die folgenden Optionen verwenden:

  • False. Der Auftrag verarbeitet die im Auftrag explizit genannten Objekte und alle davon abhängigen Objekte. Wenn der Verarbeitungsauftrag beispielsweise nur Dimensionen enthält, verarbeitet Analysis Services nur die explizit in dem Auftrag identifizierten Objekte. Wenn der Verarbeitungsauftrag Partitionen enthält, verursacht die Partitionsverarbeitung automatisch die Verarbeitung der betroffenen Dimensionen. False ist die Standardeinstellung.

  • True. Der Auftrag verarbeitet die im Auftrag explizit genannten Objekte, sowie alle davon abhängigen Objekte und alle Objekte, die von den zu verarbeitenden Objekten betroffen sind, jedoch ohne den Status der letztgenannten zu ändern. Wenn der Verarbeitungsauftrag beispielsweise nur Dimensionen enthält, verarbeitet Analysis Services auch alle von der Dimensionsverarbeitung betroffenen Partitionen, insofern diese Partitionen sich aktuell im Status Verarbeitet befinden. Betroffene Partitionen, die sich aktuell im Status Nicht verarbeitet befinden, werden nicht verarbeitet. Da Partitionen jedoch von Dimensionen abhängig sind, verursacht die Partitionsverarbeitung automatisch die Verarbeitung von betroffenen Dimensionen, falls der Verarbeitungsauftrag nur Partitionen enthält, auch wenn sich die Dimensionen aktuell im Status Nicht verarbeitet befinden.

Dimensionsschlüsselfehler

Bestimmt die von Analysis Services ausgeführte Aktion bei Verarbeitungsfehlern. Für die Option Benutzerdefinierte Fehlerkonfiguration verwenden können Sie zum Steuern des Fehlerbehandlungsverhaltens Werte für die folgenden Aktionen auswählen:

  • Schlüsselfehleraktion. Für den Fall, dass in einem Datensatz noch kein Schlüsselwert vorhanden ist, kann eine der folgende Aktionen ausgewählt werden:

    • In unbekanntes Element konvertieren Der Schlüssel wird als unbekanntes Element interpretiert. Dies ist die Standardeinstellung.

    • Datensatz verwerfen. Der Datensatz wird verworfen.

  • Verarbeitungsfehlergrenze. Steuert die Anzahl der verarbeiteten Fehler. Es stehen folgende Optionen zur Verfügung:

    • Fehleranzahl ignorieren. Die Verarbeitung wird unabhängig von der Anzahl der aufgetretenen Fehler fortgesetzt.

    • Bei Fehler beenden. Mit dieser Option stehen zwei zusätzliche Einstellungen zur Verfügung. Anzahl von Fehlern ermöglicht, die Verarbeitung nur bis zum Auftreten einer bestimmten Anzahl von Fehlern fortzusetzen. Aktion bei Fehler ermöglicht, die Aktion zu bestimmen, ausgeführt werden soll, wenn Anzahl von Fehlern erreicht ist. Mit der Option Verarbeitung beenden wird der Verarbeitungsauftrag mit einem Fehler beendet, und es wird ein Rollback aller Änderungen durchgeführt. Mit Protokollierung beenden wird die Verarbeitung fortgesetzt, ohne dass Fehler protokolliert werden. Bei Fehler beenden ist die Standardeinstellung, wobei für Anzahl von Fehlern der Wert 0 und für Aktion bei Fehler die Option Verarbeitung beenden festgelegt ist.

  • Spezifische Fehlerbedingungen. Sie können die folgenden Optionen festlegen, um ein spezifisches Verhalten für die Fehlerbehandlung festzulegen:

    • Schlüssel nicht gefunden. Dieser Fehler tritt auf, wenn ein Schlüssel in einer Partition vorhanden ist, nicht jedoch in der entsprechenden Dimension. Die Standardeinstellung ist Melden und Vorgang fortsetzen. Andere Einstellungen sind Fehler ignorieren und Melden und Vorgang beenden.

    • Doppelter Schlüssel. Dieser Fehler tritt auf, wenn in einer Dimension mehr als ein Schlüsselwert vorhanden ist. Die Standardeinstellung ist Fehler ignorieren. Andere Einstellungen sind Melden und Vorgang fortsetzen und Melden und Vorgang beenden.

    • NULL-Schlüssel in unbekanntes Element konvertiert. Dieser Fehler tritt auf, wenn ein Schlüsselwert NULL ist, und für die Schlüsselfehleraktion die Option In unbekanntes Element konvertieren festgelegt ist. Die Standardeinstellung ist Fehler ignorieren. Andere Einstellungen sind Melden und Vorgang fortsetzen und Melden und Vorgang beenden.

    • NULL-Schlüssel nicht zulässig. Dieser Fehler tritt auf, wenn für Schlüsselfehleraktion die Option Datensatz verwerfen festgelegt ist. Die Standardeinstellung ist Melden und Vorgang fortsetzen. Andere Einstellungen sind Fehler ignorieren und Melden und Vorgang beenden.

Wenn Sie die Option Standardfehlerkonfiguration verwenden ausgewählt haben, verwendet Analysis Services die Fehlerkonfiguration, die für die einzelnen zu verarbeitenden Objekte festgelegt worden sind. Wenn die Standardfehlerkonfiguration für ein Objekt festgelegt worden ist, verwendet Analysis Services die Standardeinstellungen der einzelnen Optionen.