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Diagramm der physischen Windows Server AppFabric-Cachearchitektur

Windows Server AppFabric-Cache verwendet einen Cluster aus Servern, die miteinander kommunizieren, um ein einziges, einheitliches Anwendungscachesystem zu bilden. In diesem verteilten Cachesystem werden alle Cachevorgänge auf einen einzigen Referenzpunkt abstrahiert, der als der Cachecluster bezeichnet wird. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass Ihre Clientanwendungen mit einer einzigen logischen Cacheeinheit im Cluster arbeiten können, ganz gleich, aus wie vielen Computern der Cachecluster besteht.

Die primären Komponenten der physischen Architektur sind der Cacheserver, der Windows-Dienst Cachehost, der Cachecluster, das auf Windows PowerShell basierende Cacheverwaltungstool, der Speicherort für die Clusterkonfiguration und der Cacheclient. Das folgende Diagramm zeigt, wie diese Elemente zusammenhängen.

Physisches Modell von „Velocity“

Cachehosts

Der AppFabric-Cachingdienst ist ein Windows-Dienst, der auf einem oder mehreren Servern ausgeführt wird. Jeder Server, auf dem der Cachingdienst ausgeführt wird, wird als Cacheserver bezeichnet. Auf jedem Cacheserver kann nur eine Instanz des Cachingdiensts installiert werden.

Wichtig

Windows Server AppFabric-Cachehosts sollten als dedizierte Cacheserver fungieren, also nicht zugleich als Anwendungs-, Web- oder Datenbankserver verwendet werden. Es ist möglich, nicht dedizierte Cacheserver in einem Cluster zu verwenden, dieses Szenario wird jedoch nicht unterstützt. Wenn Sie sich entscheiden, im Gegensatz zu dieser Richtlinie nicht dedizierte Cachehosts zu verwenden, achten Sie unbedingt darauf, die Konfiguration für jeden Cachehost genau einzuschätzen und zu testen, um ausreichend Arbeitsspeicher- und Netzwerkressourcen für den Cachedienst und alle sonstigen auf dem Computer ausgeführten Dienste bereitzustellen. Bedenken Sie außerdem, dass durch andere Dienste verursachte Spitzen in der Prozessor- und Netzwerkauslastung die Leistung und Stabilität des Cacheclusters negativ beeinflussen. Weitere Informationen finden Sie im Windows Server AppFabric-Planungshandbuch zur Cachekapazität.

Es empfiehlt sich, den Cacheserver zum Mitglied der gleichen Domäne wie der primäre Datenquellenserver zu machen, der von Ihrer Anwendung verwendet wird. Der Cachingdienst wird für die Ausführung und dem Konto Netzwerkdienst installiert. Dies bedeutet, dass der Cachingdienst für Vorgänge über das Netzwerk die Sicherheitsanmeldeinformationen des Domänencomputerkontos des Cacheservers verwendet. Der Cachingdienst verwendet das mit weniger Rechten ausgestattete Netzwerkdienstkonto, um den Schaden zu begrenzen, der durch böswillige Angriffe entstehen könnte. Weitere Informationen zur Installation finden Sie im Windows Server AppFabric-Installations- und -Konfigurationshandbuch (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=169172).

Cachecluster

Ein Cachecluster ist eine Sammlung aus einer oder mehreren Instanzen des Cachingdiensts, die zusammenarbeiten, um einen Ring zum Speichern und Verteilen von Daten zu bilden. Daten werden im Arbeitsspeicher gespeichert, um die Antwortzeiten für Datenanforderungen zu minimieren. Die Vorgänge des Cacheclusters werden von einer Rolle, der so genannten Clusterverwaltungsrolle, verwaltet. Zu den primären Verantwortlichkeiten der Clusterverwaltungsrolle gehören die folgenden:

  • Dafür sorgen, dass der Cachecluster jederzeit ausgeführt wird

  • Überwachen der Verfügbarkeit aller Cachehosts im Cachecluster

  • Unterstützen von Cachehosts beim Beitritt zum Cachecluster

Die Clusterverwaltung kann entweder durch designierte führenden Hosts oder durch Speichern der Clusterkonfigurationsinformationen in einer SQL Server-Datenbank erfolgen. Weitere Informationen finden Sie unter Führende Hosts und Clusterverwaltung (Windows Server AppFabric-Cache).

