Übersicht über Wiederherstellungsmodelle

Mit Wiederherstellungsmodellen wird die Wartung des Transaktionsprotokolls gesteuert. Es stehen drei Wiederherstellungsmodelle zur Verfügung: einfach, vollständig und massenprotokolliert. Für eine Datenbank wird im Allgemeinen das vollständige oder das einfache Wiederherstellungsmodell verwendet.

Die folgende Tabelle enthält eine Zusammenfassung dieser Wiederherstellungsmodelle.

Wiederherstellungsmodell

Beschreibung

Datenverlust

Wiederherstellung bis zu einem bestimmten Zeitpunkt?

Einfach

Keine Protokollsicherungen.

Gibt Protokollspeicherplatz automatisch wieder frei, um die Speicherplatzanforderungen möglichst gering zu halten, wodurch im Wesentlichen die Notwendigkeit entfällt, den Transaktionsprotokoll-Speicherplatz zu verwalten.

Änderungen seit der letzten Sicherung sind nicht geschützt. Bei Auftreten eines Notfalls müssen diese Änderungen erneut vorgenommen werden.

Die Wiederherstellung nur bis zum Ende einer Sicherung ist möglich.

Vollständig

Erfordert Protokollsicherungen.

Es gehen keine Daten aufgrund einer verlorenen oder beschädigten Datendatei verloren.

Die Wiederherstellung bis zu einem beliebigen Zeitpunkt ist möglich (z. B. vor Anwendungs- oder Benutzerfehlern).

Normalerweise nicht.

Wenn das Protokollfragment beschädigt ist, müssen Änderungen seit der letzten Protokollsicherung erneut vorgenommen werden. Weitere Informationen finden Sie unter Sicherungen des Protokollfragments.

Die Wiederherstellung bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ist möglich, vorausgesetzt die Sicherungen sind bis zu diesem Zeitpunkt vollständig. Weitere Informationen finden Sie unter Wiederherstellen einer Datenbank bis zu einem Punkt in einer Sicherung.

Massenprotokolliert

Erfordert Protokollsicherungen.

Eine Ergänzung des vollständigen Wiederherstellungsmodells, die leistungsintensive Massenkopiervorgänge ermöglicht.

Senkt die Protokollspeicherauslastung durch den Einsatz von minimaler Protokollierung für die meisten Massenvorgänge. Weitere Informationen finden Sie unter Vorgänge, für die eine minimale Protokollierung verfügbar ist.

Wenn das Protokoll beschädigt ist oder massenprotokollierte Vorgänge seit der letzten Protokollsicherung aufgetreten sind, müssen Änderungen seit der letzten Protokollsicherung erneut vorgenommen werden.

Ansonsten gehen keine Daten verloren.

Die Wiederherstellung bis zum Ende einer beliebigen Sicherung ist möglich. Die Zeitpunktwiederherstellung wird nicht unterstützt.

HinweisHinweis

Das geeignete Wiederherstellungsmodell für eine Datenbank hängt von den Anforderungen an die Verfügbarkeit und die Wiederherstellung der Datenbank ab. Weitere Informationen zu diesen Anforderungen finden Sie unter Auswählen des Wiederherstellungsmodells für eine Datenbank.

Einfaches Wiederherstellungsmodell

Das einfache Wiederherstellungsmodell minimiert den Verwaltungsaufwand für das Transaktionsprotokoll, da das Transaktionsprotokoll nicht gesichert wird. Beim einfachen Wiederherstellungsmodell besteht im Falle einer Beschädigung der Datenbank ein erheblich größeres Risiko für Datenverluste. Nur die Daten seit der letzten Sicherung der verloren gegangenen Daten können wiederhergestellt werden. Deshalb sollten die Sicherungsintervalle im Rahmen des einfachen Wiederherstellungsmodells so kurz sein, dass es nicht zu umfangreichen Datenverlusten kommen kann. Die Intervalle sollten jedoch lang genug sein, dass durch den Sicherungsaufwand die produktive Arbeit nicht eingeschränkt wird. Der Aufwand kann gering gehalten werden, wenn die Sicherungsstrategie differenzielle Sicherungen einschließt.

Das einfache Wiederherstellungsmodell ist generell für Benutzerdatenbanken, z. B. für Test- und Entwicklungsdatenbanken, geeignet oder für Datenbanken, die weitgehend schreibgeschützte Daten enthalten, wie z. B. ein Data Warehouse. Das einfache Wiederherstellungsmodell ist für Produktionssysteme, bei denen der Verlust kürzlich vorgenommener Änderungen nicht akzeptabel ist, nicht geeignet. In solchen Fällen empfiehlt sich die Verwendung des vollständigen Wiederherstellungsmodells.

Weitere Informationen finden Sie unter Sicherungen mit dem einfachen Wiederherstellungsmodell.

Vollständiges und massenprotokolliertes Wiederherstellungsmodell

Das vollständige Wiederherstellungsmodell und das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell bieten im Vergleich zum einfachen Wiederherstellungsmodell einen besseren Schutz für Daten. Diese Wiederherstellungsmodelle beruhen auf dem Sichern des Transaktionsprotokolls, um eine vollständige Wiederherstellbarkeit bereitzustellen und den Datenverlust für ein breites Spektrum an Zwischenfällen zu verhindern.

  • Vollständiges Wiederherstellungsmodell

    Stellt das normale Datenbankwartungsmodell für Datenbanken bereit, bei denen die Beständigkeit von Transaktionen notwendig ist.

    Protokollsicherungen sind erforderlich. Bei diesem Modell werden alle Transaktionen vollständig protokolliert, und die Transaktionsprotokolleinträge werden aufbewahrt, bis sie gesichert wurden. Beim vollständigen Wiederherstellungsmodell kann eine Datenbank bis zur Fehlerquelle wiederhergestellt werden, vorausgesetzt, dass das Protokollfragment nach dem Fehler gesichert werden kann. Das vollständige Wiederherstellungsmodell unterstützt auch die Wiederherstellung einzelner Datenseiten.

    Weitere Informationen finden Sie unter Sichern beim vollständigen Wiederherstellungsmodell.

  • Massenprotokolliertes Wiederherstellungsmodell

    Bei diesem Wiederherstellungsmodell werden die meisten Massenvorgänge massenprotokolliert. Es dient ausschließlich als Ergänzung zum vollständigen Wiederherstellungsmodell. Bei bestimmten umfangreichen Massenvorgängen, wie dem Massenimport oder der Indexerstellung, wird durch temporäres Wechseln zum massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell die Leistung gesteigert und die Speicherplatzbelegung reduziert. Protokollsicherungen sind weiterhin erforderlich. Beim massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell werden wie beim vollständigen Wiederherstellungsmodell die Transaktionsprotokolleinträge so lange aufbewahrt, bis sie gesichert wurden. Dies wird durch umfangreichere Protokollsicherungen und ein höheres Risiko für Datenverluste aufgewogen, da das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell die Wiederherstellung bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht unterstützt. Weitere Informationen finden Sie unter Sichern beim massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell und Überlegungen für den Wechsel zwischen vollständigem und massenprotokolliertem Wiederherstellungsmodell.

Wichtiger HinweisWichtig

Beim vollständigen Wiederherstellungsmodell sowie beim massenprotokollierten Wiederherstellungsmodell sind Protokollsicherungen von wesentlicher Bedeutung. Wenn Sie keine Protokollsicherungen vornehmen möchten, verwenden Sie das einfache Wiederherstellungsmodell.