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Speichern von Berichtsserverinhalten und Synchronisieren mit SharePoint-Datenbanken

Wenn Sie einen Berichtsserver für die Ausführung im integrierten SharePoint-Modus konfigurieren, speichert der Berichtsserver Inhalte und Metadaten sowohl in der Konfigurations- und Inhaltsdatenbank von SharePoint als auch in seinen eigenen internen Datenbanken.

Reporting Services und Windows SharePoint Services sind verteilte Serveranwendungen, die die Ausführung von Diensten und internen Datenbanken auf getrennten Computern ermöglichen. Auf jedem Server werden unterschiedliche Arten von Daten gespeichert. Mehrere relationale SQL Server-Datenbanken stellen den internen Speicher für beide Server bereit. Das Wissen, welche Art von Daten auf jedem Server gespeichert wird, ermöglicht ein besseres Verständnis ihrer Zusammenarbeit. Zudem liefert es Hintergrundinformationen, die Ihnen die Entscheidung über die Zuordnung von Speicherplatz und die Planung von Datenbanksicherungen erleichtern.

Das folgende Diagramm zeigt alle Datenbanken in einer Berichtsserverbereitstellung, die im integrierten SharePoint-Modus ausgeführt wird.

Datenbankdiagramm

SharePoint-Konfigurationsdatenbank

Jede SharePoint-Webanwendung verfügt über eine Konfigurationsdatenbank, in der Anwendungseinstellungen gespeichert werden. Wenn Sie eine Instanz von Windows SharePoint Services oder Office SharePoint Server für die Zusammenarbeit mit einem Berichtsserver einrichten, geben Sie Konfigurationseinstellungen in der SharePoint-Zentraladministration an. Die von Ihnen angegebenen Einstellungen werden in dieser Datenbank gespeichert. Zu diesen Einstellungen gehören die URL des Berichtsservers, Kontoinformationen für den Berichtsserverdienst und den Windows-Dienst, Informationen zum vom Server verwendeten Authentifizierungsanbieter sowie Einstellungen auf Siteebene, die den Berichtsverlauf und die Berichtsprotokollierung beschränken oder aktivieren. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Reporting Services für die Integration in SharePoint 3.0.

SharePoint-Inhaltsdatenbank

Jede SharePoint-Webanwendung verfügt über eine oder mehrere Inhaltsdatenbanken, in denen die Dokumente und Eigenschaften gespeichert werden, die über den Server zugänglich sind und verwaltet werden. Bei einem Berichtsserver, der für den integrierten SharePoint-Modus konfiguriert ist, stellt die SharePoint-Inhaltsdatenbank den primären Speicher für veröffentlichte Berichte, Berichtsmodelle, freigegebene Datenquellen, Ressourcen, Eigenschaften und Berechtigungen bereit.

Berichtsserver-Datenbank und temporäre Berichtsserver-Datenbank

Jede Berichtsserverinstanz oder Bereitstellung für dezentrales Skalieren verwendet eine einzelne Berichtsserver-Datenbank zur Speicherung permanenter Daten. Temporäre Daten werden getrennt davon in einer sekundären Datenbank gespeichert. Dies ermöglicht es Ihnen, für die Datenbanken unterschiedliche Sicherungszeitpläne zu erstellen und unterschiedliche Vergrößerungseigenschaften festzulegen. Für jede Berichtsserver-Datenbank ist eine temporäre Datenbank vorhanden. In dieser werden Sitzungsdaten und temporäre Snapshots gespeichert, die nur zur Leistungssteigerung bei der Abonnementverarbeitung, interaktiven Berichterstellung oder Berichtzwischenspeicherung erstellt werden.

In einer Berichtsserver-Datenbank werden Zeitpläne, Abonnements und Snapshots für den Berichtsverlauf oder die Berichtsausführung gespeichert. Außerdem enthält die Berichtsserver-Datenbank Kopien der Inhaltsdateien, die in der SharePoint-Inhaltsdatenbank gespeichert sind. Durch die Speicherung interner Kopien wird die Leistung verbessert, da die Dateien nicht mehr so häufig zur Verarbeitung an den Berichtsserver gesendet werden müssen. Durch Synchronisierung und Überprüfungen wird sichergestellt, dass die Berichte, Modelle und Datenquellen identisch sind.