Speicherort der Clusterkonfiguration

Jedes Mal, wenn der Cluster gestartet wird, muss er Konfigurationsinformationen vom Speicherort der Clusterkonfiguration abrufen. Der generische Begriff „Speicherort“ wird verwendet, da Sie mit der Entscheidung, wie die Clusterkonfigurationseinstellungen gespeichert werden sollen, den Speicherort festlegen. Die folgende Tabelle zeigt drei mögliche Wege zum Speichern der Clusterkonfigurationseinstellungen und erörtert, wie diese Optionen mit Ihren Festlegungen in Bezug auf die Clusterverwaltung zusammenhängen.

Speichertyp Speicherort Clusterverwaltung

XML-Datei

Freigegebener Netzwerkordner

Führende Hosts

SQL Server-Datenbank

SQL Server

SQL Server (Standardeinstellung) oder führende Hosts

Benutzerdefinierter Anbieter

Benutzerdefinierter Speicher

Benutzerdefinierter Speicher

Weitere Informationen zur Entscheidung, wie die Clusterkonfigurationseinstellungen gespeichert werden sollen, finden Sie unter Speicheroptionen für die Clusterkonfiguration (Windows Server AppFabric-Cache).

Das der Cachingdienst unter dem Netzwerkdienstkonto ausgeführt wird, wird er nicht gestartet, wenn das Domänencomputerkonto des Cacheservers nicht über die Berechtigung zum Zugriff auf den Speicherort der Clusterkonfiguration verfügt. Das Installationsprogramm konfiguriert diese Berechtigungen automatisch. Weitere Informationen finden Sie unter Installieren von Windows Server AppFabric.

Auf Windows PowerShell basierendes Cacheverwaltungstool

Windows PowerShell ist das ausschließliche Verwaltungstool für den Cachedienst. Das Windows PowerShell-Cmdlet für die Cacheverwaltung kann auf jedem Domänencomputer oder auf den Cacheservern selbst installiert werden. Dies erfolgt mit der Installation des Cacheverwaltungsfeatures von AppFabric. Sie müssen über Administratorrechte auf allen Cacheservern verfügen, damit das Tool ordnungsgemäß funktioniert.

Mit Windows PowerShell können Sie den Cluster starten und stoppen, benannte Caches hinzufügen und entfernen, Konfigurationseinstellungen ändern und Statistiken zu den Hosts und zum Cluster anzeigen. Weitere Einzelheiten zu diesen und anderen Befehlen finden Sie unter Verwenden von Windows PowerShell zum Verwalten von Windows Server AppFabric-Cachefeatures.

Cacheclient

Jede Anwendungsserver, auf dem eine cachefähige Anwendung ausgeführt wird, kann im weitesten Sinne als Cacheclient bezeichnet werden. Damit eine Anwendung cachefähig ist, muss sie die AppFabric-Cachingassemblys verwenden, und die geeigneten Anwendungskonfigurationseinstellungen müssen programmgesteuert oder in einer XML-basierten Anwendungskonfigurationsdatei angegeben werden. Weitere Informationen zum Entwickeln einer cachefähigen Anwendung finden Sie unter Vorbereiten der Cacheclient-Entwicklungsumgebung (Windows Server AppFabric-Cache).

Anwendungsspezifisch ist der Cacheclient synonym zum DataCache-Objekt zu sehen, das auf Basis der DataCacheFactory-Klasse erstellt wird, um mit dem Cachecluster zu interagieren. Weitere Informationen zu Cacheclients finden Sie unter Cacheclients und lokaler Cache (Windows Server AppFabric-Cache)

Überlegungen zur Sicherheit

Der Cachecluster enthält eine Liste der zulässigen Clientkonten, die mit dem auf Windows PowerShell basierenden Cacheverwaltungstool verwaltet wird. Jede Cacheclient, der versucht, eine Verbindung herzustellen, muss unter einem zulässigen Clientkonto ausgeführt werden. Beachten Sie, dass allen Konten, die sich in der Gruppe Administratoren auf allen Cacheservern befinden, automatisch der Zugriff auf den Cachecluster gewährt wird, und zwar auch dann, wenn diese Konten nicht explizit der Liste der zulässigen Clientkonten hinzugefügt wurden. Weitere Informationen zu dieser und weiteren Sicherheitsoptionen finden Sie unter Sicherheitsmodell (Windows Server AppFabric-Cache).

Für Produktionsszenarien werden die AppFabric-Cachingfeature nur in einer Domänenumgebung unterstützt. Für Test- und Entwicklungszwecke ist es jedoch möglich, die AppFabric-Cachingfeatures auf Computern in einer Arbeitsgruppenumgebung zu installieren und zu verwenden.

Siehe auch

Konzepte

Diagramm der logischen Windows Server AppFabric-Cachearchitektur

  2011-12-05