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Übersicht über Berichte (Visual Studio)

Dieses Thema enthält eine präzise Zusammenfassung der Berichtsarten, die Sie erstellen können, des Berichtsaufbaus, der Berichtsfeatures sowie eine Berichtsdefinitionsbeschreibung.

Berichtsarten

Mithilfe der Berichtsvorlage und Entwurfsunterstützung, die über Client-Berichtsdefinitionsdateien (RDLC-Dateien) bereitgestellt werden, können Sie die folgenden Berichtsarten für ReportViewer-Steuerelemente erstellen:

  • Formfreie Berichte beinhalten Textfelder, Datenbereiche, Bilder und weitere Berichtselemente. Wenn Sie formfreie Berichte erstellen, sollten Sie Listen und Rechtecke verwenden, um die Elemente zusammenzuhalten. Sie können verschachtelte Datenbereiche und eingebettete Unterberichte verwenden, um Daten im Bericht zu kapseln.

  • Bei mehrspaltigen Berichten werden Daten in fortlaufenden Spalten dargestellt. Dabei werden die Daten einer Spalte jeweils in der nächsten fortgesetzt, wie bei einem Zeitungsformat. Weitere Informationen finden Sie unter Berichtseigenschaften – Registerkarte "Layout" (Visual Studio-Berichts-Designer).

  • Drillthroughberichte ermöglichen das Durchsuchen von Daten über Hyperlinks zu zusätzlichen Informationen. Drillthroughaktionen, die Sie zu einem Bericht hinzufügen, stellen den Navigationspfad zu verwandten Berichten bereit.

  • Interaktive Berichte enthalten Hyperlinks, Lesezeichen, Dokumentstrukturen und Funktionen zum Ein-/Ausblenden, mit deren Hilfe Sie ToggleItem-Elemente erstellen können, um Teile eines Berichts ein- oder auszublenden. Sie können Drilldownberichte mithilfe von Sichtbarkeits- und Umschalteigenschaften erstellen. Drilldownberichte enthalten zusammengefasste Daten, die Benutzer erweitern können, um zusätzliche Details innerhalb des Hauptberichts anzuzeigen.

  • Einfache Berichte können eine einzelne Tabelle oder ein einzelnes Diagramm enthalten. Sie können mehrere einfache Berichte erstellen und diese dann zu einem einzelnen Formular oder einer einzelnen Webseite zusammenfassen, um einen Dashboardeffekt zu erzielen.

Es wird nur eine Vorlage bereitgestellt. Allerdings können die meisten Berichte, die Sie wahrscheinlich erstellen und verwenden werden, anhand dieser Vorlage erstellt werden.

Berichtsbestandteile

Die Berichtstoolbox stellt Bausteine zum Entwerfen einer Client-Berichtsdefinitionsdatei (RDLC-Datei) in einer visuellen Umgebung bereit. Die folgenden Elemente können in einem Bericht verwendet werden.

  • Ein Textfeld wird verwendet, um Daten einer einzelnen Instanz anzuzeigen. Textfelder können beliebig in einem Bericht platziert werden und können Bezeichnungen, Felder oder berechnete Daten enthalten. Daten in Textfeldern werden mithilfe von Ausdrücken definiert. Informationen über das Hinzufügen eines Textfelds zu einem Bericht mithilfe des Berichts-Designers finden Sie unter Hinzufügen von Textfeldern zu einem Bericht (Visual Studio-Berichts-Designer).

  • Eine Tabelle ist ein Datenbereich, den Sie verwenden, um Tabellenberichte zu erstellen oder Tabellenstrukturen zu einem Bericht hinzuzufügen. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen einer Tabelle.

  • Eine Matrix ist ein Datenbereich, bei dem Daten in Spalten und Zeilen angeordnet sind, die sich an bestimmten Datenpunkten schneiden. Matrizen stellen eine ähnliche Funktionalität wie Kreuztabellen und PivotTables bereit. Während eine Tabelle jedoch einen statischen Satz von Spalten aufweist, können Matrixspalten dynamisch sein. Sie können Matrizen definieren, die statische und dynamische Zeilen und Spalten aufweisen. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen einer Matrix.

  • Ein Diagramm ist ein Datenbereich, den Sie verwenden, um visuelle Daten zu erstellen. Sie können eine Vielzahl von Diagrammtypen erstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen eines Diagramms.

  • Ein Bild wird verwendet, um binäre Bilddaten in einem Bericht anzuzeigen. Sie können externe, eingebettete oder Datenbankbilder im BMP-, JPEG-, GIF- und PNG-Format verwenden. Informationen finden Sie unter Hinzufügen eines Bilds.

  • Ein Unterbericht wird verwendet, um einen Bericht in einen anderen einzubetten. Dies kann ein vollständiger Bericht sein, der eigenständig ausgeführt wird, oder aber ein Bericht, der am besten wirkt, wenn er in den Hauptbericht eingebettet wird. Beim Definieren eines Unterberichts können Sie auch Parameter zum Filtern der Daten im Unterbericht definieren. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen eines Unterberichts.

  • Eine Liste ist ein Datenbereich, den Sie verwenden, um sich wiederholende Zeilen von Daten für ein einzelnes Feld anzuzeigen. Sie kann auch andere Berichtselemente enthalten. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen einer Liste.

  • Ein Rechteck wird als grafisches Element oder als Container für andere Berichtselemente verwendet. Wenn Sie Berichtselemente in einem Rechteck platzieren, können Sie sie zusammen mit dem Rechteck verschieben. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen von Rechtecken, Linien und Rahmen zu einem Bericht.

