Systemanforderungen für Hyper-V unter Windows Server

Gilt für: Windows Server 2022, Windows Server 2016, Microsoft Hyper-V Server 2016, Windows Server 2019, Microsoft Hyper-V Server 2019

Für Hyper-V gelten spezifische Hardwareanforderungen, und für einige Hyper-V-Features gelten darüber hinaus noch zusätzliche Anforderungen. Nutzen Sie die Informationen in diesem Artikel, um zu entscheiden, welche Anforderungen Ihr System erfüllen muss, damit Sie Hyper-V wie geplant verwenden können. Sehen Sie sich dann den Windows Server-Katalog an. Beachten Sie, dass die Anforderungen für Hyper-V über die allgemeinen Mindestanforderungen für Windows Server 2016 hinausgehen, da für eine Virtualisierungsumgebung mehr Computingressourcen erforderlich sind.

Wenn Sie Hyper-V bereits verwenden, können Sie wahrscheinlich Ihre vorhandene Hardware nutzen. Die allgemeinen Hardwareanforderungen haben sich im Vergleich zu Windows Server 2012 R2 nicht wesentlich geändert. Sie benötigen jedoch neuere Hardware, um abgeschirmte virtuelle Computer oder die diskrete Gerätezuweisung verwenden zu können. Für diese Features ist eine spezifische Hardwareunterstützung erforderlich, wie unten beschrieben. Abgesehen davon besteht der Hauptunterschied bei der Hardware darin, dass die Adressübersetzung auf zweiter Ebene (Second-Level Address Translation, SLAT) jetzt erforderlich ist und nicht nur empfohlen wird.

Ausführliche Informationen zu unterstützten Maximalkonfigurationen für Hyper-V, beispielsweise zur Anzahl der ausgeführten virtuellen Computer, finden Sie unter Planen der Hyper-V-Skalierbarkeit in Windows Server 2016. Eine Liste der Betriebssysteme, die Sie auf Ihren virtuellen Computern ausführen können, finden Sie unter Unterstützte Windows-Gastbetriebssysteme für Hyper-V in Windows Server.

Allgemeine Anforderungen

Unabhängig von den Hyper-V-Features, die Sie verwenden möchten, benötigen Sie Folgendes:

  • 64-Bit-Prozessor mit Adressübersetzung auf zweiter Ebene (Second-Level Address Translation, SLAT). Damit Sie Hyper-V-Virtualisierungskomponenten wie einen Windows-Hypervisor installieren können, muss der Prozessor SLAT-fähig sein. Es ist jedoch nicht erforderlich, Hyper-V-Verwaltungstools wie Virtual Machine Connection (VMConnect), Hyper-V-Manager und die Hyper-V-Cmdlets für Windows PowerShell zu installieren. Im Abschnitt „Überprüfen der Hyper-V-Anforderungen“ weiter unten erfahren Sie, wie Sie herausfinden, ob Ihr Prozessor SLAT-fähig ist.

  • Erweiterungen für den VM-Überwachungsmodus

  • Ausreichend Arbeitsspeicher – planen Sie mindestens 4 GB RAM. Mehr Arbeitsspeicher ist besser. Sie benötigen genügend Arbeitsspeicher für den Host und alle virtuellen Computer, die gleichzeitig ausgeführt werden sollen.

  • Im BIOS oder UEFI aktivierte Virtualisierungsunterstützung:

    • Hardwaregestützte Virtualisierung. Diese ist bei Prozessoren mit Virtualisierungsoption verfügbar, insbesondere bei Prozessoren mit Intel Virtualization Technology (Intel VT) oder AMD Virtualization (AMD-V).

    • Die auf der Hardware erzwungene Datenausführungsverhinderung (Data Execution Protection, DEP) muss verfügbar und aktiviert sein. Bei Intel-Systemen ist dies das XD-Bit (Execute Disable-Bit). Bei AMD-Systemen ist dies das NX-Bit (No Execute-Bit).

Überprüfen der Hyper-V-Anforderungen

Öffnen Sie ein Windows PowerShell-Fenster oder eine Eingabeaufforderung, und geben Sie Folgendes ein:

Systeminfo.exe

Scrollen Sie zum Abschnitt „Anforderungen für Hyper-V“, um sich den Bericht anzusehen.

Anforderungen für bestimmte Features

Hier finden Sie die Anforderungen für die diskrete Gerätezuweisung und abgeschirmte virtuelle Computer. Beschreibungen dieser Features finden Sie unter Neues in Hyper-V unter Windows Server.

Diskrete Gerätezuweisung

Die Anforderungen an den Host ähneln den bestehenden Anforderungen für das SR-IOV-Feature in Hyper-V.

  • Der Prozessor muss entweder über die Extended Page Table (EPT) von Intel oder die Nested Page Table (NPT) von AMD verfügen.

  • Der Chipsatz muss über Folgendes verfügen:

    • Interrupt Remapping: VT-d von Intel mit Interrupt Remapping-Funktion (VT-d2) oder eine beliebige Version von AMD I/O Memory Management Unit (I/O MMU).

    • DMA Remapping: VT-d von Intel mit Queued Invalidations oder eine beliebige Version von AMD I/O MMU.

    • Zugriffssteuerungsdienste (Access Control Services, ACS) in PCI Express-Stammports.

  • Die Firmwaretabellen müssen I/O-MMU für den Windows-Hypervisor verfügbar machen. Beachten Sie, dass dieses Feature möglicherweise im UEFI oder BIOS deaktiviert ist. Anleitungen finden Sie in der Hardwaredokumentation, oder wenden Sie sich an den Hardwarehersteller.

Geräte benötigen eine GPU oder NVMe (Non-Volatile Memory Express). In Bezug auf die GPU unterstützen nur bestimmte Geräte die diskrete Gerätezuweisung. Um diese Anforderungen zu überprüfen, lesen Sie die Hardwaredokumentation, oder wenden Sie sich an den Hardwarehersteller. Ausführliche Informationen zu diesem Feature, einschließlich Anleitungen und Überlegungen zur Verwendung, finden Sie im Virtualisierungsblog im Beitrag Discrete Device Assignment -- Description and background.

Abgeschirmte VMs

Diese virtuellen Computer nutzen die virtualisierungsbasierte Sicherheit und sind ab Windows Server 2016 verfügbar.

Für den Host gelten folgende Anforderungen:

  • UEFI 2.3.1c – unterstützt einen sicheren, gemessenen Start.

    Die folgenden beiden Anforderungen sind für die virtualisierungsbasierte Sicherheit im Allgemeinen optional, aber für den Host erforderlich, wenn Sie den Schutz wünschen, den diese Features bereitstellen:

  • TPM v2.0 – schützt Ressourcen für die Plattformsicherheit.

  • IOMMU (Intel VT-D) – damit kann der Hypervisor DMA-Schutz (Direct Memory Access, direkter Speicherzugriff) bereitstellen.

Für die virtuellen Computer gelten folgende Anforderungen:

  • Generation 2
  • Windows Server 2012 oder höher als Gastbetriebssystem