Erweiterungen der Verfügbarkeit (Datenbankmodul)
Zum Schützen von Anwendungsdatenbanken in einer Unternehmensumgebung vor geplanten und ungeplanten Downtimes werden in SQL Server 2012 die Funktion AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen und eine Reihe anderer Erweiterungen mit hoher Verfügbarkeit eingeführt.
In diesem Thema
Neue oder verbesserte Funktionen in SQL Server 2012 SP1
AlwaysOn-Failoverclusterinstanzen (SQL Server)
AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen
Onlinevorgänge
Neue oder verbesserte Funktionen in SQL Server 2012 SP1
Eine Übersicht aller verbesserten Funktionen von SQL Server 2012 SP1 finden Sie unter Neue oder verbesserte Funktionen in SQL Server 2012 SP1.
Clusterübergreifende Migration von AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen für Betriebssystemupgrade
Mit SQL Server 2012 SP1 wird Unterstützung für die clusterübergreifende Migration von AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen bei Bereitstellungen auf einem neuen WSFC-Cluster (Windows Server Failover Clustering) eingeführt. Über die clusterübergreifende Migration wird eine AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppe oder ein Batch von Verfügbarkeitsgruppen bei minimaler Downtime in das neue Ziel-WSFC-Cluster verschoben. Durch das Verfahren der clusterübergreifenden Migration können Sie beim Aktualisieren auf einen Windows Server 2012-Cluster Ihre Vereinbarungen zum Servicelevel (SLAs) einhalten. SQL Server 2012 SP1 muss auf dem Ziel-WSFC-Cluster installiert und für AlwaysOn aktiviert sein. Der Erfolg einer clusterübergreifenden Migration hängt von gründlicher Planung und Vorbereitung des Ziel-WSFC-Clusters ab.
Weitere Informationen finden Sie unter Clusterübergreifende Migration von AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen für Betriebssystemupgrade.
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AlwaysOn-Failoverclusterinstanzen (SQL Server)
Multisubnetz-Failovercluster: Ein SQL Server-Multisubnetz-Failovercluster ist eine Konfiguration, in der jeder Failoverclusterknoten mit einem anderen Subnetz oder einer anderen Gruppe von Subnetzen verbunden ist. Diese Subnetze können sich am selben Standort oder an geografisch verteilten Standorten befinden. Das Clustering von weit verstreuten Standorten wird mitunter auch als Stretchcluster bezeichnet. Da kein freigegebener Speicher vorhanden ist, auf den alle Knoten zugreifen können, sollten die Daten zwischen den Datenspeichern in den verschiedenen Subnetzen repliziert werden. Infolge der Datenreplikation ist mehr als eine Kopie der Daten verfügbar. Multisubnetz-Failovercluster bieten somit neben hoher Verfügbarkeit auch eine Lösung zur Wiederherstellung im Notfall. Weitere Informationen finden Sie unter SQL Server-Multisubnetzclustering (SQL Server).
Flexible Failoverrichtlinie für Clusterzustandserkennung: In einer SQL Server-Failoverclusterinstanz kann zu jedem Zeitpunkt nur ein Knoten die Clusterressourcengruppe besitzen. Die Clientanforderungen werden über diesen Knoten für diese Failoverclusterinstanz gesendet. Im Fall eines Fehlers wird der Gruppenbesitz in einen anderen Knoten im Failovercluster verschoben. Dieser Prozess wird als Failover bezeichnet. Die in SQL Server 2012 eingeführte verbesserte Fehlererkennung und die zusätzliche FailureConditionLevel-Eigenschaft ermöglicht die Konfiguration einer flexibleren Failoverrichtlinie. Weitere Informationen finden Sie unter Failoverrichtlinie für Failoverclusterinstanzen.
Indirekte Prüfpunkte: Die indirekte Prüfpunkte-Funktion bietet eine datenbankspezifische Alternative zu automatischen Prüfpunkten, die von einer Servereigenschaft konfiguriert werden. Indirekte Prüfpunkte implementieren einen neuen Prüfpunktalgorithmus für den Database Engine (Datenbankmodul). Dieser Algorithmus kann im Fall eines Absturzes oder eines Failovers die Datenbankwiederherstellungszeit besser garantieren als automatische Prüfpunkte. Um sicherzustellen, dass die Datenbankwiederherstellung keine zulässige Downtime für eine bestimmte Datenbank überschreitet, können Sie die maximal zulässige Downtime für diese Datenbank angeben.
