ANALYZE-Dienstprogramm
Prüft eine Visual SourceSafe-Datenbank auf Integrität, zeigt Informationen und Fehler in einem Ergebnisfenster an und behebt optional alle Fehler. Sie können das Dienstprogramm über die Befehlszeile oder als Teil eines Skripts für den unbeaufsichtigten Betrieb verwenden. Als Datenbankadministrator sollten Sie ANALYZE (Analyze.exe) regelmäßig (jede Nacht, jeden Monat usw.) ausführen, um sicherzustellen, dass in der Datenbank keine Probleme aufgetreten sind. Siehe Gewusst wie: Suchen und Reparieren von Datenbeschädigungen.
Hinweis
Jedes Mal, wenn Sie ANALYZE ausführen, ist ein leeres Verzeichnis zum Speichern der Sicherungsdateien erforderlich. Standardmäßig wird das Verzeichnis mit dem Namen Backup im Verzeichnis Data verwendet.
Normalerweise sollten alle Benutzer von Visual SourceSafe abgemeldet sein, wenn der Datenbankadministrator ANALYZE ausführt. Das Dienstprogramm wird nicht ausgeführt, wenn Benutzer an der Datenbank angemeldet sind, es sei denn, die Option -X ist angegeben.
Syntax
analyze [-B<folder>][-C][-D][-DB][-DC][-DF][-DW][-F][-FL][-FP][-H][-I-][-REFV6][-S][-V<number>][-X][-?] [@<response file>|<List of files>]<SourceSafe data path>
Dienstprogrammoptionen
In der folgenden Tabelle werden die mit ANALYZE verfügbaren Optionen beschrieben. Die Reihenfolge der Optionen ist nicht relevant. In der Befehlszeile muss jedoch der vollständige Datenbankpfad, die Ausgabedatei oder eine Dateiliste als erstes Element angegeben werden, das keine Option darstellt.
- -B<Ordner>
Gibt einen Sicherungsordner an.
- -C
Bereinigt und komprimiert nicht verwendeten Speicherplatz in der Datenbank. Bei der Komprimierung wird leerer Speicherplatz entfernt, die Protokolldateien werden jedoch nicht komprimiert. Da bei der Komprimierung im Verzeichnis Backup viele Dateien generiert werden, sollte diese Operation nur ausgeführt werden, wenn ausreichend Speicherplatz vorhanden ist. Beachten Sie, dass diese Option etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen kann.
- -D
Löscht alle nicht verwendeten Dateien. Durch das Löschen wird Speicherplatz freigegeben, der von den gelöschten Dateien und Projekten belegt war.
-DB
Löscht den Sicherungsordner.Warnung
Erstellen Sie Sicherungskopien der Protokolle, bevor ANALYZE mit dem Schalter -DB ausgeführt wird.
- -DC
Deaktiviert allgemeine Meldungen.
- -DF
Deaktiviert die Prüfung auf freien Speicherplatz.
- -DW
Führt nur die Verweisprüfung mit dem Datenassistenten aus.
- -F
Repariert automatisch alle festgestellten Inkonsistenzen und Beschädigungen, sofern keine Benutzer angemeldet sind. Vor dem Ausführen des Dienstprogramms mit dieser Option müssen Sie die Benutzer bitten, sich abzumelden. Stellt den Bezeichnungscache nicht wieder her.
- -FL
Führt die gleichen Reparaturen wie -F aus, stellt jedoch auch den Bezeichnungscache wieder her.
- -FP
Führt die gleichen Reparaturen wie -F aus, entfernt jedoch auch physikalische Dateien mit ungültigem Namen.
- -I-
Setzt die Ausführung fort, ohne eine Benutzereingabe anzufordern, wodurch ein unbeaufsichtigter Betrieb ermöglicht wird. Standardmäßig wird das Ergebnisfenster von ANALYZE dauerhaft angezeigt. Wenn die Analyse abgeschlossen ist, wird das Dienstprogramm beendet. Diese Option wird empfohlen, wenn Sie ANALYZE über ein Skript ausführen.
- -REFV6
Verwendet die klassische Verweisprüfung (Analyze, Version 6).
- -S
Stellt ein Projekt langsam wieder her und überprüft es dabei gründlicher auf untergeordnete Elemente.
- -V<Zahl>
Gibt die Ausführlichkeit der Ausgabe an. Wenn keine Zahl angegeben ist, werden mit dieser Option alle Fehler und Warnungen im unteren Bereich des Ergebnisfensters angezeigt.