Wichtiger HinweisWichtig

Eine Berichtsserver-Datenbank kann Vorgänge im systemeigenen Modus oder im integrierten SharePoint-Modus unterstützen, aber nicht beides. Wenn Sie eine Berichtsserver-Datenbank für den integrierten SharePoint-Modus erstellen, können Sie sie nicht später in eine Datenbank konvertieren oder migrieren, die mit einer Berichtsserverinstanz im systemeigenen Modus verwendet werden kann. Die Berichtsserver-Datenbank enthält modusspezifische Metadaten (speziell Informationen zum Speicherort von Elementen und zu Berechtigungen), die im anderen Modus nicht kompatibel sind.

Datenbankverbindungen, Berechtigungen und Anmeldungen

Ein Benutzer, der einen Berichtsserver oder eine Instanz von Windows SharePoint Services bzw. Office SharePoint Server konfiguriert, muss ein lokaler Administrator oder ein Mitglied der integrierten Gruppe Administratoren auf dem Computer sein.

Der Berichtsserverdienst benötigt eine Datenbankverbindung mit der SharePoint-Inhaltsdatenbank, nicht jedoch mit der Konfigurationsdatenbank. Die Einstellungen für die Berichtsserverintegration werden in der Konfigurationsdatenbank mithilfe der Anmeldung und der Berechtigungen gespeichert, die für Benutzer des Zentraladministrationstools bei der Installation von Windows SharePoint Services erstellt wurden.

Dagegen werden vom Berichtsserverdienst Elemente und Eigenschaften in der SharePoint-Inhaltsdatenbank erstellt, aktualisiert und gelöscht. Die Verbindungsinformationen, die Anmeldung und die Datenbankberechtigungen werden konfiguriert, wenn Sie die vertrauenswürdigen Konten in der Zentraladministration angeben.

Durch die Instanz von Windows SharePoint Services oder Office SharePoint Server werden den Berichtsserver-Datenbanken weder Daten hinzugefügt noch werden Daten daraus abgerufen. Alle Anforderungen werden an den Berichtsserver weitergeleitet, der mit seinen eigenen Verbindungseinstellungen auf die Berichtsserver-Datenbanken zugreift.

Die Berechtigungen zum Anzeigen eines Elements oder zum Ausführen eines Vorgangs auf einem Berichtsserver wird durch die Instanz von Windows SharePoint Services oder Office SharePoint Server verwaltet. Authentifizierung und Sicherheitsüberprüfungen erfolgen, bevor die Anforderung an den Berichtsserver weitergeleitet wird. Jeder Anforderung wird ein Sicherheitstoken mit Berechtigungsinformationen hinzugefügt. Diese bestimmen, ob die Anforderung verarbeitet oder abgelehnt wird.

Datenbankwartung

Der Berichtsserver führt Routinewartungsmaßnahmen aus, um verwaiste Berichtssnapshots, Berichtsverläufe, Zeitpläne und Abonnements aus der Berichtsserver-Datenbank zu entfernen, die auf der SharePoint-Website gelöscht wurden. Verwaiste Elemente sind Elemente, die in einer SharePoint-Inhaltsdatenbank mit keinem übergeordneten Element mehr verknüpft sind.

Täglich wird vom Berichtsserver überprüft, ob die in der Berichtsserver-Datenbank gespeicherten Elemente einem Bericht zugeordnet sind, der in einer SharePoint-Inhaltsdatenbank vorhanden ist. Fügen Sie die DailyCleanupMinuteofDay-Konfigurationseinstellung in der Datei RSReportServer.config hinzu, um die Häufigkeit des Cleanupprozesses zu ändern. Der Cleanupprozess wird im Hintergrund nach den Zeitplaninformationen ausgeführt, die in den Konfigurationsdateien definiert sind. Der Prozess kann nicht bei Bedarf ausgeführt werden.