Hinweis Im Fall einer Arbeitsauslastung für Onlinetransaktionen bei einer Datenbank, die für indirekte Prüfpunkte konfiguriert ist, kann eine Verringerung der Leistung auftreten.
Weitere Informationen finden Sie unter Datenbankprüfpunkte (SQL Server).
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AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen
Die Bereitstellung von AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen umfasst das Erstellen und Konfigurieren einer oder mehrerer Verfügbarkeitsgruppen. Bei einer Verfügbarkeitsgruppe handelt es sich um einen Container, der eine Reihe von Benutzerdatenbanken (Verfügbarkeitsdatenbanken) definiert, für die ein Failover als einzelne Einheit ausgeführt werden soll, sowie eine Reihe von Verfügbarkeitsreplikaten zum Hosten von Kopien jeder Verfügbarkeitsdatenbank. Jede Verfügbarkeitsgruppe erfordert mindestens zwei Verfügbarkeitsreplikate: das primäre Replikat und ein sekundäres Replikat.
AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen stellt einen umfangreichen Satz von Optionen bereit, durch die die Datenbankverfügbarkeit verbessert und eine optimale Ressourcenverwendung ermöglicht wird. Die wichtigsten Komponenten sind Folgende:
Mehrere sekundäre Replikate: ein primäres Replikat und bis zu vier sekundäre Replikate. Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server).
Wichtig Jedes Verfügbarkeitsreplikat muss sich in einem anderen Knoten eines einzelnen WSFC-Clusters (Windows Server-Failoverclustering) befinden. Weitere Informationen zu Voraussetzungen, Einschränkungen und Empfehlungen für Verfügbarkeitsgruppen finden Sie unter Voraussetzungen, Einschränkungen und Empfehlungen für AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server).
Alternative Verfügbarkeitsmodi: Asynchroner Commit-Modus und Synchroner Commit-Modus. Weitere Informationen finden Sie unter Verfügbarkeitsmodi (AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen).
Mehrere Failovermodi: automatisches Failover, geplantes manuelles Failover und erzwungenes manuelles Failover. Weitere Informationen finden Sie unter Failover und Failovermodi (AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen).
Aktive sekundäre Replikate wie folgt:
Schreibgeschützter Zugriff auf sekundäre Replikate Weitere Informationen finden Sie unter Aktive sekundäre Replikate: Lesbare sekundäre Replikate (AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen).
Ausführen von Sicherungsvorgängen auf sekundären Replikaten. Weitere Informationen finden Sie unter Aktive sekundäre Replikate: Sicherung auf sekundären Replikaten (AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen).
Aktive sekundäre Funktionen verbessern die IT-Effizienz und reduzieren Kosten durch bessere Ressourcennutzung sekundärer Hardware. Außerdem trägt das Verlagern von Anwendungen für beabsichtigte Lesevorgänge und Sicherungsaufträgen auf sekundäre Replikate dazu bei, die Leistung auf dem primären Replikat zu verbessern.
Verfügbarkeitsgruppenüberwachungen, die schnelles Anwendungsfailover bereitstellen, nachdem für eine Verfügbarkeitsgruppe ein Failover ausgeführt wurde. Weitere Informationen finden Sie unter Verfügbarkeitsgruppenlistener, Clientkonnektivität und Anwendungsfailover (SQL Server).
Eine flexible Failoverrichtlinie für jede Verfügbarkeitsgruppe, um den automatischen Failoverprozess in gewissem Umfang steuern zu können. Weitere Informationen finden Sie unter Failover und Failovermodi (AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen).
Automatische Seitenreparatur als Schutz vor Seitenbeschädigung. Weitere Informationen finden Sie unter Automatische Seitenreparatur (Verfügbarkeitsgruppen/Datenbankspiegelung).
Erzwingen von WSFC-Quorum (erzwungenes Quorum). Weitere Informationen finden Sie unter Windows Server-Failoverclustering (WSFC) mit SQL Server.
Verschlüsselung und Komprimierung, die einen sicheren, leistungsstarken Transport ermöglichen.
Unterstützung der folgenden SQL Server-Funktionen:
Change Data Capture
Änderungsnachverfolgung
Eigenständige Datenbanken
Datenbankverschlüsselung
Datenbank-Momentaufnahmen
FILESTREAM
FileTable
Volltextsuche – Volltextindizes werden mit sekundären AlwaysOn-Datenbanken synchronisiert.
