Durchführen einer Notfallwiederherstellungsübung
Mithilfe von Notfallwiederherstellungsverfahren können Sie die Fähigkeit Ihres Unternehmens zur Wiederherstellung nach einem Notfall ohne Auswirkungen auf Produktionsdienste testen.
Nachdem Sie einen BCDR-Plan (Plan für Business Continuity & Disaster Recovery) erstellt haben, werden Sie aufgefordert, sich mit den Optionen für das Testen des Systems ohne Unterbrechung des Live-Diensts zu befassen. Sie möchten Wiederherstellungsverfahren genauer kennenlernen und erfahren, wie damit überprüft werden kann, ob Ihre Azure Site Recovery-Lösung ordnungsgemäß eingerichtet ist und funktioniert.
In dieser Lerneinheit erhalten Sie einen Einblick in die Zielsetzungen für Recovery Time Objective (RTO) und Recovery Point Objective (RPO). Sie erfahren, wie Sie anschließend mithilfe eines Wiederherstellungstests überprüfen können, ob Site Recovery zum Erreichen dieser Ziele ordnungsgemäß konfiguriert wurde.
Notfallwiederherstellungsverfahren
Mit Site Recovery können Sie einen vollständigen Notfallwiederherstellungstest durchführen, ohne dass sich dies auf Ihre bestehende Liveumgebung auswirkt. Wiederherstellungspläne werden in Site Recovery erstellt, um die Automatisierung von Wiederherstellungsaufgaben und das Modellieren einer App rund um deren Abhängigkeiten zu ermöglichen. Dazu gehört z. B. die Notwendigkeit, dass Active Directory oder DNS funktionieren. Mithilfe von BCDR-Plänen können Sie auch Ihre Notfallwiederherstellung testen.
Nachdem ein BCDR-Plan im Azure-Portal erstellt wurde, kann er zu Testzwecken ausgeführt werden. Führen Sie die folgenden Schritte aus:
Wählen Sie im Abschnitt Site Recovery des Azure-Portals die Optionen Wiederherstellungspläne> Name Ihres Wiederherstellungsplans >Testfailover aus.
Wählen Sie unter den angezeigten Optionen den Wiederherstellungspunkt aus. Die Optionen umfassen Letzte Verarbeitung, den letzten Wiederherstellungspunkt, der von Site Recovery verarbeitet wurde.
Wählen Sie das virtuelle Azure-Netzwerk aus, in dem die VM erstellt werden soll. Verwenden Sie ein von der Liveumgebung isoliertes Netzwerk aus, um Auswirkungen auf Produktionsumgebungen zu vermeiden.
Verfolgen Sie den Fortschritt auf der Registerkarte Aufträge sowie im Site Recovery-Dashboard.
Überwachen einer Testwiederherstellung
Mit dem Site Recovery-Dashboard können Sie Wiederherstellungsvorgänge überwachen, einschließlich Wiederherstellungsverfahren, die unter Testbedingungen gestartet werden. Der Zugriff auf das Dashboard erfolgt aus dem Recovery Services-Tresor heraus durch Klicken auf Übersicht. Daraufhin werden Registerkarten zum Überwachen sowohl von Site Recovery- als auch Backup-Vorgängen angezeigt.
Im Dashboard können Sie replizierte Elemente und Testfailover überwachen. Jedes replizierte Element in beiden Kategorien wird auf einen bestimmten Zustand gesetzt, um eine einfache Ansicht eines fehlerfreien Elements im Vergleich zu einem mit Problemen zu ermöglichen. Sehen Sie sich die folgende Abbildung an.
(1) Backup oder Site Recovery: Wechsel zwischen dem Backup- und dem Site Recovery-Dashboard. In diesem Beispiel befinden Sie sich auf der Registerkarte Site Recovery.
(2) Replizierte Elemente - Fehlerfrei: Die Replikation wird normal ohne Warnungen ausgeführt. Warnung bedeutet, dass ein oder mehrere Probleme erkannt wurden, die sich auf die Replikation auswirken könnten. Kritisch bedeutet, dass ein oder mehrere kritische Replikationsfehler erkannt wurden.
(3) Failovertest erfolgreich - Test empfohlen: Für bestimmte Computer wurde seit Aktivierung des Site Recovery-Schutzes kein Failover durchgeführt. Erfolgreich ausgeführt bedeutet, dass ein oder mehrere Computer erfolgreich repliziert wurden. Nicht zutreffend bedeutet, dass Computer derzeit nicht für ein Testfailover geeignet sind.
(4) Konfigurationsprobleme - Fehlende Konfigurationen: Eine erforderliche Einstellung fehlt. Fehlende Ressourcen bedeutet, dass eine angegebene Ressource nicht gefunden wurde oder nicht verfügbar ist. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine gelöschte Ressource handeln, z.B. ein virtuelles Netzwerk. Abonnementkontingent zeigt die verfügbaren Ressourcen für Ihr Abonnement und gibt an, ob diese für ein Failover ausreichen. Softwareupdates zeigt die Verfügbarkeit neuer Softwareupdates und enthält Informationen zu abgelaufener Software.
(5) Fehlerzusammenfassung: Anzeige einer Zusammenfassung der Fehler für einfachen Zugriff, sodass Sie schnell Probleme in Ihrer Umgebung ermitteln können.
(6) Infrastrukturansicht: Anzeige einer Visualisierung Ihrer Replikationsinfrastruktur und Anzeige der Integrität.
(7) Wiederherstellungspläne: Anzeige von Wiederherstellungsplänen für Ihre Infrastruktur.
(8) Aufträge – Letzte 24 Stunden: Anzeige des Status von Aufträgen, die in Bearbeitung, im Wartezustand oder fehlgeschlagen sind.