  • Eine Linie ist ein grafisches Element, das Sie an einer beliebigen Stelle auf einer Seite platzieren können. Diesem Element sind keine Daten zugewiesen. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen von Rechtecken, Linien und Rahmen zu einem Bericht.

Allen Elementen in einem Bericht, wie Datengruppen, Tabellen- und Matrixspalten und -zeilen, Berichtselementen sowie dem Bericht selbst sind Eigenschaften zugewiesen. Diese Eigenschaften steuern die Darstellung und das Verhalten des jeweiligen Elements.

Berichterstellungsfeatures

Berichte, für die ReportViewer-Steuerelemente verwendet werden, unterstützen die folgende Funktionalität:

  • Ausdrücke zum Berechnen und Aggregieren von Daten und/oder zum Unterstützen einer bedingten Formatierung.

  • Aktionen zum Unterstützen von Hyperlinks, Lesezeichen und Dokumentstrukturen in HTML-Berichten.

  • Parameter, Filter, Sortierungs- und Gruppierungsfunktionalität, damit Sie die Daten abrufen und organisieren können.

  • Unterstützung für das Hinzufügen benutzerdefinierter Codeassemblys, damit Sie dynamische Funktionalität oder spezielle Features in einem Bericht bereitstellen können.

  • Laufzeitfunktionalität, damit Benutzer in einem großen Bericht navigieren, nach bestimmten Daten suchen, den Bericht in eine Datei exportieren oder ihn drucken können usw.

Berichtsquellen

Zur Laufzeit können ReportViewer-Steuerelemente in Berichten verwendet werden, die aus den folgenden Quellen stammen:

  • Client-Berichtsdefinitionsdateien (RDLC-Dateien), die im Dateisystem geöffnet und lokal verarbeitet werden. In diesen Berichten werden immer Visual Studio-Datenquellen verwendet.

  • Serverberichte, die auf einem Berichtsserver mit SQL Server Reporting Services veröffentlicht werden. Serverberichte können bedarfsgesteuert, als Berichtssnapshot oder aus dem Cache ausgeführt werden.

Eine einzelne Anwendung kann lokal und remote verarbeitete Berichte sowohl für Webseiten als auch für Microsoft Windows Forms beinhalten. Die Ausgabe des Berichts entspricht dem Steuerelementtyp (HTML für das Webserver-Steuerelement, GDI für das Windows Forms-Steuerelement).

Weitere Informationen zu Client- und Serverberichten finden Sie unter Konfigurieren von ReportViewer für die Remoteverarbeitung und Konfigurieren und Verwenden der ReportViewer-Symbolleiste.

Informationen zu Berichtsdefinitionsdateien

Berichte basieren auf einer Berichtsdefinition. Dabei handelt es sich um eine XML-Datei, durch die Daten und Layout beschrieben werden. Die Berichtsdefinition wird von Visual Studio erstellt, wenn Sie ein Berichtselement zu einem Projekt hinzufügen und das Berichtslayout definieren. Die Dateierweiterung für eine lokal verarbeitete Berichtsdefinition ist RDLC. Die Dateierweiterung für eine auf einem Berichtsserver veröffentlichte Berichtsdefinition ist RDL. Beide Dateitypen für Berichtsdefinitionen werden in der Report Definition Language (Berichtsdefinitionssprache, RDL) geschrieben. Dies ist eine XML-Sprache, die in der SQL Server 2005-Onlinedokumentation dokumentiert ist.

Wenn die Berichtsausführung ausgelöst wird (wenn Sie z. B. eine Schaltfläche bereitstellen, auf die der Benutzer zum Anzeigen eines Berichts klickt), werden vom ReportViewer-Steuerelement Daten mithilfe der von Ihnen definierten Datenbindungen abgerufen; das Resultset wird mit dem Berichtslayout zusammengeführt. Der Bericht wird im systemeigenen Ausgabeformat des von Ihnen verwendeten Steuerelements angezeigt. Beim Webserver-Steuerelement ist das Ausgabeformat HTML. Beim Windows Forms-Steuerelement ist das Ausgabeformat GDI (Graphical Device Instrumentation).

Auf RDLC-Dateien basierende Berichte sind für SQL Server 2005 Reporting Services erstellten Berichtsdefinitionsdateien (RDL-Dateien) sehr ähnlich. Obwohl das XML-Schema bei beiden Berichtsdefinitionen identisch ist, gelten für jeden Dateityp unterschiedliche Überprüfungsregeln. Eine RDL-Datei muss eine Abfrage enthalten, damit sie als gültig gewertet wird. Eine RDLC-Datei ist gültig, auch wenn Abfrageinformationen fehlen. Wenn eine RDLC-Datei eine Abfrage enthält, wird diese ignoriert. Wenn eine RDLC-Datei benutzerdefinierte Berichtselemente enthält, werden diese Elemente ebenfalls ignoriert (benutzerdefinierte Berichtselemente werden nur in RDL-Dateien unterstützt).

Siehe auch

Konzepte

Verwenden von Ausdrücken in einem Bericht (Visual Studio-Berichts-Designer)
ReportViewer-Webserver und -Windows Forms-Steuerelemente
Erstellen von Client-Berichtsdefinitionsdateien (RDLC)
Hinzufügen von benutzerdefiniertem Code zu einem Bericht (Visual Studio-Berichts-Designer)
Erstellen von Datenquellen für einen Bericht

Weitere Ressourcen

Beispiele und Anleitungen