Protokollversand
Remote Blob Store (RBS)
Replikation
Service Broker
SQL Server-Agent
Weitere Informationen finden Sie unter AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen: Interoperabilität (SQL Server).
AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen-Tools
AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen stellt einen integrierten Satz von Tools bereit, um die Bereitstellung und Verwaltung von Verfügbarkeitsgruppen zu erleichtern. Dazu gehören:
Transact-SQL DDL-Anweisungen zum Erstellen und Verwalten von Verfügbarkeitsgruppen. Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über Transact-SQL-Anweisungen für AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server).
Mehrere SQL Server Management Studio-Assistenten:
Mit dem Assistent für neue Verfügbarkeitsgruppen wird eine Verfügbarkeitsgruppe erstellt und verwaltet. In einigen Umgebungen kann dieser Assistent auch die sekundären Datenbanken automatisch vorbereiten und die Datensynchronisierung für jede von ihnen starten. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Dialogfelds Neue Verfügbarkeitsgruppe (SQL Server Management Studio).
Der Assistent zum Hinzufügen von Datenbanken zu Verfügbarkeitsgruppen fügt einer vorhandenen Verfügbarkeitsgruppe eine oder mehrere primäre Datenbanken hinzu. In einigen Umgebungen kann dieser Assistent auch die sekundären Datenbanken automatisch vorbereiten und die Datensynchronisierung für jede von ihnen starten. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Assistenten zum Hinzufügen von Datenbanken zu Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server).
Der Assistent zum Hinzufügen von Replikaten zu Verfügbarkeitsgruppen fügt einer vorhandenen Verfügbarkeitsgruppe ein oder mehrere sekundäre Replikate hinzu. In einigen Umgebungen kann dieser Assistent auch die sekundären Datenbanken automatisch vorbereiten und die Datensynchronisierung für jede von ihnen starten. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Assistenten zum Hinzufügen von Replikaten zu Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server Management Studio).
Der Assistent für das Failover von Verfügbarkeitsgruppen initiiert ein manuelles Failover in einer Verfügbarkeitsgruppe. Abhängig von der Konfiguration und dem Zustand des sekundären Replikats, das Sie als Failoverziel angeben, kann der Assistent entweder ein geplantes oder ein manuelles Failover ausführen. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Assistenten für Failover-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server Management Studio).
AlwaysOn-Dashboard stellt eine übersichtliche Ansicht der Integrität einer Verfügbarkeitsgruppe bereit. Um Datenbankadministratoren schnelle Entscheidungen zu ermöglichen, stellt das Dashboard visuelle Indikatoren der wichtigsten Zustände von Verfügbarkeitsgruppen sowie ihrer Komponentenverfügbarkeitsreplikate und Datenbanken bereit. Das Dashboard bietet auch Startpunkte für verschiedene Problembehandlungsszenarien. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des AlwaysOn-Dashboards (SQL Server Management Studio).
Der Bereich mit Details zum Objekt-Explorer zeigt grundlegende Informationen zu vorhandenen Verfügbarkeitsgruppen an. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden der Details zum Objekt-Explorer zum Überwachen von Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server Management Studio).
PowerShell-Cmdlets. Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über PowerShell-Cmdlets für AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server).
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Onlinevorgänge
Erweiterte Unterstützung für Onlineindexerstellungen
Indizes, die Spalten großer Objektdaten (LOB) einschließen, – varchar(max), nvarchar(max), varbinary(max) oder XML-Daten –, können nun erstellt, erneut erstellt oder online abgelegt werden. Weitere Informationen zu Onlineindexvorgängen finden Sie unter Richtlinien für Onlineindexvorgänge und Ausführen von Onlineindexvorgängen.
Reduzierte Downtime für Anwendungsupgrade
Das Hinzufügen von Tabellenspalten, die Standardwerte enthalten, ist jetzt ein Nur-Metadaten-Vorgang. Dadurch muss das Objekt nur mit einer kurzen exklusive Sperre versehen werden, die normalerweise kürzer als 1 Sekunde ist. Langfristige exklusive Tabellensperren werden nicht mehr benötigt. Weitere Informationen zum Hinzufügen von Tabellenspalten finden Sie unter Hinzufügen von Spalten zu einer Tabelle (Datenbankmodul).
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Siehe auch
Konzepte
AlwaysOn-Verfügbarkeitsgruppen (SQL Server)