Featureupdate von Windows Server ausführen
Bei einem Featureupdate (auch als direktes Upgrade bezeichnet) wird zu einem neueren Betriebssystem gewechselt, und Ihre Einstellungen, Serverrollen und Daten bleiben erhalten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie mithilfe eines Funktonsupdates zu einer neueren Version von Windows Server wechseln.
Wichtig
In diesem Artikel wird der Windows Server-Featureupdateprozess nur für Nicht-Azure-Server und virtuelle Computer behandelt. Um ein Featureupdate von Windows Server auszuführen, das in einer Azure-VM ausgeführt wird, lesen Sie In-Place-Upgrade für VMs, auf denen Windows Server in Azure ausgeführt wird.
Für Benutzende, die Microsoft Entra Connect verwenden und ein Upgrade durchführen möchten, lesen Sie Microsoft Entra Connect: Upgrade von einer früheren Version auf die neueste.
Voraussetzungen
Bevor Sie mit dem Upgrade beginnen, erfüllen Sie die folgenden Voraussetzungen:
- Sie müssen bestimmen, auf welche Version von Windows Server Sie aktualisieren möchten.
- Stellen Sie sicher, dass Sie über einen gültigen Product Key und eine gültige Aktivierungsmethode verfügen. Schlüssel und Methoden können je nach dem Vertriebskanal variieren, über den Sie die Windows Server-Medien erhalten haben – beispielsweise über ein kommerzielles Lizenzierungsprogramm, im Einzelhandel oder von einem Originalgerätehersteller (Original Equipment Manufacturer, OEM).
- Sie müssen über die Setupmedien für die Version von Windows Server verfügen, auf die Sie upgraden möchten. Setupmedien für die Zielversion von Windows Server können von OEM-, Einzelhandels-, Visual Studio-Abonnements- und Volume Licensing Service Center (VLSC)-Kanälen abgerufen werden.
- Verwenden Sie einen Speicherort zum Speichern von Dateien außerhalb des Computers – beispielsweise einen USB-Speicherstick oder einen Netzwerkspeicherort.
- Lesen Sie den Artikel Aktualisieren und Migrieren von Rollen und Features in Windows Server.
- Lesen Sie den Artikel Kompatibilität zu Microsoft-Server-Anwendungen.
- Überprüfen Sie gegebenenfalls geltende Unterstützungsanforderungen von Drittanbieteranwendungen.
- Stellen Sie für Ihren Computer Folgendes sicher:
- Erfüllt mindestens die Hardwareanforderungen für Windows Server.
- Wird in Azure nicht ausgeführt.
- Führen Sie eine vollständige Sicherung Ihres Computers aus. Dazu gehören das Betriebssystem, Apps, Daten und alle virtuellen Computer (VMs), die auf dem Server ausgeführt werden. Sie können die Windows Server-Sicherung oder eine Sicherungslösung eines Drittanbieters verwenden.
Hinweis
- Wenn Sie ein Featureupdate eines Windows Server 2012- oder Windows Server 2012 R2-Servers mit installiertem Configuration Manager durchführen, befolgen Sie auch die Anweisungen vor und nach dem Upgrade unter Upgrade der lokalen Infrastruktur, die Configuration Manager unterstützt.
Sammeln von Diagnoseinformationen
Für den Fall, dass das Featureupdate nicht erfolgreich ist, empfiehlt es sich, zur Diagnose und Problembehandlung einige Informationen von Ihren Geräten sammeln. Außerdem empfiehlt es sich, die Informationen an einem Ort zu speichern, der auch dann erreichbar ist, wenn Sie nicht auf Ihr Gerät zugreifen können.
So sammeln Sie Ihre Informationen
Öffnen Sie eine PowerShell-Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten, notieren Sie sich Ihr aktuelles Verzeichnis, und führen Sie die folgenden Befehle aus:
Get-ComputerInfo -Property WindowsBuildLabEx,WindowsEditionID | Out-File -FilePath .\computerinfo.txt systeminfo.exe | Out-File -FilePath systeminfo.txt ipconfig /all | Out-File -FilePath ipconfig.txt
Tipp
Get-ComputerInfo
erfordert PowerShell 5.1 oder höher. Sollte PowerShell in Ihrer Windows Server-Version nicht enthalten sein, finden Sie diese Information in der Registrierung. Öffnen Sie den Registrierungs-Editor, navigieren Sie zum Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion, kopieren Sie die Werte von BuildLabEx und EditionID für Windows Server, und fügen Sie sie ein.Navigieren Sie im Datei-Explorer zu dem Verzeichnis, das Sie sich notiert haben, und kopieren Sie die Dateien auf ein USB-Flashlaufwerk oder an einen Netzwerkspeicherort, der sich nicht auf Ihrem Computer befindet.