Wenn die Instanz von Windows SharePoint Services oder Office SharePoint Server nicht verfügbar ist (beispielsweise, weil der Server offline ist), wird kein Cleanupvorgang ausgeführt. Wenn Sie eine Berichtsserver-Datenbank wiederherstellen, die alte Daten enthält, die nicht den aktuell in der SharePoint-Datenbank gespeicherten Elementen entsprechen, werden die Elemente bei der nächsten Ausführung des Cleanupprozesses entfernt.

Durch den Cleanupprozess werden nur Inhalte gelöscht. Die Berichtsserverelemente in der SharePoint-Inhaltsdatenbank werden nicht synchronisiert oder aktualisiert. Der Cleanupprozess wird standardmäßig jeden Tag um 2:00 Uhr ausgeführt.

Wenn Sie eine andere Zeit angeben möchten, müssen Sie der Datei RSReportServer.config die DailyCleanupMinuteofDay-Einstellung hinzufügen und einen anderen Wert festlegen. Beispiel:

<Add Key=" DailyCleanupMinuteOfDay " Value="120" />

Die Einstellung ist nicht standardmäßig in der Datei RSReportServer.config enthalten. Um sie hinzuzufügen, kopieren Sie den Eintrag und platzieren ihn unter dem Configuration-Element neben den anderen Add-Elementen in diesem Abschnitt. Der Wert wird in Minuten ab 00:00 Uhr angegeben. Dabei beträgt der Minimalwert 30 und der Maximalwert 1380 Minuten (23 Stunden).

Synchronisierungs- und Überprüfungsvorgänge

Um sicherzustellen, dass die für die interne Verarbeitung auf dem Berichtsserver gespeicherten Kopien mit den ursprünglichen Elementen in der SharePoint-Bibliothek identisch sind, werden vom Berichtsserver vor der Verarbeitung einer Anforderung Synchronisierungs- und Elementüberprüfungsschritte ausgeführt.

Die Synchronisierung ist ein Vorgang, bei dem eine interne Kopie eines Elements erstellt, aktualisiert oder gelöscht wird, das in der Berichtsserver-Datenbank gespeichert ist. Der Berichtsserver ruft Elemente und Eigenschaften aus einer SharePoint-Bibliothek ab und speichert sie in der Berichtsserver-Datenbank. Der Vergleich erfolgt auf der Basis von Timestampinformationen. Timestamps werden im UTC-Format gespeichert. Befinden sich der Berichtsserver und die SharePoint-Website oder -Webfarm in verschiedenen Zeitzonen, wird der Timestamp beim Speichern in die lokale Serverzeit konvertiert.

Die Überprüfung ist ein Schritt, bei dem bestimmt wird, ob eine Synchronisierung erforderlich ist. Stimmen die Timestamps für das ursprüngliche Element und die interne Kopie überein, findet keine Synchronisierung statt.

Synchronisierung von Elementen

Die Synchronisierung wird durch den Berichtsserver ausgeführt. Sie stellt einen Hintergrundprozess dar, der automatisch ausgelöst wird, wenn ein Element erstellt, aktualisiert oder abgerufen wird. Sie können Synchronisierungsvorgänge nicht verwalten, konfigurieren oder explizit steuern. Die Synchronisierung bezieht sich auf bestimmte Anforderungen, durch die ein Element erstellt oder aktualisiert wird. Es gibt keinen globalen Synchronisierungsvorgang, durch den alle Elemente und Eigenschaften gleichzeitig verglichen werden. Um einen Bericht, ein Berichtsmodell oder eine freigegebene Datenquelle manuell zu synchronisieren, müssen Sie das Element ausführen.