- -V1
Zeigt nur schwerwiegende Fehler an. Dies ist die Standardeinstellung, wenn die Option -V nicht verwendet wird.
- -V2
Zeigt schwerwiegende und wichtige Fehler an.
- -V3
Zeigt alle Fehler an.
- -V4
Zeigt alle Fehler, Warnungen, Inkonsistenzen und Meldungen an. Diese Option entspricht -V ohne die Angabe einer Zahl.
- -X
Gibt an, dass die Dateien während der Analyse nicht gesperrt werden. Mit anderen Worten ermöglicht diese Option das Ausführen von ANALYZE für eine aktive Datenbank. Diese Option kann nicht zusammen mit -C, -D oder -F verwendet werden. Verwenden Sie diese Option nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Wenn es erforderlich ist, dass die Benutzer während der Analyse angemeldet bleiben, und ANALYZE in diesem Modus versucht, auf eine gerade verwendete Datei zuzugreifen, wird das Dienstprogramm beendet und muss erneut ausgeführt werden.
- -?, -H
Zeigt Informationsmeldungen an, die Beschreibungen gültiger Optionen enthalten.
- Vollständiger Datenbankpfad
Gibt den Pfad zum Verzeichnis Data von Visual SourceSafe für die Analyse an. Dieser Parameter muss in der Befehlszeile des Dienstprogramms als erster Parameter angegeben werden, der keine Option darstellt. Ein Datenpfad, eine Dateiliste oder eine Ausgabedatei müssen angegeben werden.
- @Ausgabedatei
Gibt eine Datei an, die von ANALYZE generiert wird, um fehlerhafte Dateien aufzulisten. Der Name dieser Datei lautet standardmäßig Analyze.bad. Wenn Sie diese Datei als Eingabe verwenden, wird ANALYZE auf weniger Dateien angewendet, wodurch die Leistung verbessert werden kann. Die Leistung kann auch verbessert werden, wenn die Ausgabedatei unter demselben Pfad oder in demselben Verzeichnis wie Analyze.exe gespeichert ist.
- Dateiliste
Listet die zu analysierenden Dateien auf. Die Liste kann nur Protokolldateien oder vollständige Datenpfade, z. B. C:\VSS\Data\A\AAAAAAAA, enthalten.
Hinweise
Beim Ausführen durchläuft ANALYZE folgende Schritte:
Überprüft jede Datei im Verzeichnis Data, um sicherzustellen, dass sie gültig und nicht beschädigt ist.
Überprüft die Beziehungen zwischen übergeordneten Elementen (Projekten) und untergeordneten Elementen (Dateien und Unterprojekten).
Überprüft die Beziehungen zwischen freigegebenen und verzweigten Dateien.
Überprüft die Dateien Um.dat, Rights.dat und Names.dat und führt Bereinigungsvorgänge aus.
Beim Analysieren einer Datenbank wird von ANALYZE im Verzeichnis Backup eine Datei mit dem Namen Analyze.bad erstellt, in der alle beschädigten Dateien aufgelistet werden. Im Verzeichnis Backup werden von ANALYZE auch die ursprünglichen Versionen der reparierten Dateien gespeichert.
Beim Ausführen von ANALYZE wird die Ausgabe in ein Ergebnisfenster geschrieben, das zwei Bereiche enthalten kann. Durch die Ausgabeinformationen kann innerhalb eines Bereichs ein Bildlauf durchgeführt werden. Alle Ergebnisse von ANALYZE werden in der Datei Analyze.log protokolliert, die sich im Verzeichnis Backup befindet und bei jedem Ausführen von ANALYZE ersetzt wird.
Hinweis
Vor dem erneuten Ausführen von ANALYZE müssen alle geöffneten Ergebnisfenster geschlossen werden.
Der obere Bereich des Ergebnisfensters enthält zusammenfassende Informationen, wie in folgendem Beispiel dargestellt.
Visual SourceSafe Analyze Version 8.0
Copyright (C) Microsoft Corporation. All rights reserved.
Database analysis in progress @ 7/05/05; 5:23p.
Analysis complete @ 7/05/05; 5:23p
No errors or inconsistencies found.
Im nachfolgenden Beispiel werden die zusammenfassenden Informationen dargestellt, die bei ausführlicher Ausgabe von ANALYZE mithilfe der Option -V oder -V4 bereitgestellt werden. Wenn Sie die Option -V verwenden, werden die Informationen in den unteren Bereich des Ergebnisfensters geschrieben.