Nachdem Sie alle mit Windows Server zusammenhängenden Informationen gesammelt haben, empfehlen wir Ihnen, Ihr Serverbetriebssystem, Ihre Apps und Ihre virtuellen Computer zu sichern. Ferner müssen Sie alle virtuellen Computer, die aktuell auf dem Server ausgeführt werden herunterfahren oder für sie eine Schnellmigration oder Livemigration ausführen. Während des Featureupdates dürfen keine VMs ausgeführt werden.
Featureupdate ausführen
Nachdem Sie die Vorbereitungen abgeschlossen und die Diagnoseinformationen gesammelt haben, sind Sie bereit, das Featureupdate durchzuführen. In diesem Abschnitt wird das Windows Server-Setup verwendet, um die Einstellungen für das Featureupdate auszuwählen. Das Windows Server-Setup verwendet diese Einstellungen, um Ihre Version von Windows Server zu aktualisieren. Während des Upgrades wird der Computer mehrmals neu gestartet.
So führen Sie ein Featureupdate aus:
Navigieren Sie im Datei-Explorer zu den Windows Server-Setupmedien. Öffnen Sie setup.exe. Bei Verwendung von Wechselmedien kann der Dateipfad beispielsweise D:\setup.exe lauten.
Wichtig
Abhängig von Ihren Sicherheitseinstellungen werden Sie ggf. durch die Benutzerkontensteuerung aufgefordert, dem Setup zu erlauben, Änderungen an Ihrem Gerät vorzunehmen. Wenn Sie fortfahren möchten, wählen Sie Ja aus.
Standardmäßig lädt das Setup automatisch Updates für die Installation herunter. Wenn Sie mit den Standardeinstellungen einverstanden sind, wählen Sie Weiter aus, um den Vorgang fortzusetzen.
Wenn Sie nicht möchten, dass das Setup automatisch Updates herunterlädt, wählen Sie Ändern, wie das Setup Updates herunterlädt aus. Wählen Sie zunächst die passende Option für Ihre Umgebung und anschließend Weiter aus.
Geben Sie Ihren Product Key ein, wenn Sie dazu aufgefordert werden, und wählen Sie dann Weiter aus.
Wählen Sie zunächst die Edition von Windows Server, die Sie installieren möchten, und dann Weiter aus.
Überprüfen Sie die geltenden Hinweise und Lizenzbedingungen. Wenn Sie den Bedingungen zustimmen, wählen Sie Akzeptieren aus.
Wählen Sie Persönliche Dateien und Apps beibehalten aus, um ein Featureupdate festzulegen, und wählen Sie dann Weiter aus.
Nachdem das Setup die Analyse Ihres Geräts abgeschlossen hat, wird der Bildschirm Bereit zur Installation angezeigt. Um mit dem Featureupdate fortzufahren, wählen Sie Installieren aus.
Das Featureupdate wird gestartet, und es sollte eine Statusleiste angezeigt werden. Nach dem Abschluss des Featureupdates wird der Server neu gestartet.
Überprüfen, ob das Featureupdate erfolgreich war
Vergewissern Sie sich nach Abschluss des Featureupdates auf Windows Server, dass das Featureupdate erfolgreich war.
Gehen Sie dazu wie folgt vor:
Öffnen Sie eine PowerShell-Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten, und führen Sie den folgenden Befehl aus, um sich zu vergewissern, dass die Version und die Edition den Medien und Werten entsprechen, die Sie beim Setup ausgewählt haben.
Get-ComputerInfo -Property WindowsProductName
Vergewissern Sie sich, dass alle Ihre Anwendungen ausgeführt werden, und dass Ihre Clientverbindungen mit den Anwendungen erfolgreich sind.
Sollte Ihr Computer nach dem Featureupdate nicht wie erwartet funktionieren, können Sie beim Microsoft-Support technische Unterstützung anfordern.
Nächste Schritte
Die folgenden Artikel können Ihnen bei der Vorbereitung und Verwendung Ihrer neuen Windows Server-Version helfen:
- Installieren oder Deinstallieren von Rollen, Rollendiensten oder Features
- Übersicht über die Windows Server-Verwaltung
- Steigen Sie mit Windows Admin Center ein
- Planen der Aktivierung über Schlüsselverwaltungsdienste (Key Management Services, KMS)
- Aktivierung mittels Active Directory-basierter Aktivierung
Wenn Sie mehr über die Bereitstellung, über die Konfiguration nach der Installation und über die Aktivierungsoptionen erfahren möchten, folgen Sie dem Lernpfand „Windows Server: Bereitstellung, Konfiguration und Verwaltung“.