Interne Kopien eines Elements werden erstellt oder aktualisiert, wenn das Element nicht in der Berichtsserver-Datenbank vorhanden ist oder wenn das Element in der Berichtsserver-Datenbank älter ist als das entsprechende Element in der SharePoint-Bibliothek. Eine interne Kopie wird als Reaktion auf die folgenden Ereignisse erstellt:

  • Anforderung eines Berichts oder Berichtsmodells. Dabei wird eine interne Kopie eines Berichts, eines Berichtsmodells und aller freigegebenen Datenquellen erstellt, auf die von einem der Elemente verwiesen wird.

  • Veröffentlichung eines Berichts oder Berichtsmodells aus dem Berichts-Designer oder Modell-Designer in einer SharePoint-Bibliothek. Nachdem das Element der SharePoint-Inhaltsdatenbank hinzugefügt wurde, wird eine Kopie des Berichts oder Berichtsmodells erstellt und der Berichtsserver-Datenbank hinzugefügt. Falls Sie auch eine freigegebene Datenquelle zusammen mit dem Berichtsmodell veröffentlichen, wird erst dann eine interne Kopie der freigegebenen Datenquelle erstellt, wenn sie verwendet wird.

Bei Verwendung der Upload-Aktion auf einer SharePoint-Website wird die Erstellung einer internen Kopie in der Berichtsserver-Datenbank verzögert. Für jedes Berichtsserverelement, das Sie hochladen, wird eine interne Kopie erstellt, wenn das Element angefordert wird.

Niemals werden interne Kopien von externen, in einem Bericht verwendeten Bilddateien oder von Zeitplänen, Snapshots bzw. Abonnements erstellt, die ausschließlich in der Berichtsserver-Datenbank gespeichert werden.

Informationen zu Konfigurationseinstellungen und Berechtigungen

Obwohl Konfigurationseinstellungen ordnungsgemäß auf beiden Servern definiert werden müssen, sind sie vom Synchronisierungsvorgang ausgeschlossen. Wenn Sie die Dienstkonten für den Berichtsserver, die URLs, den Authentifizierungstyp oder den Serverausführungsmodus des Berichtsservers so ändern, dass er im systemeigenen Modus statt im integrierten SharePoint-Modus ausgeführt wird, müssen Sie die Serverkonfigurationseinstellungen in der SharePoint-Zentraladministration oder mit dem Reporting Services-Konfigurationstool explizit aktualisieren.

Berechtigungen, die auf einer SharePoint-Website oder -Webfarm festgelegt werden, werden vom Berichtsserver verwendet. Es gibt keine Synchronisierung von Berechtigungen zwischen einer SharePoint-Website oder -Webfarm und einem Berichtsserver.

Serververfügbarkeit und Synchronisierungsfehler

Für die Synchronisierung von Elementen, Eigenschaften und Vorgängen müssen alle Computer und Verbindungen, die Teil einer Bereitstellung sind, verfügbar und betriebsbereit sein. Unter den folgenden Bedingungen findet die Synchronisierung nicht statt:

  • Server oder Back-End-Datenbanken wurden offline geschaltet oder sind anderweitig nicht verfügbar.

  • Verbindungsinformationen für einen Server oder eine Back-End-Datenbank werden ungültig. Dies kann z. B. der Fall sein, wenn Sie eine URL fehlerhaft ändern oder ein Dienstkonto oder Kennwort ändern.

  • Verbindungsinformationen werden geändert, ohne dass die Server zuvor offline geschaltet werden. Dadurch werden die Zeitsteuerung und der Ablauf synchronisierter Vorgänge gestört.

Wenn die Synchronisierung nicht stattfinden kann, weil die Server keine Verbindung untereinander oder mit ihren Back-End-Datenbanken herstellen können, gleicht der Server nicht mehr synchronisierte Inhalte oder Metadaten ab, sobald die Verbindung wiederhergestellt und ein bestimmter Bericht, ein Berichtsmodell, eine freigegebene Datenquelle oder ein Abonnement angefordert wird.

Bei einem Synchronisierungsfehler wird der Fehler rsItemNotFound ausgegeben. Dies bedeutet, dass das Element in einer SharePoint-Bibliothek nicht gefunden wurde.