Started analyzing user management system.Successfully completed analyzing the user management system.Rebuilding corrupted project for item aaaaaaaa.Building the project list.Checking cross-file relationships.Checking parent/child relationships.Validating the Security System.Writing a new copy of 'c:\vss\data\a\aaaaaaaa'.The count of children of item 'aaaaaaaa', as given in its header, does not match the number of children found on disk. The count will be adjusted.The count of subprojects of item 'aaaaaaaa', as given in its header, does not match the number of subprojects found on disk. The count will be adjusted.
Wenn ANALYZE in der Reihenfolge ausgeführt wird, die in der folgenden Tabelle angegeben ist, wird eine gute Abdeckung erzielt. Wenn nach dem zweiten Ausführen weiterhin Fehler vorhanden sind, finden Sie weitere Informationen unter https://www.microsoft.com/kb in den Microsoft Knowledge Base-Artikeln Q152807 und Q176909.
- analyze -V4 <Datenbankpfad>
Gibt an, dass ein erster Durchlauf zum Ermitteln von Problemen ausgeführt wird, bevor Sie versuchen, sie zu beheben.
- analyze -F -V4 <Datenbankpfad>
Gibt an, dass ein zweiter Durchlauf im Reparaturmodus ausgeführt werden soll, wenn im ersten Durchlauf Fehler gemeldet wurden.
analyze -F -C -V4 <Datenbankpfad>
Gibt an, dass ein Durchlauf ausgeführt werden soll, wenn Fehler vom Typ "DIFF wurde gefunden" oder "COMMENT wurde gefunden" aufgetreten sind, die Sie beheben möchten.Vorsicht Da die DIFF- und COMMENT-Meldungen in vielen Dateien auftreten können, muss ausreichend Speicherplatz verfügbar sein, um diesen Komprimierungsdurchlauf für die Datenbank ausführen zu können.
Wenn ANALYZE eine Datei repariert, wird zuerst eine Kopie der Datei im Ordner Backup erstellt, damit die Reparatur bei Bedarf rückgängig gemacht werden kann. Bei jedem Ausführen von ANALYZE muss der Ordner Backup entweder leer oder nicht vorhanden sein. Wenn ausreichend Speicherplatz zur Verfügung steht, wird empfohlen, die Sicherungsordner nicht zu löschen, sondern umzubenennen. Diese Versionsgeschichte kann sich bei der Problembehebung als sehr nützlich erweisen.
ANALYZE stellt die Datei Rights.dat wieder her. Damit gehen alle Informationen über die Rechte für einzelne Benutzer und Projekte verloren. Wenn Visual SourceSafe erneut ausgeführt wird, verfügt jeder Benutzer über die Zugriffsrechte für Lesen/Schreiben bzw. Lesen, die ihm beim Hinzufügen zur Liste der Datenbankbenutzer zugewiesen wurde. Als Datenbankadministrator müssen Sie die Rechte für die einzelnen Benutzer und Projekte erneut festlegen. Alternativ können Sie auf der Registerkarte Projektrechte im Dialogfeld SourceSafe-Optionen das Kontrollkästchen Rechte und Zuweisungen aktivieren deaktivieren, um die grundlegenden Zugriffsrechte für Lesen/Schreiben bzw. Lesen zu verwenden.
ANALYZE kann auch die Dateien Status.dat und Names.dat neu erstellen. Hierzu benennen Sie die wiederherzustellenden Dateien um, oder löschen Sie sie, und führen Sie dann ANALYZE -F aus. ANALYZE stellt die Datei Names.dat wieder her, wobei Leerzeichen in langen Dateinamen als Unterstriche dargestellt werden. Anschließend müssen Sie die Datei mithilfe von Visual SourceSafe Explorer umbenennen.
Beispiele
Analysiert und repariert die gesamte Datenbank und generiert eine ausführliche Ausgabe:
analyze -C -D -F -V4 C:\VSS\Data
Analysiert die Datenbank, repariert sie jedoch nicht, sondern erstellt eine Liste der beschädigten Dateien unter C:\Temp:
analyze -BC:\Temp C:\VSS\Data
Behebt alle in der Datei Analyze.bad, die im vorherigen Beispiel generiert wurde, aufgelisteten Probleme:
analyze -F -C -D @C:\VSS\Data\Backup\Analyze.bad C:\VSS\Data
Siehe auch
Aufgaben
Gewusst wie: Suchen und Reparieren von Datenbeschädigungen